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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Regisseurin Christina Varos beleuchtet in ihrem Dokumentarfilm die erfolgreichste BDSM- (Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism) und Fetisch-Website der Welt: Kink.com. Die Macher des größten Produktionsstudios für expliziten Sado-Maso-Sex streben laut Ausführungen nach Authentizität und Selbstbestimmtheit im Umgang mit der Lust an Dominanz und Unterwerfung. Vor und auch hinter der Kamera arbeiten bei Kink Menschen, die ihre Leidenschaft und sexuellen Vorlieben ausleben – und zwar nach klaren Regeln. Die von "127 Hours"-Star James Franco produzierte Dokumentation gibt intime Einblicke in die Subkultur.

Kritik

Vorab sei gesagt, dass es mir nicht möglich ist eine objektive Bewertung des Filmes abzugeben und ich daher von meinen Erfahrungen und Gedanken berichte...

Der Umschlag kommt an einem Samstag Morgen bei mir an und enthält den Film „Kink“. Blöd, dass an dem Tag viele Freunde bei mir sind. „Öffne den Umschlag. Was hast du den da bekommen?“ Ein Schweigen als ich den Film hervorhole... Eine Mischung aus Anwiderung und Faszination. Spaßeshalber sagen doch einige, ich solle den Film mal reinlegen... Doch andere Stimmen machen sich eher Sorgen und halten ihn alleine von den Bildern her für Krank. Und ja dies ist auf den ersten Blick nachvollziehbar. Auf dem Rücken des Covers sehen wir Frauen in absurden Apparaturen, wehrlose und gefesselte Frauen sowie eine Frau, welche sich eine Art Geschirr umgeschnallt hat um damit bei Männern... ok lassen wir das an der Stelle.

„Das kann doch keinen Spaß machen.“ „Das ist frauenverachtend.“ „Widerlich.“ Dementsprechend waren auch meine Gedanken im Vorfeld zu diesem Film gespalten. Selbstverständlich wurde der Film nicht in Gesellschaft geschaut.

Vorab: Es handelt sich bei „Kink“ nicht um einen Porno. Es handelt sich vielmehr um eine Dokumentation, welche genau mit den obengenannten Vorurteilen aufräumen soll. Produziert wurde das ganze von „James Franco“. Doch hat es „Kink“ geschafft mit den Vorurteilen der Szene aufzuräumen oder erleben wir genau das Gegenteil?

„Wir sind keine Monster. Wir sind keine Vergewaltiger. Wir sind keine maskentragenden Irren.“

Diese Botschaft wird den ganzen Film über verfolgt und auch bestätigt. Der Zuschauer bekommt einen Einblick in eine Szene, welche die meisten Menschen meiden und verurteilen. Zu schnell sehen wir die Filme und sind angewidert. „Was machen die da mit den Frauen?“. „Das ist menschenverachtend!“ „Warum macht jemand freiwillig so etwas?“ In „Kink“ geht es nicht um den „normalen“ Sex sondern vielmehr um Demütigung, Fesselung und anderen Kuriositäten (wie zum Beispiel diverse Maschinen). Doch geht es hier nicht darum, die Praktiken, Möglichkeiten oder Instrumente zu erklären und zu erläutern. Es geht es um die Leute im Hintergrund sowie die Darsteller (Models) vor der Kamera. In diversen Interviews werden die Beweggründe der einzelnen Personen beleuchtet. Warum wollen Sie vor der Kamera Demütigung erfahren? Was gefällt ihnen so sehr daran dominiert zu werden? Und warum dominieren Sie andersherum so gerne? Wie gehen Sie mit ihrem Fetish um? Und was sagen Ihre Familien dazu?

Um die Frage vorweg zu nehmen, ob der Film es schafft die Vorurteile zu zerschlagen: Ja. Schnell wird klar, wie die Vorgehensweise der Macher und Produzenten aussieht. Das Model macht nur das was es möchte.

