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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Alle 17 Stunden wird in der karibischen Metropole Port of Spain ein Mensch ermordet. In Port of Spain zu leben, bedeutet zu überleben und stets sein eigenes Ende vor Auge zu haben. Charlie möchte diesem sonnendurchfluteten Moloch entkommen und ein Leben fern jeglicher Kriminalität führen. Dabei kreuzt sich sein Weg mit jenem der Prostituierten Dinah, die wie Charlie von einem besseren Leben träumt. Zusammen versuchen sie das scheinbar Unmögliche: Sie wollen ein neues Leben beginnen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Dass die Amerikaner mit einigem Abstand hinter den größten Filmmärkten der Welt hinterherhinken, ist gar nicht mal so weitreichend bekannt. Zwar dominiert Hollywood mit aller Wahrscheinlichkeit den Kino-Markt, was die Einspielergebnisse anbelangt, doch die Zahl der produzierten Filme ist in anderen Teilen des Erdrundes immenser. Nigeria zum Beispiel produziert im Jahr um die 100 Filme mehr, als die die Vereinigten Staaten. Die größte Demokratie der Welt - Indien - hat gar noch einmal 400 Filme mehr zu bieten als Nigeria, nämlich 1300 Stück. Das ist Weltspitze. Bei solchen Nummern ist es verständlich, dass selbst der geneigteste und arbeits- und schlafloseste Filmfan unter uns niemals auch nur einen Großteil dieser Filme sehen wird. Das macht es dennoch nur noch spezieller, wenn es hin und wieder ein Film aus einem Land in den deutschen Handel schafft, das man filmtechnisch gar nicht auf dem Radar hatte. „God Loves The Fighter“ zum Beispiel kommt aus Trinidad & Tobago. Wenn das mal keine Ansage ist.

Der Film handelt von drei Personen, denen er immer weiter folgt, durch die Nacht und die Ereignisse beobachtet, die ihrem Leben immer wieder einen Schub nach vorne verleihen oder sie komplett aus der Spur stoßen. Der eine ist der selbst ernannte König Curtis, eine launige Mischung aus Barde, spirituellem Führer und Propheten - zumindest möchte er das sein. Aber doch, so verkehrt wirkt das gar nicht, wie er da steht und redet und redet und redet. Der zweite ist der junge Charlie, der versucht, nicht von der geraden Bahn zu geraten und in der Kriminalität zu enden. Das wäre zu einfach, weil gefühlt jeder andere seiner Bekannten diesen Lebensweg betreten zu haben scheint. Er möchte das nicht, er möchte die Träume finden, die in der Welt unter all dem Schutt und der Asche warten könnten, er möchte weiter kommen, weiter gehen und weiter leben. Die dritte Person im Bunde ist Dinah, die weder andere beeinflussen, noch sich selbst verwirklichen möchte. Sie ist Prostituierte auf der Suche nach Vergebung, Sicherheit und Frieden.

Diese drei Personen - Curtis, Charlie und Dinah - treffen in hier in dem Geflecht von Regisseur Damian Marcano aufeinander. Marcano selbst lässt den Film zu einem seltsamen Hybriden aus Lebensgeschichte, dokumentarisch anmutender Ästhetik und Low-Budget-Vibe verschmelzen, inszeniert hier ein Coming-of-Age-Drama, das teils von entschleunigter Tragik zeugt und dann wieder wie eine Ode an das Leben erscheint. Das tatsächliche Herzstück des Films lässt sich jedoch letzten Endes an den Stellen finden, in denen Marcano seinen Charakteren, die es so sehr verdient haben, Momente der Ruhe gönnt. Für ein paar Momente können sie dem Kummer entfliehen, für ein paar Sekunden dürfen sie verschnaufen, gerade so lang, bis man kurz davor ist, zu vergessen. Dann kommt sie zurück, die halsumgreifende Schlinge, die sich fester zuzuschnüren scheint und die Charaktere weiter in ihre Ecke drängt.

Fazit

Damian Marcanos Film „God Loves The Fighter“ erzählt eigentlich schon in seinem Titel, worum es hier geht. Quasi um den guten, alten amerikanischen Traum. Du kannst es schaffen, wenn du nur fleißig genug bist. Ebenso wie Marcano mit diesem Prinzip liebäugelt, ebenso deutlich verurteilt er es jedoch auch als nicht allgemeingültig. Als situations- und vor allem personenabhängig. Auch wenn man dem Film mit einigen 08/15-Lieferungen von Musik und Storyline anmerkt, dass er mit etwas zu wenig Geld etwas zu gern den Regeln folgt und der Film etwas hölzern daherkommt, kann man dem Film schlicht und ergreifend nicht böse sein. Dafür sind die einzelnen emotionsgeladenen Momente zu wertvoll und gezielt in Szene gesetzt und die Reisen der Charaktere zu mitreißend.

Kritik: Levin Günther

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