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Doku über Goebbels Sekretärin auf dem Filmfest München

Lidanoir

Von Lidanoir

Quelle: Noise PR
Bildnachweis: © Cinephil | Brunhilde Pomsel in "Ein deutsches Leben"

Die Alltäglichkeit des Bösen durchlebte Brunhilde Pomsel drei Jahre lang. Von 1942 bis 1945 arbeitete die gebürtige Berlinerin im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda. Als Stenografin und Sekretärin von Joseph Goebbels erlebte sie den inneren Machtzirkel der NS-Diktatur aus unmittelbarer Nähe. Das  deutsch-österreichische Regie-Team Christian Krönes, Olaf S. Müller, Roland Schrotthofer und Florian Weigensamer machen die heute 105-Jährige zum Zentrum ihres knapp zweistündigen Filmprojekts.

Zum ersten Mal in dieser Ausführlichkeit spricht sie über ihr Leben während des NS-Regimes und ihre Zeit im Vorzimmer von Hitlers Propagandaminister. Noch in den letzten Kriegstagen, als die sowjetischen Truppen schon in Berlin standen, tippte sie im Bunker Schriftsätze und wurde Zeugin des Untergangs der NS-Führung. Zwischen ihren Erzählungen wechseln sich Einspieler aus Goebbels-Zitaten und Ausschnitten aus historischem Aufklärungs- sowie Propagandamaterial ab.

Nach der Weltpremiere beim Visions du Réel im April feiert Ein deutsches Leben (A German Life) am 29.Juni auf dem Filmfest München seine Deutschlandpremiere. Bei der Vorführung im Rahmen der Reihe International Independents werden auch die Protagonistin und die Regisseure anwesend sein. Christian Krönes:

Diese Reflexion des Lebens von Brunhilde Pomsel ist keine weitere Dokumentation über die Verbrechen des Nationalsozialismus. Es geht auch nicht darum, eine vermeintliche Mitläuferin zu dekuvrieren. Es geht um Verführung und die Bereitschaft verführt zu werden, um Eitelkeit und Korrumpierbarkeit, die Macht und ihre Anziehungskraft, Naivität und Verstrickung - um Schuld und Sühne.

Auf dem Programm steht auch ein Gespräch über den Film, der über einen Zeitraum von drei Jahren entstand. Zugleich minimalistische und stilisierende Schwarz-Weiß-Bilder stellen die Erinnerungen Pomsel unkommentiert neben teils bisher unveröffentlichte Archivaufnahmen. Der daraus entstehende Kontrast soll Fragen nach der Verlässlichkeit der eigenen moralischen Grundsätze aufwerfen.

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