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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Zu Ursli's Leidwesen hat er für den "Chalandamarz", das Fest, an dem der Winter von den Dorfbuben mit lautem Glockengeläut vertrieben wird, das kleinste Glöckchen zugeteilt bekommt. Deswegen wird er als "Schellen- Ursli" verlacht. Aus Wut über diese Schmach beschliesst er, das Unmögliche zu wagen, was sich nicht einmal ein Erwachsener zutrauen würde. Er will mitten im Winter, bei Schnee und Eis, Nacht und Nebel, die grosse Kuhglocke im Maiensäss holen. Dort auf der Alp hat er zusammen mit seinen Eltern den Sommer verbracht. Der Aufstieg wird zum spannenden Abenteuer, bei dem er manch bedrohlicher Gefahr ausgesetzt ist. Frühmorgens zurück im Tal wird er im Dorf triumphal gefeiert und darf mit der grössten Glocke den "Chalandamarz" Umzug anführen.

Kritik

Wenn man über „Schellen-Ursli“ spricht, dann herrscht in Deutschland wohl erst einmal Erklärungsbedarf in Bezug auf die literarische Vorlage. Die zählt in der Schweiz nämlich zu den bekanntesten Bilderbüchern und ist damit gleichzeitig auch eine der beliebtesten Kindergeschichten. Dadurch dürfte klar sein, dass sich die filmische Adaption der Geschichte primär an eine jüngere Zuschauerschaft richtet, doch gerade in der Schweiz könnte sie auch ältere Zuschauer ansprechen, die eine nostalgische Bindung zum Werk haben. Für die Verfilmung hat RegisseurXavier Koller („Die Schwarzen Brüder“) die ursprüngliche Handlung jedoch um wesentliche Bestandteile ergänzt, bietet das zugrundeliegende Kinderbuch doch viel zu wenig Stoff für einen abendfüllenden Spielfilm. Den Geist der Vorlage fängt er dabei gekonnt ein, zumindest dem mit der Materie nicht bewanderten Zuschauer fällt kein Unterschied zwischen den unterschiedlichen Teilen des Films auf.

Im Mittelpunkt der Handlung steht der junge Uorsin (Jonas Hartmann), der zusammen mit seinen Eltern in einem kleinen Dorf in der Schweiz lebt. Als der mühselig über den Sommer hergestellte Käse verloren geht, nagt die Familie am Hungertuch. Für einen Kinderfilm ist das ein erstaunlich düsterer Hintergrund, dem etwas erfahrenen Zuschauer ist bei all der Vorhersehbarkeit der Geschichte natürlich schnell klar, dass der Film letztlich in einem versöhnlichen Happy End enden wird, doch gerade für Kinder stellt das einen aufregenden und mitreißenden Hintergrund dar. Natürlich wird diesen die trostlose Lage nie vollends bewusst, mit jeder Menge guter Laune und familiären Werten überspielt Koller das Gezeigte. Nichtsdestotrotz bleibt der Film im Ansatz überraschend nah bei seinen Figuren und auch wenn er diese Realitätstreue bald aufgibt, wissen die simpel gestalteten Charaktere doch gekonnt Emotionen zu vermitteln.

Sieht man sich den Film aus der Sicht eines Erwachsenen an, so gibt es logischerweise einiges zu bemängeln. Die Handlung ist in gleicher Weise vorhersehbar, wie die Figuren eindimensional sind, Witze und Dialoge richten sich gezielt an ein jüngeres Publikum und auch die Inszenierung ist großzügig betrachtet nur Mittelmaß. Doch es wäre zu einfach dem Film all das vorzuwerfen, denn als reiner Kinderfilm macht „Schellen-Ursli“ vieles richtig, vereint kurzweilige Unterhaltung mit der Vermittlung von erzieherischen Werten. Natürlich sind das wiederum simple Moralvorstellungen wie der Stellenwert von Familie und Freunden oder die Lektion, dass sich Lügen am Ende des Tages nie auszahlen, jedoch ist es sympathisch zu sehen, wie der Film den Jüngeren diese Werte spielerisch vermittelt und sie dabei gleichzeitig gut unterhält.

Fazit

Von Beginn an macht „Schellen-Ursli“ keinen Hehl daraus einfach gestrickte Unterhaltung für ein jüngeres Publikum zu sein, daran ist überhaupt nichts verkehrt und genau das macht den Film auch durchaus sympathisch. Aus einem etwas differenzierteren Blickwinkel gibt es natürlich viel zu bemängeln und der erwachsene Zuschauer wird dabei über weite Strecken wohl eher gelangweilt als unterhalten, doch gerade Kinder dürften an der geradlinigen Geschichte ihren Spaß haben.

Kritik: Dominic Hochholzer

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