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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

In Marrakesch entsteht eine Dreiecksbeziehung zwischen Mehdi, seiner neuen Freundin Selma und der französischen Auswanderin Marie.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Im Leben trifft man manchmal schlechte Entscheidungen, sinniert der egozentrische Protagonist Meryem Benm’Bareks melodramatischer Mischung aus Moralstück und Sittenbild in der Eröffnungsszene. Von dort aus rekapituliert eine umfassende Rückblende eben jene fatalen Entscheidungen, die den ambitionierten marokkanischen Vorarbeiter zu dieser Erkenntnis brachten. Je mehr sich der reißerische Cocktail aus Aspiration, Affären und Ausnutzung in spekulativen Schund steigert, desto lauter stellt sich die Frage, ob die Regisseurin und ihr Co-Drehbuchautoren-Trio Fyzal Boulifa, Emma Benestan, Agnès Feuvre ähnliche Reue fühlten. 

Anlass dazu gibt es reichlich angesichts der spekulativen Story. Die legitimiert strukturelle Ungleichheit, normalisiert repressiven Reaktionismus und behandelt die Konsequenzen legislativer Gewalt, rigider sozialer Hierarchien und fundamentalistischer Überzeugungen als individuelle Charakterfehler und -schwächen. Davon hat der erfolgs- und sexhungrige Hauptcharakter reichlich. Mehdi (Driss Ramdi, Unter den Sternen von Paris) führt als Sohn eines Bauunternehmers ein bequemes Mittelstandsleben und datet die ihm liebend ergebene Selma (Nadia Kounda, Paris um jeden PreisDoch ihre sexuelle Enthaltsamkeit bis zur Ehe missfällt ihm ebenso wie die eintönige Bauarbeit. 

Dabei trifft er die sexuell und finanziell freigiebige Französin Marie (Sara Gireaudeau), die seine Begierde und Aufstiegsträume vorhergehend erfüllt. Doch ihre wohlhabenden Eltern missbilligen den nach ihren Maßstäben armen Unternehmersohn und Selma, deren Keuschheit er mit emotionaler Erpressung gebrochen hat, drängt auf Heirat. Der Grund dafür ist ebenso vorhersehbar wie die fatalen Folgen der Lügen und Täuschungen, in die Mehdi sich verwickelt. Sein Fremdgehen deutet die intolerante Inszenierung fast als Landesverrat, weil er dem Good Girl aus der Gegend das Bad Girl aus der Fremde vorzieht. 

Dass Marie, die seine sexuelle Unbeständigkeit teilt, wie er mit 40 noch bei den Eltern wohnt und ihre eigenen Interessen priorisiert, ignoriert die moralinsaure Mär ebenso wie die Trivialität seiner Untaten. Ja, der Typ ist ein mieser Egoist, aber Selmas schreckliches Schicksal ist die Folge eines patriarchalischen Rechtssystems. Mehdis Wunsch nach einem selbstgefälligen Beruf, der ihm entspricht, gilt als pflichtvergessene Undankbarkeit gegenüber den Eltern, und sein Streben nach sozialem Aufstieg als kaltblütige Hybris. Die kommt bekanntlich vor dem Fall; hier die Bruchlandung des kruden Kino-Schundromans. 

Fazit

Würde Meryem Benm'Barek das Pulp Potenzial ihrer scheinheiligen Soap nur ausreizen, statt das abstruse Anstandsmärchen mit verbissener Ernsthaftigkeit vorzutragen! Dann wäre der formelhafte Plot voller abgegriffener Klischees und bigotter Narrative ideales Material für eine Satire über Doppelmoral und drakonische Schicksalsstrafen. Produktion und Schauspiel bieten solides TV-Niveau, mit ein paar adretten Kameraeinstellungen. Dass Driss Ramdis Charakter augenscheinlich halb so alt wie sein Darsteller sein soll, macht die mit Logiklücken gespickte Handlung indes noch alberner. Komik, wenn auch unfreiwillig, ist vorhanden, doch der rigide Konservativismus erstickt das Lachen. 

Kritik: Lida Bach

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