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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Bei einem hinterhältigen Bombenanschlag auf eine amerikanische Wohnsiedlung in Riad kommen mehr als 100 Menschen ums Leben und mehr als 200 werden schwer verletzt. Angeführt von FBI-Agent Ronald Fleurysollen der Sprengstoffexperte Sykes, die forensische Spezialistin Mayes  und der Analytiker Leavitt herausfinden, wer und was hinter dem verheerenden Attentat steckt. Ihre Ermittlungen führen sie direkt in kulturelles Mienenfeld voll korrupter Politiker, skrupelloser Geschäftsmänner und fanatischer Terroristen. Einzig ein saudischer Polizeioffizier, der den wahren Hintergrund des Anschlags ergründen will, steht ihnen bei ihrer Hetzjagd auf völlig unbekanntem Terrain zur Seite. Doch als sie dem Killer zu nahe kommen werden sie selbst zur Zielscheibe.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Als man 1938 in Saudi-Arabien recht glücklich auf eine Ölquelle gestoßen ist, die von dort an mehr als 2.000 Barrel am Tag an die Oberfläche sprudeln sollte, entwuchs aus der der daraus resultierenden gewerblichen Ölproduktion das erste (Wirtschafts-)Bündnis zwischen den Vereinigten Staaten und Saudi-Arabien. Der Wüstensand wurde kommerzialisiert, Wohnanlagen errichtet, in denen amerikanische Familien lebten und der Islam sein religiöses Hoheitsrecht verloren hat. Die Präsenz der Amerikaner allerdings war ausdrücklich erwünscht, weil sie einen einträglichen Geschäftspartner nicht im Regen stehen lassen würden. Das rief im nächsten Schritt den in seinem (National-)Stolz beleidigten Osama Bin Laden auf den Plan, der sich dazu veranlasst sah, harsche Kritik gegenüber dem hiesigen Königshaus zu äußern, nachdem seine Hilfe ablehnt wurde. Das Ende vom Lied ist bekannt. Der Ölhandel wurde zur Triebfeder des Terrors, dessen Ikonographie sich tief in unser kollektives Bewusstsein gefräst hat.

„Operation: Kingdom“ fokussiert genau diese Zeit, in der der Terror zum festen Bestandteil der globalpolitischen Entwicklungen geworden ist: Die gegenwärtige Nachrichtenlage bestätigt uns diese, sich aus einem Quell permanenter Anspannung speisenden Lage schließlich vehement. Es gelingt Peter Berg („Lone Survivor“) jedoch nicht, eine adäquate Handhabung dahingehend aufzuweisen, den geschichtsträchtige Vorlauf innerhalb der Beziehung zwischen den Vereinigten Staaten und Saudi-Arabien mit der tagesaktuellen Situation zu vernetzen. Es wirkt vielmehr so, als ob „Operation: Kingdom“ den Ölhandel und all seine ökonomischen Konsequenzen zum plumpen Plot Point abqualifiziert. Dementsprechend unterentwickelt erscheint hier der Umgang mit den politischen wie kulturellen Verflechtungen beider Staaten, was das Projekt in seinen Ambitionen beinahe in die Havarie geleitet. Beinahe. Denn nicht ganz daneben, und da machen sich auch Bergs nicht von der Hand zu weisenden Kompetenzen als Genre-Connaisseur bemerkbar, ist die Veranschaulichung der War on Terror-(Nicht-)Prinzipien in Extremsituationen.

Hier nämlich parallelisiert „Operation: Kingdom“ das FBI sowie die Terrorzellen in ihrer Handlungslogik sehr prägnant: Zuerst einmal basiert alles auf dem Grundsatz, jeden umzubringen, der sich nicht auf Verhandlungen einlässt. Und letztlich ist das Vorab auch nur ein Ausharren, um dieser Logik endlich ein Ventil zu verschaffen. Gewalt jedoch reproduziert immer wieder eine radikalere Form ihrer selbst und richtet sich, physisch wie psychisch, letztlich doch nur gegen einen selbst und die, die man liebt. Peter Berg beherrscht die Grammatik des Action-Thrillers tadellos, für das tiefgehende, um Kontextualisierung bemühte Polit-Kino ist der Mann jedoch nicht geschaffen, was in den Augenblicken deutlich wird, wenn er die archaischen Dimensionen der Gewalt aufzeigen möchte, ihrer Faszination in Wahrheit aber doch weitestgehend erliegt. Gelogen wäre es dennoch, würde man konstatieren, „Operation: Kingdom“, wäre zeitweise nicht packend. Das ist er. Es bleibt jedoch ein fader Geschmack auf der Zunge zurück, gegen den auch der energetischste Schusswechsel im verwinkelten Häuserkampf nicht ankommt.

Fazit

Als politisch-ambitioniertes Projekt ist „Operation: Kingdom“ weitestgehend gescheitert, weil er dem Bestreben um Kontextualisierung, welches ein solcher Film zwingend benötigt, nicht nachkommt. Als affektiver Action-Thriller jedoch gefällt „Operation: Kingdom“, überzeugt und reißt durch energetische Schusswechsel durchaus mit und veranschaulicht weitergehend, wie man durch den Einsatz von Handkameras wirklich Dynamik erzeugt. Am Ende bleibt ein Krieg, in dem es auf lange Sicht nur Opfer geben kann.

Kritik: Pascal Reis

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