Würde Meryem Benm'Barek das Pulp Potenzial ihrer scheinheiligen Soap nur ausreizen, statt das abstruse Anstandsmärchen mit verbissener Ernsthaftigkeit vorzutragen! Dann wäre der formelhafte Plot voller abgegriffener Klischees und bigotter Narrative ideales Material für eine Satire über Doppelmoral und drakonische Schicksalsstrafen. Produktion und Schauspiel bieten solides TV-Niveau, mit ein paar adretten Kameraeinstellungen. Dass Driss Ramdis Charakter augenscheinlich halb so alt wie sein Darsteller sein soll, macht die mit Logiklücken gespickte Handlung indes noch alberner. Komik, wenn auch unfreiwillig, ist vorhanden, doch der rigide Konservativismus erstickt das Lachen.