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Inhalt

Vor Japans Küste werden Boote von einem gigantischen Monster angegriffen und versenkt. Die Einwohner der Odo-Insel nennen es Godzilla. Der Wissenschaftler Dr. Yamane vermutet, dass es sich um einen 50 m großen Dinosaurier aus der Jura-Periode handelt, dass durch Atombomben aufgeschreckt wurde und nun sein Unwesen treibt. Godzilla legt Tokio in Schutt und Asche, das Militär kann das Monster nicht aufhalten. Dr. Serizawa hat eine todbringende Erfindung gemacht, doch er hat Angst, diese einzusetzen. Erst als er sieht, was Godzilla angerichtet hat, kann seine Freundin Emiko ihn überzeugen seine Waffe einzusetzen.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Geht es um Japan, Monster sowie die absolute Vernichtung ganzer Städte, so kommt einen zwangsläufig Godzilla in den Sinn. Und wer kennt es nicht: Das große grauenhafte Urzeit-Monster aus einer vergangen Zeit, welches mit Blitzen (früher auch mit Feuer), einem sympathischen Blick sowie recht spartanischen (wie sehr trashigen) Effekten uns seit nun mehr 60 Jahren begleitet. Dabei ist Gojira (was eine Mischung aus Gorilla und Wal bedeutet und sich auf die Körperfülle eines Tōhō-Mitarbeiters bezog), wie das Monster eigentlich korrekt heißt, heute Kult-Objekt sondergleichen. Nicht umsonst darf dieses Jahr Regisseur Gareth Edwards die USA spektakulär unter seinen riesigen Stapfen zerstören. Godzilla ist Massenware, Spielzeug-Faible, Insider und Popkultur (inklusive eigenen Stern auf dem Walk-of-Fame), aber auch seit je her eine wichtige Botschaft: Denn wenn man Godzilla verstehen möchte, muss man zuerst die Geschichte Japans rund um den 2. Weltkrieg verstehen. Und 1954 kamen so gleich viele verschiedene Ereignisse zusammen, die kurzum nicht nur einen erfolgreichen Film etablierten sowie das Filmstudio Tōhō weltberühmt machten, sondern auch eine Filmreihe erschuf, die 27 Fortsetzungen (ohne die amerikanischen) nach sich zog.

Das Jahr 1954 war unterdessen ein Schicksalsjahr: Während Akira Kurosawa mit "Die sieben Samurai" das japanische Kino bestimmte, gab es auf der anderen Seite in den USA die große Monsterkino-Welle. Ein Jahr zuvor durfte bereits Regisseur Eugène Lourié (späterer Regisseur von "Kung Fu") die Straßen New Yorks in "Panik in New York" zum beben bringen, und zusammen mit Special-Effects-Genie Ray Harryhausen wahre Furcht transportieren (immerhin sprechen wir hier immer noch von den Anfängen des Kinos). Das Jahr 1955 stand schließlich im Zeichen der Riesen-Monster und der fantastischen Welten: "20000 Meilen unter dem Meer", "Der Schrecken vom Amazonas" oder "Formicula" transportieren Angst, nahmen den aufkeimenden Ost-West-Konflikt auf und erschufen so eine Menge Monster, die uns auch heute noch beschäftigen. Unterdessen gab es im Bikini-Atoll eine echte Katastrophe: Denn mit dem Unternehmen "Operation Castle" folgten insgesamt fünf Kernwaffentests, die das Atoll teils mit 110 Kilotonnen verwüsteten (zum Vergleich: Little Boy über Hiroshima besaß eine Sprengkraft von 13 Kilotonnen).  Schließlich kam es zu einem Unfall, bei dem der japanische Fischkutter Dai-go Fukuryū-maru (Glücklicher Drache) radioaktiv kontaminiert wurde. Dies, sowie die Trauma von Hiroshima und Nagasaki (rund 92 Tausend Menschen starben sofort im alles vernichtenden Feuerblitz), brachten Produzent Tomoyuki Tanaka auf die Idee, diese Katastrophen filmisch aufzuarbeiten: Godzilla war geboren…

