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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Uganda, 1989. Joseph Kony, ein junger Kämpfer aus dem Stamm der Ancholi, folgt seinen spirituellen Eingebungen und gründet eine Rebellenbewegung gegen die Regierung: die LRA, die Lord's Resistance Army. Es ist eine Armee, die sich aus entführten Jugendlichen rekrutiert - in 25 Jahren wurden mehr als 60.000 Jugendliche gefangen genommen, von denen weniger als die Hälfte den Dschungel lebend verlassen hat. Geofrey, Nighty, Mike und Lapisa sind Freunde. Sie gehören zu diesen Jugendlichen, sie wurden im Alter zwischen 12 und 13 entführt. Während sie versuchen, ein normales Leben wieder aufzubauen, werden sie noch einmal die Stätten und Orte besuchen, an denen ihre Kindheit verloren ging. Sie sind sowohl Opfer als auch Täter, Zeugen und Handelnde einer grauenhaften Szene. Sie werden für immer die Fremdkörper bleiben, die die Gesellschaft zu akzeptieren versucht. Unterdessen, verborgen in der Unermesslichkeit des zentralafrikanischen Dschungels, jagt die ugandische Armee bis heute die letzten verstreuten Rebellen der LRA. Auch Joseph Kony ist noch da draußen, auf der Flucht...

Kritik

Wrong Elements beginnt mit einer verstörenden Szene: Soldaten schleichen sich durch den Busch, mit Gewehren bewaffnet. Sie nähern sich einem Feld und gehen auf die dort arbeitenden Menschen los. Schreien, Schlagen und drohen damit, sie zu ermorden, wenn sie nicht allen Befehlen folgen... Aber die Gewehre sind nur Stöcke und die Schläge sind nur angedeutet und die Männer sind längst keine Soldaten mehr. Geofrey, Nighty und Mike waren alle für eine Zeit auf ihre eigene Weise in Joseph Konys Lord's Resistance Army involviert und besuchen im Rahmen der Dokumentation alte Lagerplätze und reden darüber, was ihnen passiert ist.

Wie soll man auch sonst die Vergangenheit einfangen? Wenn man es irgendwie authentisch machen möchte, bleibt einem nichts anderes übrig als mit denen zu reden, die sie erlebt haben. Der nicht allzu hohe Produktionswert ist ohnehin problemlos dadurch zu verschmerzen, dass mit einiger Hintergrundmusik und langen Einstellungen Momente und Orte eingefangen werden, um eine ziemlich dichte Atmosphäre aufzubauen. Problematisch ist allerdings, dass dabei sehr viel Zeit in Anspruch genommen wird. Man kann durchaus argumentieren, dass diese Zeit notwendig ist, um die Emotionen, die hier aufgebaut werden sollen zu entwickeln, aber 133 Minuten sind für eine Dokumentation extrem lang und lassen sich nur schwer überbrücken.

Eine große Leistung muss man dem Film aber definitiv anrechnen. Nämlich, dass er seine drei Figuren nicht nur in ihrer ungewöhnlichen Lage beleuchtet. Er gibt ihnen auch genug Raum gibt um ihre Facettenreichheit zu offenbaren: Während die drei manchmal Scherze machen oder die alten Lieder singen oder sogar etwas nostalgisch werden, gibt es auch wieder Momente, in denen sie von ihrer Vergangenheit eingeholt werden, Angst haben oder schlichtweg daran verzweifeln was ihnen angetan wurde und was sie anderen angetan haben. Der Film zeigt ihr Vielschichtigkeit. Er zeigt sie als Menschen.

Fazit

"Wrong Elements" gibt einen außergewöhnlich persönlichen Einblick in das Leben einiger ehemaliger Kindersoldaten. So einfühlsam und mitunter atmosphärisch dicht dies auch geschieht: Die Dokumentation braucht unverhältnismäßig lange, um diese Stimmung zu erzeugen und vermittelt einem dabei nicht besonders viel Informationen. Mit einer Laufzeit von über zwei Stunden braucht die Dokumentation etwas mehr Geduld als viele aufbringen können.

Kritik: Sören Jonsson

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