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"Lady Bird" erzählt von den Abenteuern einer jungen Frau, die ein Jahr in Nordkalifornien verbringt.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Seit jeher wird der Phase des Erwachsenwerdens ein ganz essentieller Stellenwert im menschlichen Bewusstsein zugeschrieben. Womöglich aufgrund ihrer Universalität. Adoleszenz kennt kein Geschlecht und keine Grenzen. Jeder hat sich damit auseinandergesetzt – oder tut es noch immer. Entsprechende Filme stehen deswegen hoch im Kurs und die besten unter ihnen haben ihre eigene Zeit längst überdauert, ihren Kontext überschritten. Auch die als Muse Noah Baumbachs (Frances Ha) verschriene Greta Gerwig (Mistress America) versucht mit ihrem Regiedebüt Lady Bird in diese Regionen vorzudringen. Ihre Zuschauerschaft findet sie deshalb auch weit abseits der eigentlichen Zielgruppe. Wahrscheinlich, weil der von ihr beschriebene Prozess längst keine Phase mehr ist, sondern vielmehr in einen lebenslangen Rhythmus des Reifens und der Selbsterkenntnis übergeht. Der Mensch als Lebewesen, welches vielleicht nie wirklich erwachsen wird.

Einen Rhythmus, den Lady Bird zu seiner eigenen Struktur macht. Eine Abfolge von Momentaufnahme, von Gefühlspanoramen, die glücklicherweise zunächst kein Recht auf Allgemeinheit erheben, sondern sich dieses nach und nach erkämpfen. Das wird vor allem daran deutlich, wie präzise der Film seine Zeit, seinen Ort, seine Figuren absteckt. 2002, stets vom Schatten des 11. Septembers überzogen. Ein Jahr an einer katholischen Schule in Sacramento, dazu Außenseiterindividualismus. Träume, die weder in Erfüllung gehen, noch endgültig platzen. Eine Familie der unteren Mittelschicht, mit begründeten Abstiegsängsten. Eine junge Frau mit dem Kopf in den Wolken – Saoirse Ronan (Brooklyn), die eben nicht Christine, sondern Lady Bird heißen will. Wenig Raum für Allgemeinplätze. Berührungspunkte schafft Gerwig vor allem tonal, darauf ausgelegt sich auf emotionaler Ebene mit ihren Zuschauern zu verbinden.

Sicherlich auch deshalb, weil sie bekannte Coming-of-Age Elemente wie selbstverständlich aufgreift und weniger daran interessiert scheint gängige Strukturen aufzubrechen, als diese zu veredeln. Klischeebilder, wenn man negativ sein möchte, die Gerwig jedoch schleunigst assimiliert und die sich deshalb auch wie etwas Eigenes anfühlen. Gängige Metaphern dienen nicht etwa der reinen Bestätigung von Vorurteilen und Genrestrukturen, sondern werden als universelle Wahrheit verstanden. Sie werden nicht selbstzweckhaft eingesetzt, sondern fungieren als Brücke, als Verbindung zwischen dem, was der Zuschauer gemeinsam mit dem Film denkt und fühlt. Wenig aufdringlich schaffen sie ein Gefühl von Geborgenheit, von Vertrautheit, eine Vorahnung davon, angekommen zu sein. Ähnlich funktionieren auch die Figuren, die zwar immer mit klischeehaften Pinselstrichen gezeichnet wurden, sich als fertiges Bild aber vielschichtig von jedweder Vorherbestimmtheit abwenden.

Gerwigs Regie scheint zunächst unscheinbar. Der Geschichte angemessen ist sie nur selten an größeren Bildern interessiert, sondern zieht ihre Kraft aus dem fließenden Rhythmus einer Erzählung, die in ihrer Struktur als Sammlung von Momentaufnahmen nur wenig mit klassischen Mustern gemein hat. Die Klaviatur der Tonalität, den natürlichen Übergang von Drama zu Komik, beherrscht sie indes so routiniert, dass man eine weitaus erfahrene Kraft hinter den Bildern vermutet. Es ist erstaunlich, wie vielschichtig die Emotionen sind, die Gerwig uns Zuschauern entlockt und so bahnt sich oft schon wieder ein Lächeln an, bevor die letzten Tränen den Mundwinkel erreicht haben. Ein Film, der uns gleichsam von einer Jugend träumen lässt, die wir nie hatten und uns erinnert, an all die Momente, in denen wir uns eben doch genau so gefühlt haben.

Fazit

„Lady Bird“ verkörpert Adoleszenz weniger als Phase und vielmehr als Lebensgefühl. Als nostalgisch entrücktes Blättern durch ein verstaubtes Fotoalbum, welches entgegen seines ganz spezifischen Kontextes doch nach und nach für ganz persönliche Berührungspunkte sorgt. Wohl auch, weil Greta Gerwig gar nicht daran interessiert ist den gängigen Coming-of-Age Topos zu durchbrechen, sondern darin vielmehr die Bestätigung universeller Wahrheiten sieht. Momentaufnahmen, die ihre Kraft daraus ziehen, schon unzählige Male gelebt worden zu sein.

Kritik: Dominic Hochholzer

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