Der Tod zählt keine Dollar aus dem Jahre 1967 ist die mittlerweile fünfte Veröffentlichung der sogenannten Western Unchained-Reihe, die anlässlich des Kinostartes von Quentin Tarantinos Django Unchained von Koch Media veröffentlicht wurde. Immerhin zählt der Film zu Tarantinos Top 20, was alleine daher ein Grund für uns ist, sich den nun endlich auf Deutsch erschienenen Western etwas genauer anzusehen. Und ein Blick lohnt sich: Zwar wurde der Film von Regisseur Riccardo Freda (der aufgrund künstlerischer Differenzen das Pseudonym George Lincoln verwendete) bislang bei den Veröffentlichungen außen vorgelassen, doch trotz seiner recht billigen wie im Kern recht bekannten Inszenierung, besitzt La morte non conta i Dollari ein paar kleine Überraschungen die Fans zu begeistern wissen. Seien dies die teils gekonnt eingefügten Krimi-Elemente (immerhin ist hier nicht ein tödlicher Showdown das Ziel, sondern eine amtliche Gerichtsverhandlung), die recht passablen Wendungen oder die vielen Hau-Drauf-Momente, die bereits stark an die Kommenden Bud Spencer und Terence Hill Filme erinnern. Somit ist der Rache-Western rund um ein kleines Doppelspiel keineswegs gewohnte Kost. Und gerade daher auch eine kleine Perle die für Kenner des Genres somit Pflicht ist.

Der Film von Regisseur Riccardo Freda stand allerdings bereits damals unter keinem guten Stern. Nach Kürzungen (die hauptsächlich Gewaltszenen betrafen), wollte Freda (der zuvor vor allem Historien-, Horror- oder Kriminalfilme drehte) nicht mehr mit seinem Namen für Der Tod zählt keine Dollar bürgen, was sich schließlich auch an den Kassen bemerkbar machte. Und ja, die Kürzungen merkt man den Film deutlich an, der für damalige Verhältnisse deutlich gewaltärmer als andere Vertreter des gleichen Jahres daher kommt. Des Weiteren gab es ein Problem beim Budget, welches kaum ausreichte, um das komplette Drehbuch umzusetzen. Was folgt ist schließlich ein Finale, das kaum mehr als ein wenig Rauch und Knalleffekte parat hält. Angesichts der doch recht interessanten wie gut erzählten Story, ist dies wahrlich schade. Denn gerade durch sein Versteckspiel, den vielen Krimi-Elementen sowie den gelungen Figuren des kargen wie undurchschaubaren Revolverhelden Harry Boyd und dem scheinbar harmlosen Edelmann Lawrence White, versprüht der Film einen gewissen Charme. Unterstützt wird das Ganze dabei von einer Menge Humor, teils gut platzierten Kameraaufnahmen, einem treibenden Soundtrack sowie gut choreografierten Prügeleinlagen, die eine Menge Spaß bieten. Letztlich bleibt es aber dabei, dass die eigentliche Rache-Thematik sowie Italo-Inszenierung, gewohnt routiniert erscheinen, sodass viel Potenzial einfach verloren geht.