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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Mitten in Afrika betreibt Hank eine Forschungsstation für große Wildkatzen. Als seine ahnungslose Familie aus den Staaten anreist und er sie am Flugplatz verpaßt, geraten die Neuankömmlinge unvermutet zwischen hunderte von Löwen, Tigern und Geparden.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Eine nähere Beschäftigung mit "Roar– Die Löwen sind los" bedeutet auch automatisch immer eine Auseinandersetzung mit der legendären Produktionsgeschichte des Films, die den eigentlichen Inhalt von Noel Marshalls überaus waghalsigem Regiedebüt stets überstrahlt. Marshall, der den Film nicht nur inszenierte, sondern auch das Drehbuch schrieb und die Hauptrolle spielte, setzte bei seinem Film darauf, mit zahlreichen Wildtieren, darunter vor allem Tiger, Löwen oder Leoparden, zu drehen, die zudem nahezu ungezähmt waren und mit denen etliche Aufnahmen auf engstem Raum gefilmt wurden. Die Dreharbeiten wurden durch diesen Umstand wenig überraschend zum absoluten Chaos, zogen sich über viele Jahre hin und führten bei 70 Mitgliedern derFilmcrew zu Verletzungen, darunter einige schwer bis lebensbedrohlich.

Ein Konzept, ebenso unverantwortlich und größenwahnsinnig wie visionär, was dazu führt, dass die Produktionsbedingungen des Films untrennbar mit dem Seherlebnis verbunden sind. Und das ist ein ganz besonderes, denn "Roar –Die Löwen sind los" ist nichts anderes als pures Überwältigungskino, das einen aufgrund der bahnbrechenden Aufnahmen von Anfang an gefangen nimmt und bis zum Ende kaum los lässt. Kameramann Jan De Bont ("Speed") hat mit speziellen Drehtechniken und unter Einsatz seines Lebens unvergessliche Bilder geschaffen, die wie nie zuvor und auch nie danach den unterlegenen Menschen in Interaktion mit unkontrollierbaren Tieren zeigen.

Dabei ist die eigentliche Handlung des Films ein vergessenswertes Nichts, das mit plumpen Dialogen versehen ist und bis auf Tippi Hedren ("Die Vögel"), die damalige Ehefrau des Regisseurs, mit Laiendarstellern besetzt wurde, darunter die Söhne von Marshall. Diese Faktoren fallen allerdings so gut wie nie störend auf, denn die meiste Zeit über kann man sich kaum sattsehen an den Einstellungen, in denen die Figuren vor den überschwänglichen, kaum zu bremsenden Wildtieren in Sicherheit flüchten und sich stellenweise ein packendes Katz- und Mausspiel zwischen Mensch und Natur entfaltet, das zusätzlich mit passend eingesetzter Musik in Form von Bongos oder Percussion unterlegt wurde und dadurch einen fieberhaften Rhythmus entwickelt.

Gelangt man schließlich an das Ende des Streifens, wird einem aufgrund der unglaublich kitschigen Schlusssequenz die ganze Intention des Regisseurs endgültig bewusst. Marshall hatte mit seinem Film eine naive Öko-Botschaft im Sinn, bei der er auf die Schönheit und Zärtlichkeit der Natur und ihrer Bewohner abzielte und den harmlosen Kuschelfaktor der wilden Tiere zum Vorschein bringen wollte. Eine Aussage, die absurder kaum sein könnte und eher das genaue Gegenteil beim Betrachter hervorruft. "Roar – Die Löwen sind los" zeigt vor allem aufgrund der fragwürdigen Produktionsgeschichte viel mehr das unmögliche Unterfangen, Wildtiere aus ihrem gewohnten Terrain reißen zu wollen und die verheerenden Folgen der Versuche, ihnen irgendwelche Vorschriften einzutrichtern.

Es sollte der einzige Film von Marshall bleiben, denn an den Kinokassen war der Streifen ein gigantischer Flop und spielte bei 17 Millionen US-Dollar Budget gerade einmal lächerliche 2 Millionen wieder ein. An der Qualität kann es eigentlich nicht gelegen haben, denn dieses unverfrorene Kino-Experiment zeigt Größenwahn, Mut und Innovationen, wie man es selten zu sehen bekommt und sollte trotz der zweifelhaften, unverantwortlichen Machart mit Anerkennung belohnt werden.

Fazit

Selbst 35 Jahre nach erstmaligem Erscheinen hat "Roar – Die Löwen sind los" nichts an erfrischender, staunenswerter Intensität eingebüßt. Der einzige Film von Noel Marshall ist handlungstechnisch und schauspielerisch zwar nicht der Rede wert, hat dafür aber Bilder im Gepäck, die eine unvergleichliche Atmosphäre kreieren und sicherlich auch noch weitere 35 Jahre und länger für große Augen sorgen werden.

Kritik: Patrick Reinbott

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