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Souli

Kritik von Souli

Gesehen: Mai, 2016

Dort, wo die Nacht ihren Schatten noch nicht hingeworfen hat, mag ein unscheinbarer Funke Restmenschlichkeit möglicherweise noch klammheimlich glimmen, für Azuma allerdings bleibt nur noch die Finsternis. Es muss schon vor Jahren geschehen sein, als sich der 39-jährige Polizist vollends vom Vorschriftenkatalog der Mordkommission losgelöst hat, denn „Violent Cop“ zeigt uns einen Mann, der zu Stein geworden ist. Das Gesetz, Klischees umschifft Takeshi Kitano da natürlich kaum, nimmt Azuma selbst in die Hand, doch sein Kampf gegen das organisierte Unrecht rührt von keiner gesunden Ratio: Es ist vielmehr ein obsessives Zwangsverhalten, welches ihn Tag für Tag, Nacht für Nacht antreibt. „Violent Cop“ stellt dabei vor allem die Konsequenzen sozialer Umwälzungen heraus und beschreibt eine Gesellschaft, die dichotomischen Verhältnisse behauptet, in Wahrheit aber nur noch aus Schwerverbrechern besteht. Gewalt ist hier alles, sie ist die Triebkraft eines sich selbst regulierenden Systems. Und Gewalt ist alles, was Azuma geblieben ist. Sie ist keine Option, wenn es brenzlig wird, sondern ein Automatismus – längst schon hat Azuma die Kontrolle über sich und seine Handlungen verloren. Die Tragik offenbart sich jedoch erst gegen Ende, wenn deutlich wird, dass man in dieser Welt womöglich persönliche Rechnungen für den Moment begleichen kann, man auf lange Sicht jedoch nichts ändert. Das System reguliert sich eben selbst.

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