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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Dank kluger Finanzspekulationen führen Giovanni und Carla Bernaschi gemeinsam mit ihrem Sohn Massimiliano ein luxuriöses Leben. Ganz anders sieht es bei den Ossolas aus: Während Ehemann Dino zwar sehr bemüht, aber doch erfolgslos als Immobilienmakler arbeitet, ist seine Frau Roberta mit Zwillingen schwanger, und die Familie steht kurz vor dem Bankrott.All ihre finanziellen Sorgen könnten jedoch mit einem Schlag durch den Einkauf in den Hedgefonds der Bernaschis weggewischt werden. Bereits die Beziehung zwischen Massimiliano und Dinos Tochter aus erster Ehe, Serena, verbindet die so unterschiedlichen Familien - doch der Unfall eines Radfahrers an Heiligabend ändert schließlich alles...

Kritik

Die süße Gier“ von Regisseur Paolo Virzi („Das ganze Leben liegt vor dir“) verwebt drei einzelne Geschichte recht raffiniert miteinander. Dabei nutzt Virzi einen Verkehrsunfall, um sein narratives Konstrukt in Bewegung zu bringen. Was folgt ist eine dramatische, hin und wieder gallig-amüsante Abhandlung und Rekonstruktion gesellschaftlicher Regularien, mit all ihren Schwächen, Stärken und vor allem Vorurteilen. Die verschiedenen Gesellschaftsschichten korrumpieren, behindern, verteufeln und behindern gegeneinander, manchmal sogar ohne zu wissen warum sie das tun. „Die süße Gier“ offenbart so nicht bloß ein dezent sinisteres Bild der Gesellschaft, sondern auch des Menschen an sich.

Das hätte gewiss umso mehr Kraft, Feuer und Gewicht gehabt, würden die Figuren nicht wie Abziehbilder aus der Retorte wirken. Gerade hier versäumt es Paolo VirziDie süße Gier“ zu mehr zu machen als einer bloßen Abrechnung. Mit authentischeren und allgemein auch realer anfühlenden Charakteren besäße der Film eine wesentlich längere und vor allem nachhaltigere Durchschlagskraft. So wirkt die filmische Abrechnung rund um die groben, zivilisatorischen Schwächen des Menschen insgesamt zwar interessant und mit guten Ansatzpunkten, es fehlt ihr aber das Gefühl der Wahrhaftigkeit.

Dieses Gefühl lässt „Die süße Gier“ auch dann etwas vermissen, wenn der Film sich – ganz wie es der Titel verspricht – um den scheinbar unstillbaren Hunger nach mehr, vor allem im finanzielle Bereich, kümmert. Auch hier gelingen Regisseur Virzi und seinen Darstellern tolle, ja a und an sogar grandiose Momentaufnahmen. Allerdings misslingt es diese auf irgendeine Art und Weise so mit einander zu kombinieren, dass es ein wirklich absolut überzeugendes Gesamtbild ergibt. Der Film wirkt insgesamt befriedigend, zeitgleich aber auch enttäuschend, da die Darsteller allesamt großartig sind und die genutzten Thematiken gut miteinander harmonieren und für Zündstoff sorgen, das Endresultat aber nie mehr als zufriedenstellend wirkt. Kurz: Es wäre mehr drin gewesen.

Dennoch erweist sich „Die süße Gier“ aber als durchaus fesselnde Milieustudie, die des Öfteren sogar wie ein regelrechter Gesellschaftsthriller funktioniert, der ausgestattet mit zweckgerechter Spannung, einem aufgebauschten Erzählkonzept und bösem Witz für erheiternde wie entrüstete Minuten sorgt.

Fazit

„Die Süße Gier“ ist ambitioniertes, europäisches Kino. Eine auf mehreren Genres aufgeteilte Abhandlung über die menschlichen Schwächen, ausgestattet mit viel bösen Witz und kräftigen Biss. Leider aber auch zu formelhaft gestrickt bei den Figuren und Aussagen.

Kritik: Sebastian Groß

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