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Souli

Kritik von Souli

Gesehen: Mai, 2016

Steven Soderbergh gehört zu den Filmschaffenden, über die es äußerst schwer fällt, sich eine handfeste Meinung zu bilden. Nicht nur, weil aus Soderberghs eklektisch-sterilem Stil keine markante Handschrift zu destillieren scheint, sondern auch, weil sein Output einfach zu stark zwischen achtungsgebietenden Höhen- und bestürzenden Tiefflügen oszilliert. Sein Langfilmdebüt „Sex, Lügen und Video“, welches mit dem Gewinn der Goldenen Palme quasi den künstlerischen Ritterschlag in Trophäenform erhalten hat, gehört glücklicherweise zu den Filmen, in denen sich Soderbergh tatsächlich mit Hintersinn für seine Charaktere interessiert. Das Geschlechterstück, welches nicht nur die individuelle Notwendigkeit von Sexualität hinterfragt, sondern vielmehr die Kommunikation als Basis der Kultur der Leidenschaft begreift, findet im Video ein korrektives Medium, welches dazu dient, die „unmoralische“ Ordnung innerhalb des aus vier Parteien bestehenden Ensembles zu regulieren. Graham (James Spader) redet sich ein, impotent zu sein, seine Wege zur Lustbefriedigung führen über die Aufnahme von Frauen, die ihre Bedürfnisse vor seiner Kamera formulieren. Dabei fallen unweigerlich die Masken, jeder findet in einem Strudel aus Selbstlügen zu sich, weil Graham sich zwar verschlossen gibt, aber die richtigen Fragen zur richtigen Zeit stellt. Und Soderbergh inszeniert das niemals puritanisch, sondern minimalistisch und feinsinnig, was fast schon etwas wehmütig stimmt, denkt man erst mal darüber nach, was sich der Mann in den folgenden Jahren oftmals für geistlose Schnitzer geleistet hat.

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