Der Verlust eines Menschen wird zur Analogie des Verlusts einer Heimat In Jihan Ks diffizilem Dokumentarfilm. Dessen hintergründige Erzählung untersucht anhand des Verschwindens des Diplomaten und Politikers Mansur Rashid Kikhia die Möglichkeiten psychologischer und zeitpolitischer Verarbeitung von individueller und kollektiver Traumata. Geschichtliche Gerechtigkeit zeigt sich als Voraussetzung des persönlichen Abschlusses mit generationsübergreifenden Schrecken. Ruhige Montage, unsentimentale Revision und formale Reduktion schaffen ein gleichsam intimes und informatives Zeugnis. Archivmaterial fungiert zugleich als Indiz und Resonanzraum, in dem die Fragmente eines zerstörten Zuhauses wieder zusammen finden.