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Inhalt

James Bond ist ein anderer – Hauptdarsteller. Als Ur-Bond Sean Connery für einen sechsten Film nicht mehr zur Verfügung stand, wurde in dem Australier George Lazenby ein Nachfolger gefunden, der auch schon einen Film später wieder von der Bildfläche verschwand. Das mag nicht nur an der durchwachsenen Inszenierung gelegen haben, sondern auch einfach an dem Fakt, dass sich Connery schon so sehr in die Herzen der Fans gebohrt hatte, dass Lazenby regelrecht zum Scheitern verurteilt werden würde.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Scheitern ist normalerweise nicht das Wesen eines James Bond, aber „was dem anderen nicht passiert wäre“, passierte dem neuen Bond (George Lazenby) um so eindringlicher. Er gewinnt zwar einen Kampf mit zwei Feinden, aber die Frau (Diana Rigg), die er retten wollte, verschwindet daraufhin. Noch schlimmer: 007 denkt an Kündigung! Enttäuscht von den Rekrutierungsmethoden seines Chefs wird er gerade noch von Moneypenny durch eine Finte am Ausscheiden gehindert. Und schon kurz darauf bekommt es der Topagent wieder mit seinem Erzfeind Blofeld zu tun. Dieser unterhält eine fingierte Allergieklinik, um die Welt mit einem Virus zu verseuchen…

Tja, da stand er nun, der Herr Lazenby, und musste sich eingestehen, dass die Last des Meister Connery ihn ordentlich erdrückte. Zwar kann oben genanntes Zitat für eine gewisse Auflockerung der Situation sorgen, aber nicht verhindern, dass der Auftritt irgendwo zwischen Witzfigur und Opferlamm pendelte. Da halfen auch die zahlreichen Ausrichtungsänderungen im Drehbuch nichts – sie verschlimmerten den Umstand nur noch. Die Agentenfigur selbst darf sich nun zwar in der Klinik die Frauen wahrlich aussuchen, das hat aber mehr was von einer Klamotte als einem Agentenfilm. Sicherlich auch gut gemeint, dass sich 007 mal über seinen Arbeitgeber aufregt und gar die Kündigung in Betracht zieht, aber dieser eklatante Schnitt vom über alles stehenden Softmacho zum Teilzeitcholeriker/-gefühlsduseler war schlicht zu abrupt gewählt gewesen.

Nun ist nicht alles über den Haufen geworfen worden, was Bondfilme so ausmacht (was auch zuviel des Guten gewesen wäre), und so sind Ausstattung und Wiedererkennungswerte durchaus vorhanden bzw. gleich geblieben. Rein der Aufbau wirkt ein wenig befremdlich, dass die Erzählweise hier verworrener angelegt wurde. Das sticht vor allem zum Schluss sehr heraus, wenn Bond sein Bondgirl so sehr mag, dass sie gar heiraten und er ans Aufhören denkt. Die Motivation scheint zwar nachvollziehbar zu sein, stößt aber durch die Art und Weise dem Zuschauer ordentlich vor den Kopf. So wurde der Hang zum Innovativen zu einem grotesken Vergnügen, dem man auch nicht viel abgewinnen kann.

Auch beim technischen Aspekt wurde ein wenig mehr geschludert als sonst. Dickste Patzer sind vor allem die Schnittmacken, die sich als mal auftun. Da werden vor allem in Actionsequenzen die Szenen merklich unterbrochen, zum Glück sind Spannungsabschnitte davon weitgehend verschont geblieben. Auch die Bogner-Choreografie der Skiszenen kann sich sehen lassen, lässt aber die Dynamik früherer Teile vermissen. Da wird zu viel Unnötiges mit reingemischt, und so verharren die beteiligten Personen teils in nichtssagenden Posen. Da hätte Peter Hunt eher am Schnittplatz bleiben sollen als die Regie zu übernehmen, denn die Defizite sind nur zu deutlich zu erkennen.

Nun kann man so viel meckern, wie man will, den Standard im Cast konnte man zum Glück halten. Zwar ist Lazenby kein Connery und kann nicht aus dessen langen Schatten treten, macht aber trotz seiner einst fehlenden Schauspielerfahrung eine recht gute Figur. Physisch ist der Mann durchaus präsent, aber fehlten ihm die Bond-typische Abgeklärtheit und die entsprechende Figurenzeichnung, um sich anders präsentieren zu können. Viel besser dagegen die Nebenrollen, die unter anderem „Schirm, Charme und Melone“-Star Diana Rigg oder Lollimann Telly Savalas sehr gut ausfüllten.

Fazit

Irgendwann kam mal der Punkt, an dem der große Sean Connery seinen Thron räumen musste. Dass er dann im siebten Film doch noch einmal einsprang, lag einfach daran, dass sich MGM an der Idee der Veränderung schlicht übernommen hatte. Zwar ist Lazenby kein totaler Reinfall, kann aber einfach nicht abschütteln, was ihm sein Vorgänger hinterlassen hatte. So blieb ein recht guter Actionfilm übrig, der leider mit zuviel Trivialität vollgestopft wurde. Es war einfach der falsche Zeitpunkt, Bond grundlegend ändern zu wollen.

Kritik: Sascha Wuttke

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