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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Am Tag seiner Hochzeit steht Marshal Will Kane (Gary Cooper) vor einer schweren Gewissensentscheidung. Soll er sich der Rache des gefürchteten Mörders Miller stellen oder dem Bitten seiner jungen Frau Amy (Grace Kelly) nachgeben und die Stadt verlassen? Als um zwölf Uhr mittags der Zug in glühender Hitze im Bahnhof einrollt, hat die Stunde der Entscheidung geschlagen…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

"Do not forsake me, oh my darlin'. On this, our weddin' day. Do not forsake me, oh my darlin'. Wait ... along. The noon day train will bring Frank Miller. If I'm a man I must be brave. And I must face a man who hates me. Or lie a coward, a craven coward. Or lie a coward in my grave. "

Wohl kaum ein Western ist so in die Geschichte der Filmkunst eingegangen wie "Zwölf Uhr mittags" (OT: "High Noon"). Und dies aus gleich mehreren Gründen: Denn das Oscarprämierte Meisterwerk (unter anderem Gary Cooper als bester Hauptdarsteller) von Regisseur Fred Zinnemann ist ein beispielloses Werk der Erzählkunst. Von Musik, Schnitt, Kamera, Story, Figuren bis hin zu den verschiedenen Analogien, steckt in dieser Fabel über Gerechtigkeit, Flucht und Hoffnung so viel Kunst, wie selten zuvor. Zudem sorgte der Film, welcher in einer dunklen Zeit der amerikanischen Geschichte (Stichwort McCarthy) erschien, für einen klaren Wendepunkt.

Wo zuvor blühende Landschaften, schillernde Helden sowie das uramerikanische typische Bild der Siedler-Generation im Vordergrund standen, war nun alles anders: Marshal Will Kane steht alleine. So sehr, dass sich gar eine ganze Stadt von ihm abwendet. Denn als die Reiter Jack Colby (Lee van Cleef), Pierce (Robert J. Wilke) und Ben Miller (Sheb Wooley) das kleine Hadleyville betreten, ändern sich plötzlich alles. Zwar lies Regisseur Howard Hawks zusammen mit John Wayne in "Rio Bravo" sechs Jahre später noch einmal den Glanz des alten Western aufblitzen. Doch hier war längst der amerikanische Traum nur noch Schein

Doch auch abseits dieser Zäsur, ist "High Noon" ein Werk voller Einzigartigkeit. Dies liegt vor allem an der perfekten Zeitabstimmung, sodass der Zuschauer stets immer weiß, wo jede Figur ist, was sie gerade macht und wie lange Marshal Kane noch für seine Entscheidung hat. So spielt die Handlung zwischen 10.35 Uhr und 12 Uhr mittags. Exakt, bis auf die Minute, wird daher ein 85 Minuten langes Schauspiel erzählt, welches schier unbeschreiblich ist. Jede Figur wird klar erkennbar, jede Schwäche deutlich und vor allem der Kampf von Kane eine Tortur, die vor Spannung kaum zu ertragen ist. Wo einst Gemeinschaft stand, der Wille zur Gerechtigkeit, steht in Hadleyville nur die Einsamkeit, die Feigheit und der Verrat. Ein schmerzhaftes Erlebnis, welches zeigt, wie verkommen eine Gesellschaft werden kann. Denn der Marshal, und dies trotz der neuen Motive von Autor Carl Foreman, steht für den Glanz des einstigen Western (auch wenn er stets mit dem Gedanken spielt doch die Stadt zu verlassen).

Währenddessen haben Kriminalität und Vergnügung Einzug gehalten. Angst und Desinteresse. Gar Wut, welche aus Furcht entsteht und Kane buchstäblich ins Gesicht schlägt. Und alle dies erlebt der Zuschauer in Echtzeit. Ohne Abstriche, Lücken oder Sprünge.Hadleyville wird somit zu einem fühlbaren Ort. Wenn Kane von Punkt zu Punkt wandelt, ist gewiss, welche Figuren dort warten werden, was sie tun, wie sie reagieren, wer ihm helfen wird. Und dies sind wahrlich nicht viele: Sein Deputy Harvey (Lloyd Bridges) legt gar den Stern ab und wird zum Sinnbild des Verkommenen. Besonders die Szene in der Kirche, wo Kane auf Unterstützung setzt und von Bürgermeister Henderson (Thomas Mitchell) zurückgewiesen wird, ist hier ebenfalls bezeichnend und prägend.

Was folgt ist die Frage: Warum verlässt er nicht die Stadt. Die Bürger wollen ihn nicht mehr. Die Gerechtigkeit ist verloren, die Angst hat gesiegt. Doch für Kane wiegt Ehre, Wahrheit, Wahrhaftigkeit und Mut mehr als Feigheit, Egoismus und Verrat. Und dies ist dann auch die letztliche Botschaft von Regisseur Fred Zinnemann: So dunkel die Stunde auch sein mag (und "High Noon" ist ein drückender, melancholischer wie düsterer Western), es gibt Hoffnung die dagegen hält. Und sei es, dass sie sich erst auf die letzte Minute offenbart."High Noon" ist jedoch nicht nur durch seine unbeschreibliche Erzählkunst ein Meisterwerk, sondern auch durch seine dichte wie packende Inszenierung. Kamera, Musik, Schnitt und letztlich auch die Darsteller sorgen dafür, dass Hadleyville lebendig wird.

Zu Recht bekam Gary Cooper für seine Darbietung einen Oscar. Doch auch abseits davon, gibt es viele hervorragende Leistungen zu bestaunen. So unter anderem Lee van Cleef in einer seiner ersten Rollen oder Lloyd Bridges als feiger Hilfssheriff. Natürlich blieb "High Noon" nicht ohne Nachwirkungen: Während in "Spiel mir das Lied vom Tod" nur ein lockeres "Where is Frank?" übrig blieb, wurde "Outland – Planet der Verdammten" mit Sean Connery zur Sci-Fi-Version des Western-Klassiker. Doch auch so überlebten die Motive und Gedanken die Zeit und prägten gerade den Western bis in die heutige Zeit.Die nun erschienen Blu-Ray (seit 18.07.2013 im Handel erhältlich) ist indes eine kleine Referenz: Das Bild ist Detailreich, scharf und gerade im Schwarzwert perfekt. Und auch der Ton ist fast frei vom Rauschen. Wer diesen Western also noch nicht sein eigen nennt, sollte spätestens nun endlich zugreifen.

Fazit

"High Noon" ist ein unbeschreiblich dichtes wie spannendes Meisterwerk, welches besonders durch seine vielen gelungenen (teils neuen) Motive auch heute noch seines gleichen sucht. Gary Cooper ist Marshal Will Kane im Kampf um Gerechtigkeit und Frieden, während purer Hass, Furcht sowie Egoismus seine Gegner sind. Was folgt ist ein Schauspiel, welches dramatischer kaum sein könnte.

Kritik: Thomas Repenning

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