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Inhalt

Während einer Sightseeing-Tour durch die Grachten von Amsterdam wird die Leiche einer Frau entdeckt. Eric Visser (Huub Stapel), ein junger Polizei-Inspektor, wird mit dem Fall beauftragt. Die ersten Ermittlungen laufen gerade, schon werden weitere Frauen kaltblütig 'abgeschlachtet'. Wie es scheint, taucht der Mörder vollkommen überraschend für seine Opfer aus dem Wasser auf. Nachdem Visser die hübsche Laura kennenlernt, ergeben sich plötzlich merkwürdige Verbindungen zu dem gnadenlosen Killer...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der niederländische Regisseur Dick Maas galt vor allem in den 1980er Jahren als filmisches Wunderkind seiner Nation. Als großer Fan von Hollywood-Filmen inszenierte er Filme, die abseits von europäischem Arthauskino angesiedelt waren. Schon mit seinem Kinodebüt „Fahrstuhl des Grauens“ gelang ihm ein großer Erfolg, der von seinem zweiten Film „Flodder“, den Maas später zweimal fortsetzte und sogar eine Serie konzipierte, die auch in Deutschland mit großem Erfolg lief,  noch einmal überboten wurde. Dann kam 1988 sein Thriller „Verfluchtes Amsterdam“, der Maas auch auf internationaler Bühne bekannt machte. Kein Wunder, denn Maas inszenierte die Hatz nach einem wahnsinnigen Mörder im Taucheranzug als konformen Genre-Beitrag und eine spannende Inszenierung ist eben auch so etwas wie eine universelle Sprache.

Alleine schon die Figuren sind klare Blaupausen von bekannten Typen. Der leitende Kommissar Eric Visser (Huub Stapel, Dick Maas‘ Stammschauspieler) könnte so auch aus einem Cop-Film aus den USA stammen und die Männerfreundschaft zwischen ihm und seinen Kollegen John (Wim Zomer) ist ähnlich in Stein gemeißelt wie die Tatsache, dass Vissers zweiter Sidekick immer wieder in Fettnäpfchen tappt, so dass „Verfluchtes Amsterdam“ auch seinen eigenen comic relief hat. Doch Maas wildert nicht bloß bei bekannten Versatzstücken des Buddy Movie. Eigentlich sind diese Anleihen fast schon eher dezent im Film gesetzt. Viel mehr bedient sich Maas mit großer Freude am Zynismus in der Schatzkiste des Horrorgenres. Das Ergebnis ist, dass sein Film immer wieder mit einer fast schon rotzfrechen Attitüde seine Stilmittel austauscht. Vor allem wenn der Killer zuschlägt wechselt Mass die Tonalität. Wie er die Taten des Killers inszeniert, das erinnert regelrecht an Tier-, bzw. Wasser-Horror-Filme wie „Der weiße Hai“ oder „Piranha“. Dazu wird der Täter oft nur als Monster beschrieben und durch seinen schwarzen Taucheranzug hat der stets auch etwas Fremdartiges an sich.

Kommissar Visser jagt bei Dick Maas also keinen Mörder, sondern eigentlich ein animalisches Monster. Eine Mischung aus brutaler, animalischer Bestie und kalt agierendem Psychopathen, wie man sie z.B. aus den italienischen Giallos kennt. Dies alles gipfelt schließlich in einem Finale das fast schon lethargisch daher kommt, welches dafür aber noch eine Huldigung ans Horror-Genre bereithält. Darüber hinaus bietet „Verfluchtes Amsterdam“ kurz vorm Showdown noch eine dynamische Verfolgungsjagd per Boot durch die Amsterdamer Grachten, die damals gewiss einige Kinozuschauer nervös auf ihren Kinosesseln hin und her rutschen ließ. Dies alles wird noch einmal durch Dick Maas wirklich rabenschwarzen Humor unterstrichen. Wenn massakrierte Prostituierte an Brücken baumelnd, eine ganze Schulklasse ängstigen (dazu kommen noch ein paar Nonnen) ist der diebische Spaß am Zynismus, den Maas beim Drehen dieser Szene hatte, deutlich spürbar. Selbst das eine oder andere Logikloch (ein Taucher kann sich also an Land, trotz seiner Flossen, lautlos an seine Opfer anschleichen) wirkt da fast schon charmant.

Fazit

„Verfluchtes Amsterdam“ ist ein erstklassig inszenierter B-Movie. Ein europäischer Film, der sich seine Zutaten aus diversen Versatzstücken zusammenklaut. Dies macht er mit einer großen Liebe zu den einzelnen Genres und auch wenn Dick Maas' Thriller schon ein wenig Opfer der Zeit geworden ist und man oftmals die Logik besser komplett bei Seite lässt, ist das Endergebnis doch fesselnd und darüber hinaus auch als Liebeserklärung ans Thriller- sowie Horror-Genre zu verstehen.

Kritik: Sebastian Groß

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