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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Der junge eigensinnige Cheung (Shawn Yue) arbeitet gemeinsam mit dem Polizei-Veteranen Lo (Anthony Wong Chau-Sang) bei den sogenannten Stealth Riders, einer Spezialeinheit der Hongkonger Polizei. Ihre Aufgabe: Mit hochtourigen unauffälligen Wagen Jagd auf Teilnehmer von illegalen Autorennen sowie Fluchtwagenfahrern machen. Entkommen kann Cheung hierbei niemand so schnell, denn kaum einer entflieht seinem gnadenlosen Bleifuß. Eines Tages muss er sich jedoch der Legende Jiang (Xiaodong Guo) stellen, der nach Jahrzehnten erneut auf den Straßen unterwegs ist. Was Jiang vor hat, bleibt lange ein Geheimnis, doch eines ist klar, auf den nächtlichen Straßen Hongkongs kommt es zu einem tödlichen Rennen auf vier Rädern, welches nur einer gewinnen wird…

Kritik

Ein fast schon hypnotischer und sehr einprägsamer Soundtrack, fabelhafte Straßenaufnahmen vom nächtlichen Hongkong, rasante Verfolgungsjagden, wortkarge Hauptcharaktere sowie ein ruhige stilvolle Inszenierung – klingt bekannt? Ja, denn auf den ersten Blick ähnelt der neue Streifen von Regisseur Pou-Soi Cheang (Dog Bite Dog – Wie räudige Hunde) sehr dem hervorragenden Hollywood-Debüt Drive von Regisseur Nicolas Winding Refn. Doch muss dies keineswegs ein schlechtes Vorzeichen sein, wie Motorway (OT: Che sau) in letzter Konsequenz beweist. Denn trotz vieler ähnlicher Elemente, geht Pou-Soi Cheang deutlich seinen eigenen Weg. Wo Drive merklich auf Charaktere sowie zwischenmenschliche Beziehungen setzte (trotz einer Einfachheit in Sachen Story), konzentriert sich B-Movie Regisseur Soi Cheang lieber auf seine Stärken: Eine kraftvolle optisch höchstansehnliche Inszenierung sowie eine Menge Action. Was folgt ist ein rasanter Trip durch die Straßen Hongkongs, welches nicht nur gekonntes Genre-Kino offenbart, sondern auch ein Adrenalin-Abenteuer der ganz besonderen inszenatorischen Art.

In Sachen Story indes gewinnt Motorway keineswegs den Preis für die beste Originalität. Überhaupt geraten die vielen Subplots, doch auch der Hauptplot, öfter Mal in den Hintergrund, um der eigentlichen Action ihren Platz zu gönnen. Bei anderen Filmen würde dies zwar zu einer oberflächlichen wie inhaltslosen Inszenierung führen, doch Regisseur Pou-Soi Cheang gelingt es stets den Drahtseilakt zwischen Spannung und Action zu meistern. So mögen die Charaktere blass sowie eindimensional erscheinen (die Lehrer-Schüler Beziehungen zwischen Cheung und Lo wirkt konstruiert sowie stark vorhersehbar) und auch die Dialoge an vielen Stellen marginal, doch angesichts einer solch meisterlichen Inszenierung, lässt sich dies gerne verschmerzen. Egal ob die grandiosen Kamerafahrten, der passende hypnotisch-treibende Soundtrack von Xavier Jamaux und dem französischen DJ Alex Gopher, die Adrenalin getränkten Verfolgungsjagden oder die mehr als stylischen Schießereien. Alles wirkt wie aus einem Guss und wird grandios von den nächtlichen Aufnahmen Hongkongs untermalt. Sei es auf der Autobahn, in engen Gassen oder im Parkhaus, hier wird gerast, als ob es kein Limit geben würde.

Überhaupt ist es gerade die Optik, die zu fesseln weiß. Die Kameramänner Yuen Man Fung und Kenny Tse leisten einen fabelhaften Job dabei, jede Fahrt bis zum äußersten stilvoll in Szene zu setzen. Von oben kreisend über dem Geschehen, dicht am Auto oder gar mit der Optik aus der Front- oder Heckscheibe hinaus. Eine Präsenz sowie ein Fahrgefühl sind hier dem Zuschauer sicher, wodurch alleine deshalb Motorway gesichtet werden sollte. Gerade dieser Fokus auf das Wesentliche ist die Hauptstärke des filmischen PS-Wahnsinns, der glatt einen Steve McQueen in den Schatten stellt. Hier ist Präzision gefragt, die, unabhängig vom Rest der darstellerischen Leistung, perfekt von Shawn Yue übertragen wird. Jeder Handgriff muss sitzen, jede Schaltung ist wohl kalkuliert, jede Bewegung berechnet, denn allenfalls wartet bei einem Fehler bereits der Tod. Dies ist intensiv, spannend, höchst dramatisch sowie treibend zu gleich. Da ist es dann auch gerne zu verschmerzen, dass in Sachen Story eher bekanntes wartet und das ein unbeholfener wie teils fehlplatzierter Humor öfters mal die Szenerie auflockern möchte. Wer den ultimativen Bleifuß sucht, wird daher bei Motorway mehr als fündig.

Fazit

Trotz vieler Fehler im Bereich der Story sowie Charakterentwicklung ist "Motorway" ein Action-Kracher der ganz besonderen Art geworden. Wer schon immer eine Mischung aus "Drive" sowie stylischer Hongkong-Action gesucht hat, wird so bei Regisseur Pou-Soi Cheang mehr als fündig. Denn die gnadenlosen Jagden über die nächtlichen Straßen Hongkongs sind intensiv, spannend, atmosphärisch sowie kraftvoll, sodass dieser PS-Thriller einem den Atem raubt.

Kritik: Thomas Repenning

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