Das Godzilla schließlich so ein Überraschungserfolg wurde, lag gleich an mehreren Faktoren. Zum einen daran, dass das japanische Volk sich nach einer Aufarbeitung sehnte, zum anderen aber auch daran, dass durch Suitmation (gleich zwei Darsteller durften in den Anzug steigen), das hohe Budget, dem Geschick von Regisseur Ishirô Honda, dem grandiosen Soundtrack (der uns bis heute begleitet), die kraftvolle Präsenz Godzillas (in düsterer schwarz-weiß Optik) sowie die pure Zerstörung seinerseits, der Film in vielen Belangen etwas Neues und Einzigartiges darstellte. Und gerade dies sorgte dann für einen internationalen Release, der den Gedanken und die Schreckensherrschaft von Gojira über den ganzen Globus trug: Mit Einschränkungen. Denn gerade in den USA wurde der Film brachial geschnitten (hier vor allem Bilder der japanischen Kultur) und zudem Raymond Burr in den Film hineingeschnitten. In Deutschland erfolgte Godzillas Siegeszug im Jahr 1957 mit einer Menge Cuts im Bereich der Handlung. Zum Glück blieben wir weitestgehend von einer Zensur erspart, sodass einzig Verwirrungen über manche Charakterstränge entstehen konnten.

"Godzilla" ist unterdessen im Kern, neben seinem typischen Monster-Aufbau, oftmals ein recht nüchterner Film. Wo zu Beginn nur Berichte sowie Vermutungen anstehen (auch um die Charaktere näher zu beleuchten), gibt es später wissenschaftliche Erklärungen, Regierungsdebatten, den obligatorischen Militäraufmarsch sowie die Suche nach einer Lösung. Godzilla ist somit gar nicht im Fokus der Erzählung, sondern eher nur die Katastrophe am Rande. Doch die Botschaft bleibt immer präsent: Kernwaffentests sowie Verstrahlungen bringen den Tod. Angesichts von Fukushima muss sich zwar die japanische Gesellschaft den Vorwurf gefallen lassen, dass sie nichts aus ihrer eigenen Geschichte gelernt haben, doch damals war die Angst real, fühlbar und omnipräsent.

Natürlich entstand im Jahr 1954 auch all dies, was uns bis heute an Godzilla so fasziniert: Die riesige Zerstörung sowie die Unaufhaltsamkeit, die die urzeitliche Riesenechse verkörpert. Ein Schrecken der Natur, den wir nicht kontrollieren können, ausbeuten oder töten. Ein Phänomen, welches eben zurückschlägt und uns selbst an den Rand der Vernichtung drängt. Doch so stark die Bebilderung sowie die Idee dahinter auch sein mag, es bleibt bis heute ein eher trashiges Vergnügen: Plastikpanzer, Gummi-Anzug, Miniaturwelten, Drahtseil-Flugzeuge sowie Mini-Raketen lassen schnell erkennen, dass hier viel getrickst wird. Doch warum nicht? Zwar bot es beim ersten Aufmarsch durch die recht düstere Optik noch eine recht bedrohliche Atmosphäre, doch später stand eben der Spaß im Vordergrund. Von Monster-Schlachten, über Alien-Invasion hin zu unglaublichen Waffen. "Godzilla" ist gerade durch seine naive wie trashige Art so Weltberühmt geworden. Doch "Godzilla" aus dem Jahre 1954 bleibt ein Klassiker sondergleichen, ein wichtiger Film mit einer starken Botschaft, neuer Technik sowie der Geburtsstunde einer Kult-Figur, die wir heute sonst schmerzlich vermissen würden.

Fazit

"Godzilla" mag für heutige CGI-Blockbuster-Verhältnisse eher müde belächelt werden. Doch aus der Perspektive des Jahres 1954 (aber auch der heutigen), ist der Film einer der bedeutendsten des japanischen Nachkriegskinos. Düster, unheilvoll, gewaltig, aber auch naiv und trashig, gibt es hier die atomare Vernichtung in einer anderen Form. Niemand sollte sich daher diesen Klassiker entgehen lassen.

Kritik: Thomas Repenning

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