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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Anfangs fehlt Diego und Elena nur ein Kugelschreiber, um am Flughafen Newark Liberty die Einreiseformulare auszufüllen. Sie kommen aus Spanien, Diego ist Venezolaner. Das Visum für ein neues Leben in Miami haben die beiden längst erhalten. Völlig unerwartet werden sie nun in einen separaten Raum geführt, wo die Einwanderungsbehörde sie noch einmal einem strengen Verhör unterzieht. (IFFMH)

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

gesehen im Rahmen des Internationalen Filmfest Mannheim-Heidelberg 2023 

Ebenso schnell wie die Hoffnung des Paares auf eine hindernislose Einreise in die Vereinigten Staaten schwindet in Upon Entry die Aussicht auf einen Film, der seinen einengenden Handlungsort, ein Verhörzimmer hinter den Kulissen des Newark Airports, wieder verlässt. Stattdessen entledigt sich das 74-minütige Kammerspiel zügig möglicher Flucht- und Aufschiebungsoptionen und setzt Hauptfiguren sowie Publikum in fensterlosen Räumlichkeiten fest. Von der Außenwelt abgeschnitten sehen sich erstere daraufhin einem Katalog an fortschreitend übergriffigeren Fragen und Unterstelllung ausgesetzt, die nicht nur Aufenthalts- und Beweggründe des Paares sezieren, sondern auch dessen Beziehung anzweifeln. 

Angelehnt an eigene Einwanderungserfahrungen schürt das Regieduo  und  Spannung auf engsten Raum: als stille Teilhaber beobachten sie eine entmenschlichte Prozedur aufbauend auf intimen Verunsicherungen, Dokumenten, die immer und immer wieder durchgegangen werden müssen, und psychologischen Spielen der Behörde. Strenge Aufnahmen festigen die zusehends instabile und von  und  eindringlich zum Ausdruck gebrachte Verfassung der Protagonisten. Mehr Wert als auf deren ausschnitthafte Hintergründe legt der Film dabei auf die zermürbenden Mechanismen des Verhörs und die plagende Ungewissheit, die sich über die nüchternen Innenaufnahme und ohne künstliche Stilisierung nahtlos auf das Publikum überträgt. 

Noch schwerer auszuhalten als die bedrängenden Fragen scheinen da nur die Momente des Wartens, die die Figuren eingekesselt von der eigenen Beziehung, ihrer Vergangenheit und gesäten Zweifel verbringen. Die leeren Blicke zwischen den Einreisenden, die Momente der Stille, die höchstens Verschnaufs-, aber keine Pausen zum Reflektieren bieten. Sukzessiv offenbaren sich Ungereimtheiten in der Geschichte der Figuren wie die unverhältnismäßigen Methoden der Behörde. Beides intensiviert das Spannungsgerüst, wenngleich letzteren durch die Konzentration auf wenige intensive Gespräche zwischen Behörde und Paar ein tieferer systemischer Blick verwehrt ist. 

Erlösung aus der Ungewissheit, einen Befreiungsschlag aus der Befragung gibt es nicht. Juan Sebastián Vasquez und Alejandro Rojas gelingt ein psychologisches Gruselstück fernab von Jumpscares und flackernden Lichtern. In Upon Entry sind unangenehme Fragen, die zertrümmerte Vorfreude sowie das längerfristig destabilisierte Vertrauen zwischen den Figuren die bedrohlichsten Dämonen und damit stellenweise einschüchternder als viele moderne Horrormärchen. Selbst das vermeintlich positive Ende ist mit seiner Klammer so schlagkräftig wie trügerisch.

Fazit

Innerhalb kürzester Zeit zerpflückt „Upon Entry“ die Vorstellung eines reibungslosen Umzugs in die Vereinigten Staaten. Was folgt ist ein zermürbendes Kammerspiel aus geerdeten wie einschnürenden Verhörszenen und nagender Ungewissheit – ein prägnantes und eindringliches Spielfilmdebüt.

Kritik: Paul Seidel

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