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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Auf dem Weg zum Sieg in der Judo-Weltmeisterschaft wird Judo-Kämpferin Leila und ihrer Trainerin Maryam vom Regime der Islamischen Republik ein Ultimatum gestellt. Leila soll sich unter dem Vorwand einer Verletzung aus dem Wettkampf zurückziehen oder sie wird zur Staatsverräterin erklärt. Ihre Freiheit und die Sicherheit ihrer Familie stehe auf dem Spiel und die junge Sportlerin muss auf einmal um viel mehr kämpfen als nur eine Medaille. Soll sie aufgeben, wie es ihre Trainerin ihr dringend rät, oder weitermachen? 

Kritik

Die titelgebende Judo-Matte, auf der die junge Hauptfigur (eindrucksvoll: Arienne Mandi) um den Weltmeistertitel antritt, wird Zar Amir Ebrahimis (Sieben Winter in Teheran) Regiedebüt zum augenfälligen Sinnbild ihres ungleich größeren und gefährlicheren Kampfs gegen das diktatorische Regime ihres Heimatlandes. Doch das weit aussagekräftigere Sinnbild ist der Film selbst. Das von wahren Begebenheiten inspirierte Drama ist mit Guy Nattiv (Golda) als Co-Regisseur die erste israelisch-iranische Co-Inszenierung, an deren Premiere-Tag in Venedig ein Flash Mob gegen die Menschenrechtsverletzungen im Iran protestieren soll. 

Dass mit der willensstarken Leila eine Kämpferin im Fokus der konzentrierten Handlung steht, scheint in diesem Kontext vorrangig ein politischer Bezug, den Nattiv und seine Co-Autorin Elham Erfani allerdings nie ausarbeiten. Ehemann Nader (Ash Goldeh, Disco Boy) und ihre Familie stehen bedingungslos hinter der Titelanwärterin, trotz der Gefahr für ihren kleinen Sohn. Stattdessen wird ihre Trainerin Maryam (Amir) zur Stimme der Zweifel. Sie ersticken die äußerlich forsche Protagonistin in den packenden Kampfszenen, die ihr inneres Ringen verdeutlichen. 

Nicht nur aus der Beziehung Leilas zu Maryam, deren abgebrochene Judo-Laufbahn ihr die Konsequenzen eines regierungstreuen Rückzugs vor Augen führt, hätte die ganz auf ihre Aussage fokussierte Story mehr herausholen können. Es ist das vielschichtige Spiel der Darstellerinnen, das den Figuren Glaubhaftigkeit und Profil verleiht. Um sie herum dominieren heroische Statements und große Gesten. Diese untergraben das Potenzial des spannenden Materials mit filmischen Klischees, zu denen auch die offenbar von Raging Bull abgeguckte Schwarz-Weiß-Optik zählt.

Fazit

Basierend auf den Erlebnissen iranischer Sportler*innen, die der autoritäre Staat zur Aufgabe erpressen wollten, entwerfen Guy Nattiv und Zar Amir Ebrahimi das markante Profil einer Kämpferin auf physischer und politischer Ebene. Obwohl die Inszenierung den Manierismen eines Message-Movies nicht immer entkommt, schaffen handwerkliche Präzision und Mandis körperlicher und künstlerischer Einsatz eine mitreißende Union von Sportdrama und Politthriller. Deren visuelle Parallelen zu einem von Misogynie und Machismo geprägten Kino-Kanon erinnern bitter an einen anderen Kampfplatz. 

Kritik: Lida Bach

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