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Butters

Kritik von Butters

Gesehen: März, 2017

Ich freue mich immer im Leben wenn ich positiv überrascht werde. Nachdem mich die letzten Comic-Verfilmungen (Kino und Serien) fast alle eher gelangweilt haben aufgrund ihrer Eintönigkeit und Überladung an Charakteren, musste ich bei der Ankündigung einer Serie im X-Men Universum nur müde mit den Schultern zucken. Ich habe mich demnach auch nicht weiter mit der Serie beschäftigt. Einem Krankenschein (und somit mehr Zeit zum TV-Konsum als es üblich bei mir ist) habe ich es zu verdanken, die wohl kreativste, abgefahrenste und visuell beeindruckendste Serie seit langer Zeit gesehen zu haben.

Lasst euch nicht täuschen. Legion hat mit einer üblichen Superheldenserie ungefähr so viel gemeinsam wie Transformers mit einem Indie-Drama. Ja, die Hauptfigur und ein paar Nebenfiguren stammen aus den X-Men Comics. Was Noah Hawley (kreativer Kopf hinter Fargo) aus der Prämisse aber macht, ist ein Fest für alle Sinne. Es gibt Momente in Legion, wo bei mir ernsthaft die Frage aufkam, ob das Drehbuch unter Drogeneinfluss entstanden ist. Die Story ist irgendwie ein Cocktail aus Shutter Island, Inception, Einer flog über das Kuckucksnest und Donnie Darko - kreativ beeinflusst von David Lynch. Auch ein Genre lässt sich nicht wirklich festlegen. Legion kann lustig, gruselig, actionreich, dramatisch und auch herausfordernd sein.

Nicht immer blickt man durch, was gerade auf dem Bildschirm passiert. Manche eigentlich skurrile Nebensächlichkeiten aus Folge 2 können plötzlich wichtig für Folge 6 werden. Es wird also vom Zuschauer auch einiges an Aufmerksamkeit abverlangt. Wer sich hier wie bei Batman vs. Superman, X-Men, Iron Man und co. einfach nur berieseln lassen möchte, den muss ich enttäuschen.

Visuell packt Legion alles aus, was man sich im TV Bereich erhoffen kann. Ein wahrer Genuss was Kamera, Set-Design und Special Effects hier gezaubert haben.

Auch den Darstellern muss man ein Lob aussprechen. Dan Stevens (Downton Abbey) spielt seinen Schizophrenen Charakter so überzeugend und sympathisch, dass man ihn gerne häufiger im TV und Kino sehen möchte. Auch Rachel Keller (Fargo) macht eine gute Figur. Es ist aber letztendlich Aubrey Plaza (Scott Pilgrim) welche allen die Show stiehlt.

Es gibt eigentlich in jeder Episode Momente, wo ich am liebsten von der Couch aufgesprungen wäre und einmal vor Freude an so viel Ideenreichtum nackt im Garten einen lebensfrohen Tanz aufgeführt hätte.

Ich kann nicht anders, als Legion nach dieser irren ersten Staffel mit der Höchstwertung zu belohnen. Es bleibt zu hoffen, dass die zweite Staffel sich kreativ weiter austoben darf und nicht zu normal wird. Normal gibt es ja schon viel zu viel.

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