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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Ein Telefonanruf mit schweren Folgen – nach einer wahren Geschichte.

Ein ganz normaler Freitag in einem Fastfood-Restaurant – bis ein Anruf die allgemeine Betriebsamkeit stört. Am Telefon ist ein Gesetzeshüter, der Kassiererin Becky beschuldigt, einer Kundin Geld aus der Handtasche gestohlen zu haben. Die dienstbeflissene Filial-Managerin Sandra hat eh schon viel um die Ohren. Besorgt um den reibungslosen Ablauf des Tagesgeschäfts will sie die Angelegenheit schnell und ohne einen öffentlichen Skandal aus der Welt schaffen. Die Frage nach der Legitimation des Anrufers stellt sich ihr gar nicht, zu mal Becky ganz offensichtlich nicht ihre Lieblingsmitarbeiterin ist. So setzt Sandra, den telefonischen Anweisungen des Officers brav folgend, die hübsche Blondine im Hinterzimmer fest – bis ein Polizist verfügbar ist, um sich der Ermittlung persönlich anzunehmen. Während Kunden nur wenige Meter entfernt friedlich Chicken Wings knabbern, beginnt für Becky ein Albtraum. Denn die Stimme am Telefon hat noch einige Schikanen auf Lager, um die fernmündliche, polizeiliche Untersuchung auch wirklich gründlich durchzuführen …
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

In seinem zweiten Spielfilm widmet sich Craig Zobel einem Thema, das so unglaublich klingt, dass man es kaum ernst nehmen kann. Und doch beruht der Film auf wahren Ereignissen und macht die Sache damit umso unfassbarer. Es geht um einen Anruf in einem Fast-Food Restaurant, der für alle Beteiligten schwerwiegende Folgen hatte.

"Compliance" ist ein sehr ruhig aufgebauter Film, der in schönen Bildern aufgenommen wurde und fast ausschließlich von einen Telefonanruf handelt. Trotz seiner stilistischen Ruhe baut der Film eine ungeheure Spannung auf und nimmt den Zuschauer immer weiter mit auf seinem Horrortrip. Was harmlos beginnt, wirft mit der Zeit Fragen auf, macht danach immer stutziger und wird irgendwann sogar richtig absurd. Wir sehen, wozu Menschen unter Stress und Anspannung fähig sind, wenn man sie als autoritäre Person einschüchtert und manipuliert, so dass sie Dinge tun, die sie selbst nie für möglich gehalten hätten. Manche Menschen neigen zu unerklärlichem Handeln, wie uns beispielsweise unsere eigene Geschichte zur NS-Zeit schon gelehrt hat. Dieses Muster zeigen auch die Personen in "Compliance" auf, die irgendwann selbst in einem Teufelskreis gefangen sind, aus dem sie nicht mehr hinaus können - ohne es selbst zu bemerken.

"I do everything that you need."

Die Ereignisse steigern sich derart ins Unbegreifliche, dass man den Film einen Augenblick nicht mehr ernst nehmen kann und  ihn zu hassen beginnt. Dazu überschreitet er logische Grenzen, bei denen wir als Zuschauer auf Distanz gehen. Doch dieser Ärger legt sich schon bald wieder, denn "Compliance" ist sich seiner Absurdität durchaus bewusst und thematisiert sie auch selbst. All die Fragen, die dem Zuschauer in den Kopf schießen, stellt der Film sich auch selbst und zeigt auf, dass sich über 70 ähnliche Fälle in den USA bereits ereigneten. Wer dem Ganzen noch immer nicht Glauben schenken kann, was durchaus verständlich ist, findet nach einiger Recherche im Internet Zeitungsartikel und Nachrichtenvideos, die alles, was im Film passiert, tatsächlich belegen. Mehr noch, sie zeigen, dass sich vieles davon beinahe exakt so ereignet hat. Dieser Fall existierte somit wirklich und so unglaublich er einem in "Compliance" nun auch zunächst erscheinen mag, muss man sich diese Tatsache vor Augen halten.

Die Schauspieler leisten allesamt hervorragende Arbeit, die Geschichte glaubhaft zu spielen, ihnen ist der Stress und der Schrecken stets aus ihrer Mimik abzulesen. Ann Dowd als Restaurantleiterin Sandra ist dabei das Glanzlicht unter ihnen, fantastisch was sie hier leistet, doch auch Dreama Walker als das dargestellte Opfer Becky weiß zu überzeugen.
 
Warum tun (manche) Menschen nun Solche Dinge? Eine Frage, die sich so leicht nicht beantworten lässt. Auch "Compliance" wirft am Ende diese Fragen in den Raum und zeigt in nachgestellten Interviews der Beteiligten, dass diese selbst sprachlos sind. Der Zuschauer und die Opfer bleiben somit mit einem fassungslosen Schulterzucken zurück.

Fazit

"Compliance" ist eine spannende Psycho-Studie über Menschen, die unter Stress Dinge tun, die sie selbst nie für möglich gehalten hätten. Die aufgezeigten Ereignisse beruhen auf wahren Tatsachen, was die Sache umso unglaublicher macht. Fantastisch gespielt, wunderschön gefilmt, und im Nachhinein zum Nachdenken anregend.

Kritik: Sebastian Stumbek

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