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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Seit Elsas Bruder Franck vor drei Jahren bei einer Weltraummission verschwand, hat sie Schwierigkeiten, ihr Leben wie gewohnt fortzusetzen. Eines Tages wird sie von einer nicht irdischen Lebensform kontaktiert. Doch das hat seinen Preis ...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Ist das Leben eines Menschen mehr wert als das eines anderen? Bemisst sich die Bedeutung einer Person daran, wer sie vermisst, wie jung und gesund sie ist oder welche Pläne sie im Leben hat? Und wer hat das Recht, darüber zu entscheiden? Die Fragen, die Jérémy Clapins (Skhizein) schwermütiges Sci-Fi-Drama aufwirft, sind weder neu noch sonderlich originell, doch die darwinistische Demagogie und neo-faschistischen Tendenzen der Gegenwartsgesellschaft geben ihnen eine beklemmende Aktualität. 

Nicht nur die ethischen Konflikte, auch die Handlung der philosophischen Parabel wären allerdings weit spannende, würde der Regisseur und Drehbuchautor nicht bis ins Detail ausformulieren und vorbuchstabieren. Das geschieht nicht nur einmal, sondern nahezu ständig in der kontemplativen Story um Schmerz, Sehnsucht und Skrupel(losigkeit). Mit allen ringt die junge Elsa (überzeugend: Megan Northam, Ich habe meinen Körper verloren), die mit außerirdischen Invasoren einen Pakt schließt, um ihren auf einer Weltraummission spurlos verschwundenen Bruder Franck wiederzusehen.

Was reichlich abstrus klingt, erden elegische Kameraaufnahmen der erhabenen Waldlandschaft und sorgsam ausgearbeitete Figuren. So bleibt stets die Tür einen Spalt breit offen zu einer psychopathologischen Interpretation der extraterrestrischen Stimmen. Sind sie womöglich nur magisches Denken der in ihrer Trauer gefangenen Protagonistin, die vier Menschen opfern soll, damit Franck unversehrt zur Erde zurückkehren darf? Diese Ambivalenz verstärkt die Vielschichtigkeit des stimmungsvollen Szenarios, das seine Kantigkeit interessanter macht als einen glattgebügeltes Konventionskino. 

Fazit

Die unergründliche Tiefe des Alls ist in Jérémy Clapins stimmungsvoller Science-Fiction-Fabel zugleich süßes Jenseits, aus dem geliebte Menschen durch Tauschhandel erweckt werden können, und Sinnbild seelischer Abgründe. Die introvertierte Inszenierung setzt statt auf Spezialeffekte auf suggestives Schauspiel und die unwirkliche Atmosphäre der überwältigenden Naturkulisse, untermalt von orchestralem Soundtrack. Eine trotz dramaturgischer Unebenheiten lohnende Mischung aus Philosophie und Phantastik, der es nicht um das vorhersehbare Ende geht, sondern dessen ethischen Erkenntnisprozess.

Kritik: Lida Bach

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