{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

Amazon prime Netflix

Inhalt

Verfilmung des gleichnamigen Romans um einen modernen Sklaven, einen Kunsthändler und die Frau, die beide zusammenbringt.
  • 8axmvk30mf5xdoyjbgd0qs08g4n
  • 5d8dfgzbnzjbvs3mvw4mtcspwkw
Quelle: themoviedb.org

Kritik

Ron Hall (Greg Kinnear) lebt ein ziemlich bequemes Leben. Ein großes Anwesen, eine Ehe mit einer schönen Frau inklusive zweier Kinder und einen lukrativen Job als Kunsthändler darf er sein Eigen nennen.  Anders sieht es für Denver Moore (Djimon Hounsou) aus. Einst als Sklave in Louisiana aufgewachsen, landete er auf der Straße, wo er den Rest seines Lebens in Armut verbrachte, zumindest bis zu dem Augenblick, bis er die Halls kennenlernt. Denn Rons Frau Deborah (Renée Zellweger) sah Denver in einem ihrer Träume und hält diese Begegnung für ein Zeichen Gottes. Als der Mann aus ihrem Traum dann plötzlich in der Suppenküche auftaucht, in der sie ehrenamtlich arbeitet und ihren Mann mitgeschleppt hat, kommt es zu einem aggressiven ersten Auftritt Denvers. Ron, der aufgrund einer Affäre die Beziehung zu seiner Frau wieder herstellen möchte, nähert sich dem Obdachlosen immer näher an und erfährt die Beweggründe des in Armut lebenden Mannes. Es kreuzen sich die Wege zweier Lebensstile, die kaum fernen voneinander entfernt sein könnten. 

Mit Genauso anders wie ich wagt sich Michael Carney (Jew) an seine erste Langfilm-Regiearbeit und verfilmt den populären, gleichnamigen  Roman, der die wahre Geschichte von Ron Hall und Denver Moore erzählt. Dabei lässt Carney, der ebenfalls am Drehbuch saß, den Charakteren sehr viel Raum für ihre Zeichnung. Manchmal sogar ein wenig zu viel, denn lebt der Film hauptsächlich von den Performances von Kinnear, Hounsou und Zellweger, doch diese tragen ein wenig zu dick auf. Während Greg Kinnear eine überaus sympathische und bodenständige Darstellung eines sich wandelnden und von Vorurteilen befreiten Ehemannes auf dem Weg ein besserer Mensch zu werden abgibt, übertreibt Renée Zellweger als Ehefrau mit einem größeren Herzen als der Bundesstaat, in dem sie lebt. Dabei kommt es jedoch immer wieder zu Szenen, in denen ihr Charakter einfach dermaßen überzeichnet ist, dass es schon in die Sparte unglaubwürdigen Kitsches abdriftet. Bei Hounsou geht der Streifen sogar noch einen Schritt weiter. Jedes Mal wenn er mit Ron oder seiner Frau redet, spricht er wie ein Prediger, der Moral, Ethik und  alles, was ein guter Mensch sonst noch wissen sollte, auf eine metaphorische Art und Weise in einem ewig andauerndem Monolog in den Raum stellt. Ob der wahrer Denver Moore wohl auch so gesprochen hat?  Ein pathosreiches Bombardement voller Lawinen von Gefühlsduseleien, die schnell mal ziemlich kitschig und überzeichnet werden. Natürlich ist die wahre Geschichte sehr rührend und wirklich schön, doch geht eben dieses Mitfühlsame auf Seiten des Publikums schnell verloren, wenn man es damit übertreibt. 

Hinzu kommt, dass der Film sich ein wenig zu vieler Themen annimmt, die er in den zwei Stunden zwar nicht in ihrer Komplexität verarbeiten kann, es aber es gerade noch schafft nicht zu überladen zu wirken. Ehebruch, Vergebung, Intoleranz, Rassismus und der schwere Umgang mit einem todkranken Familienmitglied. All das greift Genauso anders wie ich auf. Leider findet der Film für die Fragen zu diesen Themen entweder eine vereinfachte Antwort oder schlichtweg gar keine. So sind es vor allem Rassismus und Intoleranz, die wesentliche Kernaspekte der Kritik hervorbringen, aber werden diese beiden ernsten und komplexen Themen sehr komprimiert dargestellt und der Zuschauer wird ohne eindringliche Message aus dem Kino entlassen. Und das ist wirklich schade, da einerseits die Darsteller ihren Job eigentlich ziemlich solide machen, aber die Charaktere zu plakativ geschrieben sind und andererseits bietet der Film viel Potential, um den Leuten erneut zu zeigen, dass Rassismus mehr als nur falsch ist und bedauernswerterweise immer noch ziemlich präsent in manchen Gemeinden ist. Hier hätte man den Zuschauern nach dem Verlassen des Saals einiges zum Nachdenken geben können. 

Fazit

"Genauso anders wie ich" ist ein ruhiger, dahinplätschernder Ausflug in den Alltag eines wohlhabenden Ehepaars, das mit etlichen Problemen konfrontiert wird. Allerdings kratzt der Streifen immer nur an dessen Oberflächen und schafft es nicht ins Innere dieser Thematiken vorzudringen, was unter anderem an der multiplen Präsenz der Themen liegt. Bei "Genauso anders wie ich" wird der Zuschauer in eine Welt entführt, die er nach zwei Stunden ohne neuer Erkenntnisse wieder verlässt. Ein zu dick aufgetragenes, inhaltlich dünnes Portrait über Rassismus und Intoleranz. 

Kritik: Oliver Koch

Wird geladen...

×