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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Zeitungsjournalist Joe Frady wird von einer Kollegin Carter aufgesucht, die sich in Gefahr wähnt. Sie war vor drei Jahren Augenzeugin eines Attentats auf einen Senator. Fast alle Anwesenden sind seit dem Opfer von Unfällen geworden. Als auch Carter kurz darauf bei einem Autounfall ums Leben kommt, forscht Frady auf eigene Faust nach. Er kommt auf die Spur der nebulösen Parallax Corporation, die offenbar gewaltbereite Menschen manipuliert und zu politischen Attentätern ausbildet.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die Entstehung von Zeuge einer Verschwörung stand unter keinem guten Stern und dementsprechend schwer tat er sich seiner Zeit bei Kritik und Publikum. Der Mittelteil der inoffiziellen „Paranoia-Trilogie“ von Regisseur und Produzent Alan J. Pakula (neben den jeweils Oscar-prämierten Klute und Die Unbestechlichen) basiert auf dem (im Original) gleichnamigen Roman von Loren Singer, weicht inhaltlich jedoch stark davon ab. Das war ein kalkuliertes Risiko, problematisch wurde hingegen der Streik der Screenwriters Guild of America zum geplanten Start der Produktion, so dass ein unfertiges Script vorlag. Terminliche Gründe zwangen Pakula jedoch, das Projekt nicht verschieben zu können. So legte er selbst zum Teil noch am Drehtag selbst Hand ans Script und Improvisationen waren an der Tagesordnung. Für so einen Film ein vermeidliches Todesurteil. Das Publikum zeigte ihm auch überwiegend die kalte Schulter und diverse Kritiken verrissen ihn zum Start nahezu. Vielleicht waren aber genau diese Widrigkeiten rückwirkend ein Segen, denn so verzichtete man auf viele übliche Sehgewohnheiten und inszenierte einen verblüffend pessimistischen und perfiden Verschwörungsthriller, der aus heutiger Sicht kaum besser sein könnte.

Ausgerechnet am Unabhängigkeitstag wird ein beliebter Senator bei einem öffentlichen Auftritt erschossen. Der Attentäter stürzt sich danach in den Tod, nach monatelanger Ermittlung gibt es die Erklärung des verwirrten Einzeltäters. Drei Jahre später wird der mittelmäßige Zeitungsjournalist Frady (Comeback nach dreijähriger Auszeit: Warren Beatty, Der Himmel soll warten) von einer verängstigten Kollegin aufgesucht, die damals anwesend war. Ein Großteil der Augenzeugen ist in der Zwischenzeit verstorben, immer aufgrund „tragischer Unfälle“. Sie glaubt an einen Zusammenhang und fürchtet um ihr eigenes Leben, was sich kurze Zeit später auch bewahrheiten soll. Frady wittert Lunte und stößt dabei auf ein großes angelegtes Netz einer Art Schatten-Armee, die sich ihre Söldner aus politisch frustrierten, psychisch labilen und gewaltbereiten Radikalen rekrutiert. Um die Organisation zu infiltrieren, lässt er sich selbst anheuern und einer Gehirnwäsche unterziehen, was fatale Konsequenzen haben soll.

Dass Zeuge einer Verschwörung bei den gängigen Preisverleihungen wie selbst dem eigenen Studio Paramount nicht die erste Geige spielte, lässt sich mit der übermenschlichen Konkurrenz in diesem Jahrgang (Der Pate 2, Chinatown) noch nachvollziehen, warum er allgemein jedoch so negativ aufgenommen wurde, ist hingegen schier absurd. Eigentlich passt er maßgeschneidert in seine Zeit, die öffentliche Wahrnehmung und besitzt heute wieder eine erschreckende Aktualität - in Zeiten von Capitol-Stürmen und Reichsbürger-Verschwörungen. Das hier ist perfekt arrangiertes Verschwörungs- und Suspense-Kino, dass eine ideale Mischung aus fiktionaler Spinnerei und tatsächlicher, politischer und sozialer Stimmungslage anbietet. Hochspannend vorgetragen, sowohl in bestechenden Einzelsituationen (allein die Flugzeugsequenz) wie in seiner Gesamtkomposition, bei der eine konstante Steigerung der Grundspannung bis zum bitterbösen, beinah am Zynischen kratzenden Finale stattfindet. Das so gut funktioniert, da der von Warren Beatty großartig verkörperte Protagonist immer – außer für das mit Wissensvorsprung ausgestattete Publikum – als kaum seriös oder glaubwürdig dargestellt wird. Ein abgehalfterter Säufer, dem niemand seine wirren Theorien abnimmt. Dies ist unabdingbar wichtig für das gesamte Konzept und sorgt für noch mehr emotionale Partizipation seitens der Zuschauer*innen. Dazu auch visuell und atmosphärisch herausragend. Alan J. Pakula hat wirklich viele gute Filme gemacht, dass hier ist eventuell, in seiner Gesamtheit, sogar sein bester. Wenn man einen Verschwörungsthriller vor Augen hat – der sich gerne auch einige fiktive, aber in einem bestimmten Kontext durchaus denkbare (sieht man ja aktuell wieder) Freiheiten erlauben darf -, dann ist das hier ein Musterbeispiel.

Fazit

Ein verkanntes Meisterwerk. Perfekt inszeniertes wie erzähltes Spannungskino, das aus einer Not eine Tugend macht und statt auf übliche Blockbuster-Mechanismen zurückzugreifen lieber in Sachen Pessimismus und Hinterhältigkeit eine ordentliche Schippe draufpackt. Besser war das von Paranoia und Verschwörung geprägte Kino der 70er in dieser Hinsicht praktisch nie.

Kritik: Jacko Kunze

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