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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Paul-André, Mitte 40, ist ein schüchterner und eher introvertierter Mann. Er ist reich aber einsam und zutiefst vom Leben gelangweilt. Daher braucht er eine Familie. Violette, ebenfalls in den Vierzigern und voller Lebenslust, bangt um ihr Zuhause und sogar um das Sorgerecht für ihre Kinder. Paul-André schlägt ihr einen verrückten Deal vor: Er bekommt ihre Familie, sie bekommt sein Geld. Der Deal ihres Lebens?

Kritik

Der deutsche Titel Familie zu vermieten (OT: Une famille à louer) trifft es eigentlich ziemlich genau: Denn obgleich man Liebe (im Sinne von Glück) nicht kaufen kann, so lässt sich sie sich doch über einen gewissen Zeitraum durchaus als Experiment buchen. Zumindest denkt sich dies der reiche und zurückgezogene – sowie unter Depressionen leidende - Paul-André Delalande (herrlich überspitzt von Benoît Poelvoorde gespielt). Und da hätten wir dann auch schon die Ausgangslage des Films von Regisseur und Autor Jean-Pierre Améris, der seine französische romantische Komödie vor allem mit Kontrasten aufbauen möchte. Auf der einen Seite der spießige Delalande mit Betonhaus, Butler und Geld bis über sein Leben hinaus und auf der anderen die schrille, liebenswerte und etwas überforderte Violette Mandini (charmant von Virginie Efira dargestellt), die eigentlich nur ihren beiden Kindern Lucie (Pauline Serieys) und Auguste (Calixte Broisin-Doutaz) ein angenehmes Leben bieten möchte. Wenn diese zwei Welten aufeinanderprallen, dann ist Chaos natürlich schon vorprogrammiert.

Wo Familie zu vermieten aber seine Kernessenz herauszieht, verschenkt es leider auch viel Potenzial: Schon die Ausgangslage der Beziehung von Paul-André und Violette ist kitschig, vorhersehbar und basiert nur auf typischen Klischees. Zwar sind sich Benoît Poelvoorde und Virginie Efira dessen wohl bewusst, und versuchen ihre Rollen so überspitzt wie möglich zu zeichnen - um so fast schon eine Karikatur zu erschaffen - doch reicht dies alleine nicht, um den Film über die Laufzeit von 97 Minuten spannend zu halten. Zumindest aber beim Humor trifft Jean-Pierre Améris oftmals den richtigen Ton. Gerade wenn zu Beginn das „Proletariat“ mit aller Kraft im wahrsten Sinne des Wortes zuschlägt. Doch reicht dies alleine? Wohl kaum. Zwar können die beiden Kinder Lucie und Auguste für gewisse Abwechslung sorgen, der Rest wird dann aber mit einer gewissen Routine erzählt. Zumindest die vielen wortreichen Schlagabtausche bleiben im Gedächtnis. Selbiges gilt allerdings nicht für die gezeichnete Romanze des Filmes, die sich bereits nach den ersten Minuten von Familie zu vermieten abzeichnet und damit auch am Ende ein recht unbefriedigendes Gefühl zurücklässt. Zwar verzichtet der Film zumeist auf gewohnte romantische Szenen, aber so wirklich real fühlt sich die Beziehung nicht an.

Letztlich bleibt festzuhalten, dass Familie zu vermieten für gute Unterhaltung durchaus zu haben ist, gerade aufgrund der sehr verschiedenen Figuren und der guten getimten Dialoge, darüber hinaus aber viel von seinem Potenzial verschenkt. Es hätte mehr Mut bedarf, um der Geschichte noch das gewisse Etwas zu verleihen. Das Chaos fühlt sich angenehm an, keine Frage, doch richtige Highlights bleiben aus. Schade.


Fazit

Familie zu vermieten ist im Kern eine harmlose und recht humorvolle Komödie, die gerade von ihrer schrulligen Ausgangslage lebt. Dies zusammen mit guten Darstellern, ein paar witzigen Wortgefechten und einer soliden Inszenierung, lässt zumindest Genrefans aufhorchen. Der Rest wird sich am fehlenden Mut, der Kurzweile und dem Kitsch stören. Schade, denn hier wäre deutlich mehr drin gewesen.

Kritik: Thomas Repenning

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