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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die junge Vampirin Sasha hat ein Problem: sie kann vor lauter Empathie mit ihrenmenschlichen Opfern nicht selbst auf die Jagdt gehen. Da begegnet sie dem Außenseiter Paul, der sowieso genug vom Leben hat. Beide schließen eine fatale Vereinbarung ab. 

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Kill the Clown. Den als gruselig geschminktes Geburtstagsgeschenk von ihren Eltern bestellten Spaßmacher zu massakrieren, sollte für die kleine Sasha (Sarah Montpetit, Falcon Lake) eigentlich ein Kinderspiel sein. Doch die 68 Jahre junge Vampirin leidet im Gegensatz zu Mama (Sophie Caideux, Les Rosi mongols) und Papa (Steve LaplanteLes Grandes Claques),  die sich um Sashas Entwicklung zur selbstständigen Blutsaugerin sorgen, unter lästiger Empathie. Die hemmt sie angesichts der menschlichen Mahlzeiten, die Cousine Denise (Noémie O’Farrell, Girls like us) ihr auf dem Tablett - oder am Fleischerhaken - präsentiert. 

So schlürft Sasha als zweiter Vampir-Teen in den Nebensektionen der 80. Biennale Blutkonserven, statt zu jagen. Bis zu einer Zufallsbegegnung mit dem lebensmüden Einzelgänger Paul (Félix-Antoine Bénard), der ihr einen Win-Win-Deal vorschlägt. Zugegeben, der Titel spoilern im Prinzip die Antwort auf das zentrale Dilemma der eigensinnigen Titelfigur Ariane Louis-Seize vergnüglichen Vampirfilms. Dessen schwarzhumorige Story leidet kaum unter ihrer unübersehbaren Tendenz zu komödiantischen Konventionen, die filmische Vorbilder wie What We Do in the Shdows etabliert haben. 

Zum Ausgleich beweist die bewährte Geschichte einer Außenseiter-Romanze in entscheidenden Momenten Mut zu progressiven und subversiven Ideen. Die hinterfragen nicht nur den inhärenten Moralismus und Konservativismus des Genres, sondern einer gefühlskalten Gesellschaft. Deren Traditionalismus und psychosoziale Dogmen sind in der vampirischen Gemeinschaft spiegelverkehrt, aber nicht minder rigoros. Diese ironische Inversion erinnert nicht nur daran, dass Konstrukte von Normalität genauso vom Umfeld abhängen wie vom Individuum, sondern dass erzwungenes Leben so grausam ist wie erzwungener Tod.  

Fazit

Selbstmord, Serienmord, Doppelmord und zum Auftakt wird ein Clown ins Jenseits befördert: Ariane Louis-Seizes sardonisches Schauermärchen hat nicht nur dank seiner makaberen Motive und anti-autoritärem Aberwitz sämtliche Sympathien auf seiner Seite. Mit seinen pechschwarzen Pointen und im doppelten Sinne bissiger Kritik an humanistischer Heuchelei, die das Wohlbefinden leidender Menschen unter dem Vorwand der Fürsorge sadistischen Sozialschemata unterordnet, schafft die kanadische Regisseurin ein solide gespieltes Debüt. Das hat genug Tiefgang, um die gelegentlichen Durchhänger der Handlung zu kompensieren.

Kritik: Lida Bach

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