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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Eines Nachts lernt der kleinbürgerliche Buchhalter Christopher Cross die rassige Kitty kennen, als er sie vor dem Angriff eines Mannes schützt. Er verliebt sich in die junge Frau, ist allerdings unglücklich verheiratet. Kitty selbst ist mit dem zwielichtigen Schurken Johnny liiert. Sie halten Chris fälschlicherweise für einen erfolgreichen Maler und wollen ihn finanziell ausnehmen. Dies löst eine fatale Ereigniskette aus.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Nach seiner Emigration in die USA wurde Fritz Lang (M – Eine Stadt such einen Mörder) einer der prägenden Regisseure des Film Noir. Auf Ministerium der Angst und Gefährliche Begegnung folgte Straße der Versuchung, der ursprünglich auf dem französischen Roman wie dem direkt darauf folgenden Theaterstück La chienne beruht, welche bereits 1931 von Jean Renoir (Die große Illusion) mit Die Hündin erstmals filmisch adaptiert wurden. Dieses US-Remake verlagert die Handlung von Paris nach New York, bleibt der ursprünglichen Handlung ansonsten aber sehr nah.

Christopher Cross (Edward G. Robinson, Die Nacht hat tausend Augen) arbeitet seit 25 Jahren als Kassierer in einem Geldinstitut und wird an jenem schicksalshaften Abend von seinem Chef und den Kollegen zu seinem Dienstjubiläum als verlässlicher und wertgeschätzter Mitarbeiter gefeiert. Chris, der einst davon geträumt hat, eine Karriere als Maler einzuschlagen, hat sich mit seinem biederen, aber bodenständigen Leben inzwischen mehr oder weniger arrangiert, lediglich die lieblose Ehe mit einer garstigen Witwe ist für ihn nicht gerade erfüllend. Doch die ständige Einsamkeit hat ihn in diese unterdrückte und erniedrigende Zweckgemeinschaft getrieben. Auf dem Nachhauseweg soll sein Leben unverhofft eine drastische Wendung nehmen: Chris beobachtet, wie eine junge Frau von einem Mann misshandelt wird und vertreibt den Angreifer. Die Dame (Joan Bennett, Der Mann mit der Narbe), die sich als Kitty vorstellt, lädt ihn auf einen Drink ein und erobert sofort das Herz des kleinbürgerlichen Trauerkloßes. Doch Kitty meint es nicht gut mit ihm. Und erst recht nicht Johnny (Dan Duryea, Winchester’73), Kitty’s halbseidener Liebhaber – jener Mann, den Chris an diesem Abend in die Flucht geschlagen hat. Durch ein Missverständnis halten sie ihn für einen erfolgreichen Künstler und glauben, aus ihm eine Menge Geld pressen zu können. In dem Glauben, Kitty würde seine Gefühle erwidern, bezahlt er ihr ein luxuriöses Appartement, was seine finanziellen Mittel bereits übersteigt. Als Johnny anfängt, die selbstgemalten Bilder von Chris zu verkaufen, ist das der Anfang von erstaunlichen wie dramatischen Wendungen.

Ein echtes Verbrechen steht bei Straße der Versuchung lange gar nicht im Fokus, von den zahlreichen moralischen Verfehlungen mal abgesehen. Aber es schwebt schon früh wie ein Damoklesschwert über dem Plot und immer wieder wird angedeutet, wohin diese fatale und hoffnungslose „Dreiecksbeziehung“ zwischen Chris, Kitty und Johnny führen könnte. Immer wieder weist Chris daraufhin, dass seine Ehe vielleicht ein abruptes Ende nehmen könnte, damit Kitty ihn endlich ehelichen kann. Andererseits sind Kitty und besonders Johnny alle Mittel zuzutrauen, um aus ihrem Goldesel noch mehr Profit zu schlagen. Das dieser dazu gar nicht in der Lage ist, wissen sie ja nicht und er scheint auch bereit, mehr als nur kleine Unterschlagungen zu tätigen, um die Chance auf seine große Liebe aufrechtzuerhalten. Mit dieser spannenden Ungewissheit, worin diese unausweichliche Abwärtsspirale wann und vor allen wie ihr Ende nehmen wird, spielt der Film sehr geschickt und auf eine clevere Weise geduldig, da es der Intensität der Handlung nur zuträglicher ist, anstatt zu schnell seine Karten offenzulegen.

Das bietet viel Raum für interessante und tatsächlich kaum vorherzusehenden Wendungen, die nicht nur den Thriller-Plot aufwerten, sondern das zwischenmenschliche Dilemma zum eigentlichen Star des Films machen. Das Ende ist trotz dieser verwinkelten, positiven „Verzögerungs- und Hinhaltetaktik“ nicht nur logisch und sehr konsequent, sondern hinterlässt mit einem enorm bitteren Beigeschmack, der definitiv nur Platz für tragische Verlierer lässt. Der Anschein, nach Jahren des Verzichts und der braven Unterwürfigkeit doch noch die Chance auf das späte Glück zu finden, wird nicht nur zerstört, es wird einem auch noch mit den verpassten Möglichkeiten zynisch vor der Nase herumgewedelt. Inklusive der Dämonen, vor denen man scheinbar nie entfliehen wird. Ein Downer, wie er im Buche steht.

Fazit

Ein Musterbeispiel für den Film Noir, obwohl sich erst spät eine echte Crime-Story entwickelt. Diese aber sehr kontinuierlich und grandios konzipiert wird. Das fantastische Drehbuch, die abgeklärte Regie von Fritz Lang und die hervorragenden Darsteller – allen voran der wirklich mitleiderregende Edward G. Robinson, den man oft eher als finsteren Schurken gesehen hat – fügen sich zu einem vollkommen runden, stimmigen Ganzen zusammen. Ein seltener Idealfall, wenn jedes Detail organisch ineinandergreift.

Kritik: Jacko Kunze

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