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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Ohne jegliche Erinnerungen, wacht Ida (Tuva Novotny) im eiskalten Wasser eines Flusses in Südfrankreich benommen auf. Ohne Orientierung, mit einer Waffe, einer frischen Narbe auf ihrem Bauch sowie einem Seesack voller Geld, macht sie sich schließlich auf, ihre Identität zu suchen. Doch schon nach einiger Zeit wird ihr klar, dass etwas Schreckliches passiert sein muss und zudem wird sie auch noch von zwei unbekannten Männern gejagt. Doch damit nicht genug, denn der kürzlich verübte Mord am niederländischen Außenminister weckt kleine Erinnerungsfetzen, die böses erahnen lassen. Nach und nach fügen sich die Puzzleteile allerdings zusammen und ihr Weg führt sie zurück nach Dänemark. Dort findet sie daraufhin den berühmten Sänger Just (Flemming Enevold), der sich als ihr Ehemann herausstellt. Doch selbst dies, führt nicht zum gewünschten Ergebnis: Denn immer mehr Fragen ergeben sich und selbst ihr Mann, weiß mehr, als er eigentlich zugeben möchte…

Kritik

Thriller-Kino aus Dänemark ist bereits seit einiger Zeit ein Garant für hervorragende wie spannende Qualität, die zu Fesseln weiß und den Zuschauer in seinen Bann zieht. Filme wie Bedingungslos, Tage des Zorns, Kongekabale oder In einer besseren Welt sind hierbei nur einige der beeindruckenden Beispiele, die auch jenseits der kleinen Halbinsel zu Ruhm gelangten. Mit ID:A – Identität Anonym folgt nun auch Regisseur Christian E. Christiansen diesem Shema, der sich zuletzt mit The Roommate nicht gerade mit Ruhm bekleckerte und eher nur halbgare klischeehafte Horror-Kost präsentierte, und liefert einen Genre-Beitrag ab, der zum einen recht klassisch daher kommt, zum anderen aber auch neue Wege beschreiten möchte. Gelungen ist ihm dies indes nur zum Teil. Denn während gerade die erste Hälfte der Amnesie-Geschichte (die starke Ähnlichkeiten mit Die Bourne Identität sowie  Unknown Identity aufweist) recht traditionell daher kommt, dafür aber eine spannende wie bedrohliche Atmosphäre besitzt, erweist sich der Rest sowie das Finale als typische Action-Kost, die merklich konstruiert wirkt. Überhaupt lebt der Film nicht sonderlich von seiner Story, sondern eher von Hauptdarstellerin Tuva Novotny, die zu jeder Zeit durch ihr fabelhaftes Schauspiel die Handlung vorantreibt.

Regisseur Christian E. Christiansen spielt indes anfangs gern mit dem Zuschauer und bedient sich hierbei gekonnt der klassischen Konventionen des Genres. Wer ist Ida? Was ist passiert und wer verfolgt sie? Zwar erweist sich die Hintergrundgeschichte weder als sehr actionreich, noch nach dem Finale als sonderlich mysteriös, dennoch gelingt es ID:A in der ersten Hälfte gekonnt Akzente zu setzen und für Stimmung zu sorgen. Stets bedrohlich, fragend sowie vorsichtig, tastet sich so die Story voran. Christiansen setzt dabei vor allem auf ruhige Akzente (gekonnt mit einem passenden Klavierspiel untermalt), wodurch die Szenerie trotz kleinerer Längen faszinierend bleibt. Ärgerlich sind unterdessen aber die vielen Logiklücken, die sich im Laufe der Geschichte ergeben. Warum geht Ida beispielsweise niemals zum Arzt oder wendet sich wirklich an die Polizei? Warum treibt ihr Mann anfänglich noch ein Doppelspiel? Einige der Fragen ergeben sich zwar erst nach dem doch recht enttäuschenden Finale, doch ein fader Beigeschmack bleibt schließlich. Die zweite Hälfte des Filmes erweist sich indes als typische Action-Kost, die vornehmlich als Rückblende erzählt wird. Hier gibt es einen Blick auf die Geschehnisse vor der Amnesie und alles wird bis ins kleinste Detail aufgelöst. Mit deutlich mehr Tempo und einigem Geschick, wird es dabei nochmals richtig spannend, bevor der Schlussakt dann doch merklich enttäuscht.

Während sich inhaltlich so doch viele Fehler ergeben, ist zumindest handwerklich ID:A ein solides Stück Thriller-Kino geworden. Die Kamera bleibt nüchtern, die Farben grau und somit die Atmosphäre passend kühl. Und auch der Score untermalt gekonnt diese spartanische Inszenierung, wodurch das geringe Budget niemals hervorsticht. Schlussendlich ist es aber vor allem Tuva Novotny zu verdanken, dass sich ein Blick auf den Film lohnt. Denn sei es die Amnesie, die Ungewissheit, die Verzweiflung, die Wut oder schlichtweg der finale Hass, alle Facetten kann die schöne Novotny gekonnt übertragen und sich in den Mittelpunkt setzen. Somit wird die Schwedin zum Dreh- und Angelpunkt der Story und fungiert als Rettungsanker. Ob dies letztlich für einen Blick reicht, muss aber jeder für sich selbst entscheiden. Fans solider wie nüchterner und spannender Thriller-Kost, bekommen aber trotz vieler Schwächen wohl genau das was sie suchen.

Fazit

"ID:A - Identität Anonym" erweist sich als solides dänisches Thriller-Kino, welches leider an zu vielen Stellen mit einigen inhaltlichen Schwächen zu kämpfen hat. Regisseur Christian E. Christiansen schafft es so nicht, seine Grundstimmung die kompletten 104 Minuten aufrecht zu erhalten, wodurch schnell kleinere Längen entstehen. Durch ein fabelhaftes Schauspiel sorgt jedoch Tuva Novotny für die nötigen Schauwerte, weshalb sich ein Blick dennoch lohnt.

Kritik: Thomas Repenning

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