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DVDMAX

Kritik von DVDMAX

Gesehen: März, 1978

Dieser Teil der Gamera-Reihe präsentiert recht exemplarisch die eigenwilligen Stärken und Schwächen der kindgerechten Kaiju-Action. Das Negative zuerst: Aufgrund von Sparmaßnahmen griff man hier vermehrt auf Archivmaterial zurück, das Gamera in Kämpfen vergangener Filme zeigt - völlig gleich, ob nun in Farbe oder Schwarzweiß. Dennoch besitzt die Schlacht gegen Monster und UFOs des Planeten Viras weiterhin eigenständige Szenarien pappiger Miniatur-Explosionen, welche den Titelhelden derartig malträtieren, das keinerlei Leben mehr in ihm stecken sollte. Mit einer guten Menge verharmloster Splatter-Momente muss man bei Gamera komischerweise immer rechnen, obwohl seine Filme zu diesem Zeitpunkt entschieden für Kleinkinder und Junggebliebene konzipiert waren. So kommt auch der urige Fokus des Ganzen zusammen, da wieder mal zwei Kids, Pfadfinder Masao (Tôru Takatsuka) und Jim (Carl Craig), als neunmalkluge Helden wirken.

Zusammen spielen sie allerhand harmlose Streiche, bis zu jenem Tag, an dem sie einfach frech die Steuerungskabel eines U-Boots umlöten und bei dessen Fahrern für Verwirrung stiften. Schon bieten sie sich als Experten für die Unterwasser-Mechanik an und obwohl Wissenschaftler an der Fähigkeit der Kinder zweifeln, muss Masao nur mal kurz eine Kommunikationsuhr, mit der er Kontakt zu seiner Schwester hält, vorzeigen, um sie vom Gegenteil zu überzeugen - "Das ändert natürlich alles.", ist da die leichtgläubige Devise jener Erwachsenen dieses Films, die fortan eher im Hintergrund verbleiben. Stattdessen gehen Masao und Jim auf Erkundungstour und treffen dabei den Beschützer ihres Planeten, Gamera. Jedoch kommen sodann die Schergen des Planeten Viras hinzu, welche die drei Planscher verschiedener Spezies gefangen nehmen. Masao und Jim werden nämlich als Geiseln auf dem Raumschiff gehalten, da Gamera eine "besondere Neigung zu Kindern hat" und daher alles für die Aliens machen muss, weil diese die Kids sonst töten.

An Bord des UFOs, wo der Film den Großteil seiner Laufzeit verbringt, halten die Zwei durchweg analytischen Dialog darüber, was geschieht - u.a. darüber, dass das Schiff telepathisch gesteuert wird und ihnen je nach Wunsch Essen und Trinken bereitstellen kann oder auch wie die mysteriösen Crew-Mitglieder durch Röhren fliegen. Sie selber kriegen letzteres nicht hin, was sie sich natürlich so erklären, dass sie wohl zu klein dafür wären und Erwachsene ihnen eh keinen Spaß lassen. Auf diesem Wege und gepolstert mit drollig doofen Dialogen treffen sie in klobigen Kulissen schließlich auch auf das Monster Viras, welches sie verstehen kann, wie auch Gamera mit seinen ratlos hin- und herwanderten Augen kommuniziert. Viras ist jedenfalls zunächst auf ihrer Augenhöhe, kann sich aber später durch die Fusion mit seinen Lakaien zu haushoher Größe transformieren. Klingt aufwendig, sieht dem eingesparten Budget entsprechend aber ziemlich hemdsärmelig aus.

Das hat Charme und hält für knapp achtzig Minuten Laufzeit gut durch, doch gegen Ende muss der Spaß dann doch noch kurz für eine Konsequenz gebrochen werden, die im Verhältnis zum Restfilm recht ernst und so umso schrulliger daherkommt. Da das Schicksal der gesamten Welt auf dem Spiel steht, muss die Entscheidung getroffen werden, ob das UFO mit den Kindern an Bord abgeschossen werden soll. Masao und Jim sind bereit, sich für die gute Sache zu opfern (!), die UN hingegen untersagt jene Aktion. Welche politischen Akzente hier gesetzt werden sollen, ist mehr als zweifelhaft, doch das macht im Rahmen des Films wenig aus, da die cleveren Buben kurz darauf schon knackige Alternativen herausfinden. "Gamera gegen Viras" ist wieder mal Naivität in Reinkultur, allerdings hemmt sich der Spaß daran ein gutes Stück selbst, da die Hingabe dazu durch offensichtliche Einsparungen nur mit halbgarer Ehrlichkeit durchgezogen wird. Genug zum Lachen bekommt man dennoch geliefert, wie man auch rauhe Mengen an handgemachten Effektgewitter erhält. Für Genre-Fans und Freunde der Blödheit auf jeden Fall einen Blick wert.

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