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amiroquai

Kritik von amiroquai

Das einzige, was mir damals an Hostel und Hostel 2 gefallen hat, war das Grundgerüst der Geschichte: Ein elitärer Jagdclub, der es vermögenden Mitgliedern ermöglicht, Menschen nach Lust und Laune zu malträtieren. 

Waren es noch in den spät 60ern bis ende 80er Jahre die Zombie Filme, die man als Kritik an unsere Konsumgesellschaft betrachten konnte, läutete Eli Roth mit seinen beiden Hostel-Filmen eine neue Ära im Mainstreamkino an (welches sich der Gesellschaftskritik der früheren Zombie-Filme von Romero sehr ähnelt): "Torture Porn". 

Auf dieses Genre-Phänomen möchte ich jetzt an dieser Stelle nicht weiter eingehen, da es sicherlich den Rahmen dieses Beitrags sprengen würde. Um noch einmal auf das Grundgerüst von "Hostel" zurück zukommen: Es geht letztendlich um eine dermaßen in jeder Hinsicht gesättigte und reizüberflutete Gesellschaft, die nur Spaß und überhaupt Gefühle empfinden kann, anderen Menschen, die Gesellschaftlich unter Ihnen stehen, physisch und psychisch fertig zu machen (u.a. mit einer Kettensäge, welchen ich aber sehr vermisst hab in Hostel 3...aber dafür kommt ein anderes motorbetriebenes Werkzeug zum Einsatz;). Als ich erfahren hab, dass "Hostel 3" nur ein Direct-to-Video Titel wird, hatte ich schon mal keine großen Erwartungen. Dass, Eli Roth auch keine Regie bei dem dritten Ableger übernommen hat, fand ich an sich gar nicht so tragisch, da seine letzten zwei Ausführungen einfach nicht über spät-pubertärer Nonsense hinauskam. Beide Filme machten zwar Spaß aber es war einfach unnötig in den Filmen den typischen US-Teenager Klamauk zu verstreuen. Somit verbaute er sich den tollen Grundgerüst, den er mit seiner Ausgangsstory aufgebaut hatte, um daraus einen nihilistischen und kompromisslosen Werk eines neuen Genres zu kreieren. 

Man mag es jetzt kaum glauben, dass der neue Regisseur versucht einen anderen Ton anzuschlagen, auch wenn er das nur Ansatzweise tut aber er macht es und lässt den Film nicht nach Schema F ablaufen. Der dritte Teil ist jetzt zwar was Härtegrad angeht nicht sonderlich brutaler (höchstwahrscheinlich aus Budget Gründen) als die Vorgänger aber bietet immerhin mehr Twists und Erneuerungen als beide Vorgänger zusammen. 

Mich konnte letztendlich der neue Teil positiv überraschen aber vielleicht lag es auch nur daran, dass ich in Zeiten von Reality-Horror ala "Paranormal Activity", wieder Freude empfinden konnte einen Torture-Porn streifen zu sehen, in dem es "richtig" zur Sache geht...und damit meine ich jetzt sicherlich nicht klappernde Schubladen und knirschende Türen.

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