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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Hazal ist 17 und lebt in Berlin. Ihr größter Wunsch: eine Chance. An ihrem 18. Geburtstag will sie den trostlosen Alltag vergessen und mit ihren Freundinnen feiern. Doch ein tödlicher Zwischenfall ändert alles. Hazal muss fliehen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Manche Typen können einfach nicht im Dreck liegen bleiben, ruft die junge Protagonistin Asli Özarslans (Canim Kreuzberg) starken Spielfilmdebüts in einem jener Momente, die der schonungslosen Story ihre unerwartete Wucht geben. Denn Hazal (eindrucksvolles Debüt: Melia Kara) ist selbst eine von denen, die nicht im Dreck liegen bleiben können. Immer, wenn ihr das System einen Tritt gibt, rappelt die 17-jährige Deutsch-Türkin sich wieder auf. Und es sind viele Tritte, die schon begannen, bevor die Handlung einsetzt.

Da sitzt die Protagonistin in einer jener zermürbenden Sozialmaßnahmen, die nicht der Förderung dienen, sondern Menschen wie sie erniedrigen und einordnen sollen: in eine Gesellschaft, die sie nur am äußersten Rand duldet. Wer aneckt oder aufmuckt, fliegt raus wie ihr Chat-Freund Mehmet (Doga Gürer, Rheingold), der aus der Haft in die Türkei abgeschoben wurde. Als die Feier ihres 18. Geburtstags mit einem Toten endet, kommt sie der Polizei zuvor und flieht zu Mehmet in die Türkei. 

Doch jeder Ausweg führt in eine neue Sackgasse. Überall ist Hazal die Fremde, überall begegnen ihr Ausbeutung und Ablehnung, überall ist der Staat auf andere Art genauso korrupt. Ein Kampf, den sie nicht gewinnen kann, auch wenn ihre liebevolle Tante davor die Augen verschließt. Doch Aufgeben oder Assimilation ist keine Option für die entschlossene Heldin. Melia Kara verkörpert sie mit gerechter Wut, die greifbar unter der gestylten Oberfläche brodelt und schließlich auf das Publikum überspringt. 

Fazit

Die flüchtigen Momente der Ruhe, die Asli Özarslan ihrer in die Enge getriebenen Protagonistin gönnt, offenbaren mit ihrer musischen Facette die Qualitäten, die sich nie entfalten durften. Obwohl Claudia Schaefers Drehbuch den Fokus gegenüber Fatma Aydemirs gleichnamiger Romanvorlage konsequent von Politik auf Psychologie verengt, ist die klarsichtige Sozialkritik weiterhin präsent. Die konventionelle Kameraführung und kleinere dramaturgische Unebenheiten mindern kaum die Kraft des psychologischen Porträts, das in der Berlinale Sektion Generation aus einem mittelmäßigen Jahrgang hervorsticht. 

Kritik: Lida Bach

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