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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Mit seinen Ballonhosen und dem mit der Axt gezogenen Frontscheitel setzt Hotte auch für eingefleischte Proleten neue Maßstäbe der Geschmacklosigkeit. Sein King-Kollege Flo, der sympathische Verlierer hat derweil ganz andere Probleme am Hals. Eines trägt Schlips und heißt Finanzamt, das andere ist brünett, kann verschärft stöhnen, heißt Ramona und will einfach nicht den ersten Schritt machen. Schöne Scheiße.

Kritik

Independent Filme haben es schwer. Selten wird eine große Popularität erreicht; auch die Finanzierung gestaltet sich oft als schwierig. In Zeiten von Crowdfunding kann aber, bei dem richtigen Publikum, ein Film auch ohne die Einmischung einer großen Firma im Hintergrund realisiert werden. Das beweist beispielsweise Stromberg – Der Film, der zu knapp einem Drittel via Crowdfunding finanziert wurde. Dass es auch anders laufen kann, beweist Adolf – Der Film, welcher sein selbstgesetztes Ziel von 2 Millionen Euro mehr als deutlich verfehlte.

Dennoch gibt es sie, die Filme frei von den großen Studios. Den Machern kommt es weniger auf einen möglichst aufwendigen Dreh, sondern mehr auf die zu erzählenden Geschichte an. Der Film „Video Kings“ von den beiden Regisseuren Daniel Acht und Ali Eckert, die sich ganz im Geiste Jim Jarmuschs auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnen, versucht die unabhängige Kreativität auf Film zu bannen. Der Film erzählt die Geschichte des Videothekenangestellten Flo (Fabian Busch), der mit Geld- und Beziehungsproblemen zu kämpfen hat. Zusammen mit dem Jogginganzugträger Hotte (Wotan Wilke Möhring) werden die wenigen Kunden, die bei Video König eintreten, mehr oder weniger aufmerksam bedient. Flos Leben bekommt einen neuen Sinn, als nebenan die schöne Ramona (Monica Nancy Wick) einzieht.

Leider sieht man dem Film in weiten Teilen sein geringes Budget an. Szenenwechsel gibt es kaum, der Film spielt zu einem Großteil in der ausschließlich VHS führenden Videothek. Man merkt aber auch, dass die Macher selbst Filmfans sind. So ziert der ein oder andere großartige Film in Form eines Posters die Wände der Videothek. Erstaunlich ist zudem, dass viele bekannte Gesichter kleinere Rollen inne haben. Zu sehen sind in Nebenrolle unter anderem Bela B., Badesalz und Til Schweiger in einem roten Superheldenkostüm. Zwar mit Liebe gemacht, weist der Film aber auch inhaltliche Mängel auf. Nicht alle der zahlreichen Witze zünden wirklich, was für eine(n) Komödie/Buddy-Movie zu wenig ist. Man setzt auf Situations-und Dialogkomik, doch oft erweisen sich die Situationen als schlichtweg unlustig. Unweigerlich fühlt man sich an „Abgedreht“ (2008) erinnert, der ebenfalls in einer Videothek bestückt mit Videobändern spielt. Den Machern von Abgedreht war aber die Existenz bestimmt „Video Kings“ bestimmt nicht bekannt.

Zu loben ist dennoch die durchweg gelungene Darstellung von Fabian Busch ("Liegen Lernen"), der noch immer in Deutschland eine Underdog-Position einnimmt. Weiter ist die punkrockige Note des Soundtracks, der allein drei Stücke der Berliner Beatsteaks enthält, positiv zu erwähnen. „Video Kings“ wurde bereits 2004 gedreht, seine Uraufführung erfolgte aber erst drei Jahre später im Jahr 2007.

Fazit

Mit einem geringen Budget spielt „Video Kings“ leider mehr als einmal die Klischeekarte. Dennoch kann der Film, schraubt man seine Erwartungen angesichts des Casts etwas zurück, kurzweilig unterhalten. Mit einigen Szenen bietet er sogar zitierfähiges Material für den Film-Freund. „Memento ist ein Scheißfilm!“ – „Wieso ist der scheiße?“ – „Habe ich vergessen!“

Kritik: Magnus Knoll

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