„Das Model ist das wichtigste am Set. Wenn sie/er etwas nicht möchte, dann tun wir es nicht. Das sind die Regeln.“

Wir sehen die Protagonisten, wie Sie das Unmögliche ertragen. Zumindest unmöglich für den Großteil der Bevölkerung. Doch was ihnen widerfährt ist gewollt und wird sogar ausdrücklich gewünscht. Segr oft sehen wir in einer Art „Making Off“ wie Regisseur und Darsteller zu den „Opfern“ gehen und fragen ob alles ok sei. Was will er und wie weit darf man gehen. Es wird selbst während des Drehs eine Betreuung angeboten. Und so scheint es fast unglaublich, dass das Opfer sowie der/die Domina Arm in Arm liegen um Vertrauen zu schaffen und somit den Dreh angenehmer zu gestalten. Es wird menschenverachtendes Verhalten vorgeworfen und man findet mehr Menschlichkeit als sonst üblich. Und wenn hier selbst die Macher vor der Kamera sitzen und Interviews geben, in denen geäußerst wird, das viele Wünsche selbst denen zu krass sind, wird man sich erst der sexuellen Lust diverser Menschen gewahr.

So sehen wir in „Kink“ Menschen, welche die vermeintlich letzte Grenze der Sexualität brechen und dabei den Höhepunkt ihres Lebens erleben.

„Jemanden dabei zu beobachten, wie Sie eine unglaubliche Erfahrung macht, ist interessant. Und für das Model wird es etwas zuvor nie Dagewesenes, anders als alles, was sie bisher gemacht haben und ihnen ist für einen kurzen Moment alles egal.“

Was uns wieder zu einer elementaren Frage führt: Ist es verwerflich, etwas zu praktizieren, was einem das Maximum das Gefühlen beschert, nur weil es gesellschaftlich nicht toleriert wird? Hier kann sich jeder eine eigene Meinung dazu bilden. Der Film will nur zeigen, dass es bei weitem nicht so schlimm ist wie es scheint.

Zusätzliche Anmerkungen zum Film. Wie schon vorab erwähnt handelt es sich hierbei nicht um einen Porno im eigentlichen Sinne. Es ist eine Mischung aus Making Off und Dokumentation. Zwar sehen wir einige Szenen mit sexueller Handlung. Diese sind aber nur Mittel zum Zweck. Was mich allerdings stark gewundert hat, waren teilweise die doch expliziten Aufnahmen, zum Beispiel von erigierten Penissen. Ich habe nicht einmal gewusst, dass so etwas in Deutschland gezeigt werden darf, ohne als strafrechtlich unbedenklich eingestuft zu werden. „Kink“ wird auf dem deutschen Markt mit einer „FSK 18“ erscheinen. Auch sehen wir Sexszenen ohne allerdings den eigentlichen Akt zu sehen. Daher seien alle gewarnt, welche hinter „Kink“ einen Pornofilm erwarten.

Wie soll man einen Film bewerten, welcher nur von interessierten Leuten geguckt werden soll? Und wie sind überhaupt die Bewertungskriterien einer solchen Dokumentation? Wenn wir den Grundgedanken betrachten, dass „Kink“ mit den Vorurteilen der BDSM-Szene aufräumen will, hat der Film dieses erreicht. Auch werden die Menschen vor und hinter der Kamera nicht als Monster dargestellt sondern als Menschen, die Spaß an dieser Art von Sex haben. Also hat „Kink“ alles erfüllt was er wollte. Da es aber nicht für jeden geeignet ist, muss vorab jeder für sich selbst entscheiden, ob er eine Sichtung für richtig hält oder nicht. Ich persönlich war doch positiv überrascht und viele Gedanken wurden geändert.

Fazit

Kink“ besinnt sich nicht auf Porno im eigentlichen Sinne sondern beleuchtet sie Szene von einer anderen Seite. Und dieses gelingt ihm sehr gut. Doch da „Kink“ nicht für jedermann ist, solle man sich gut überlegen ob man einen Blick riskiert. Und ganz wichtig: NEIN es ist kein "50 Shades of Grey".

Kritik: Kuehne Kuehne

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