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Smooli

Kritik von Smooli

Gesehen: April, 2016

Neben den großen Western mit James Stewart wird dieser frühe Film von Anthony Mann sehr schnell vergessen. Dabei ist Manns „Fluch des Blutes“ ein Film, der sich mit der Last der Herkunft, dem Schicksal der verschiedenen Völker und vorurteilsbehaftetem Rassismus auseinandersetzt. Im Bürgerkrieg gewann Lance (gespielt von Robert Taylor) die höchste Auszeichnung der Armee, die Medal of Honor. Jedem anderen wäre nun ein größtenteils sorgenfreies Leben möglich, jeder würde sich vor ihm verneigen, jeder würde ihn beschenken, jeder würde stolz sein, ihn zu kennen. In den Nordstaaten wäre Lance ein Held, im Westen allerdings ist er wieder bloß ein Indianer. Und damit ist er minderwertig. Ein Mensch niederer Qualität, Ungeziefer, das in der Bar einem alten Freund einen spendieren will, aber nicht darf, weil dieser alte Freund nun Marshall der Stadt ist und das Gesetz durchboxen muss, dass kein Indianer Alkohol konsumieren darf. „Civilization is a great thing.“ sagt der Marshall nur und geht aus dem Saloon. Zivilisation, einer der großen Themenkomplexe des Western-Genres, ist eine paradoxe Angelegenheit. Sie steht für das Gemeinwohl, für Zusammenhalt und Sicherheit; allerdings bedingt sie Ausschluss, Rückschritt und Furcht vor Fremden. Die Errichtung der Zivilisation ist das Ziel so vieler Westernhelden, der Erfolg dieser Aufgabe allerdings ist gleichbedeutend mit dem Verderb des Westernhelden, der dort nicht leben kann. Das Paradoxon steckt einmal mehr in der Sache selbst. Die Situation ist derart festgefahren und aggressiv aufgeladen, dass die Gewalt schließlich kommen muss; interessant ist, dass beide Seiten dabei anscheinend verteidigend auftreten. Mann inszeniert die Gewalt unvermeidlich, ehrenlos, chaotisch, knallhart, erbarmungslos. Mit einem Duell hat das nichts mehr zu tun, viel mehr gibt es hier riesige Massaker, Massen die in einer großen Staubwolke aufeinandertreffen und gesichtslos und hasserfüllt den Gegenüber abmetzeln. Von einem Ziel, von Erfolg, von einem lohnenswerten Ausgang möchte man da gar nicht mehr sprechen. Anthony Manns Wurzeln liegen im Film Noir. Das wird hier immer wieder deutlich.

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