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Quelle: themoviedb.org

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Birgit Minichmayr verkörpert Avantgarde-Malerin Maria Lassnig, in allen Altersstufen und psychischen Verfassungen. Radikal öffnet sie den Blick, nach innen und außen zugleich. Ein ungewöhnliches Biopic einer Künstlerin inmitten der Welt von Männern.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der Filmtitel ist der eines der Gemälde, die Anja Salomonowitz (Kurz davor ist es passiert) betuliches Biopic gleich abstrakter Textkarten einblendet. Zugleich ist diese visuelle Annotation Maria Lassnigs Werke ein suggestiver Fingerzeig auf den ästhetischen Aufbau der introspektiven Inszenierung. Jene positioniert die von Birgit Minichmayr (Andrea lässt sich scheiden) mit der ihr eigenen ruppiger Verwundbarkeit verkörperte Künstlerin demonstrativ als isoliertes Geschöpf: allein in der Menge einer Vernissage ihres pompösen Partners Arnulf Rainer (Oskar Haag), drapiert in kalkweißen Räumen, kalt und leer wie weißer Karton.

Diese stilistische Rezitation der von farbiger Flächigkeit dominierten Selbstporträts kaschiert nicht nur geschickt das geringe Budget, sondern auch das unzureichende Ergründen des Wesens der österreichischen Malerin. Deren Werk umfasst neben den zwischen Figuration und Abstract Expressionism oszillierenden Zeichnungen auch experimentelle Kurzfilme. Wenig überraschend sind die Teil des diesjährigen Programms des Berlinale Forums, wo die Regisseurin ohnehin zu den Dauergästen zählt. Dieses kalkulierte Hofieren bestimmter Filmschaffender wird zur kuriosen Reflexion des dramatischen Motivs selektiver Förderung.

Die gilt implizit als Ursache für den lange ausbleibenden Erfolg der Protagonistin, deren kreatives Können als über jede Kritik erhaben aufgefasst wird. Wer daran zweifelt, ist wie die Mutter (Johanna Orsini) ahnungslos oder Chauvinist. Dabei ist das Derivative ihres Schaffens unübersehbar, trotz Verklausulierung als „Körperwahrnehmungsbilder“. Die Selbstfrustration einer Persönlichkeit, die, wie ihr Werk überdeutlich macht, um jeden Preis gesehen werden will, wäre das bitter benötigte Momentum, dem sich die stagnierende Story nie zu stellen wagt. 

Fazit

Dass Anja Salomonowitz filmischer Werdegang höchstens als Schauspielkino funktioniert, ist der Regisseurin und Drehbuchautorin so bewusst, dass sie Birgit Minichmayr selbst Kindheit und Jugend der Hauptfigur spielen lässt. Jenes phantastische Element erweitern verspielte Szenen von Insektenfreundschaft, die sich nie in das dramaturgisch konforme Gesamtbild fügen. In großteils chronologischen Episoden arbeitet das immer wieder in Klischees versackende Drama die Lebensstationen der 2014 verstorbenen Malerin ab und erreicht dennoch nie mehr als Mittelmaß. Das immerhin ist kongenial. 

Kritik: Lida Bach

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