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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Celeste (Rashida Jones) und Jesse (Andy Samberg) sind ein äußerst fortschrittliches Ex-Ehepaar. Trotz Trennung leben sie noch immer Tür an Tür, sind über das Tun und Lassen des Anderen stets informiert und verbringen fast jede freie Minute miteinander. Sie verstehen sich so gut, dass selbst ihre besten Freunde den innigen Umgang der beiden ‚offiziell Getrennten‘ nicht mehr ertragen können. Als die erfolgreiche und selbstbewusste Celeste den mal wieder arbeitslosen und wenig zielstrebigen Jesse um die Scheidung bittet, beginnen jedoch die Schwierigkeiten: Jesse, der Celeste immer noch liebt, will keinen endgültigen Schlussstrich ziehen. Doch auch Celeste merkt mit der Zeit, dass sie Jesse nicht wirklich gehen lassen will – schon gar nicht mit einer neuen Frau an seiner Seite.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Was das Filmdebüt von Regisseur Lee Toland Krieger dem Zuschauer in der ersten Viertelstunde präsentiert, lässt das Schlimmste befürchten: Man scheint sich mal wieder in einer der schrecklich vorhersehbaren und schmalzigen RomComs aus Amerika zu wähnen. „Celeste und Jesse“ ist ein Pärchen in den Endzwanzigern, das sich anhimmelt, sich gegenseitig neckt und herumalbert. Einfach zwei Menschen, die sich verdammt gut kennen und füreinander bestimmt scheinen. Der Film klärt dann aber frühzeitig auf, dass alles anders ist wie es scheint. Celeste und Jesse sind gerade mitten im Scheidungsprozess und leben schon seit Monaten in Trennung. Naja, nicht wirklich. Jesse, ein arbeitsloser Künstler, wohnt direkt im Künstleratelier hinter dem gemeinsamen Haus, die beiden verbringen nach wie vor viel Zeit miteinander und sind immer noch „beste Freunde“. Das scheint das befreundete Pärchen Tucker (Eric Christian Olsen) und Beth (Ary Graynor), die kurz vor der Hochzeit stehen, mehr zu sorgen als Celeste und Jesse selbst. Jeder hat letztendlich seinen eigenen Plan, wie er mit einer Trennung umgeht. Hat man sich einfach auseinander gelebt und bleibt trotzdem befreundet, weil man sich aneinander gewöhnt hat? Oder ist es besser den Kontakt abzubrechen und alle Gegenstände, die einen an eine vergangene Zeit erinnern, zu verbannen? Egal welche Wahl man trifft, nicht immer ist das eigene Verhalten für Außenstehende nachvollziehbar. Und so ist die größte Stärke von „Celeste und Jesse“ die bodenständige und ehrliche Art, in welcher sich die Komödie mit oben genannten Fragen auseinander setzt. Nachdem Jesse beschließt sich von Celeste zurückzuziehen, ertappt diese sich dabei, wie sie Jesses Facebook Page durchstöbert oder gemeinsame Freunde aushorcht, um mitzubekommen, was er gerade so tut und wie es ihm geht. Dinge, die der eine oder andere sicherlich selbst schon gemacht hat, weil es nicht immer einfach ist, loszulassen. Die Story hat sich Hauptdarstellerin Rashida Jones mit Unterstützung von Drehbuchautor Will McCormack (mit dem sie selbst eine schmerzhafte Trennung zu überwinden hatte) selbst auf den Leib geschneidert. Jones und Andy Samberg als Jesse harmonieren im Zusammenspiel wunderbar. Wie Jones in einem Interview mitteilte, war es ihr beim ausgestalten der Charaktere wichtig, "normale Leute von nebenan" zu zeigen. Doch selbst für den durchschnittlichen Amerikaner dürfte das Filmgeschehen doch etwas fernab der Realität liegen. Dass die Handlung trotzdem ehrlich und zugänglich wirkt, liegt vor allem daran, dass hier unverbrauchte Gesichter und keine Superstars am Werk sind. Immerhin in einer Nebenrolle glänzt Elijah Wood als Celestes schwuler Chef und Ratgeber in Lebensfragen. Die Handlung offenbart schon früh, dass es Celestes Wunsch war, sich nach mehreren Ehejahren zu trennen. Während sie sich in einer Werbeagentur erfolgreich nach oben gearbeitet hat, lebt Jesse eher in den Tag hinein und nervt sie mit seiner kindischen Art. Obwohl die Trennung schon einige Monate andauert, geht Jesse davon aus, dass die Beziehungspause nur temporär sein wird. Doch Celeste lässt ihn mit dieser Hoffnung allein, bemitleidet ihn sogar und konzentriert sich lieber auf ihre Karriere. Hoffnungen und Wünsche verschieben sich allerdings, als Jesse sich neu verliebt und sich von Celeste deutlich distanziert. Nun ist sie es, die sich allein und ausgeschlossen fühlt und mehrere verzweifelte Versuche startet, selbst einen neuen Partner zu finden. Aber wie alles im Leben geschieht nichts auf Knopfdruck. Und auch wenn Celeste viel zu spät bei Jesse um eine neue Chance bettelt und dieser an seiner neuen Beziehung zweifelt, scheint der beste Weg die gescheiterte Ehe hinter sich zu lassen. "Celeste und Jesse" präsentiert von der Machart her eine gute Mischung aus Indie und Hollywood-Mainstream und scheut sich trotz viel Humor auch nicht davor einige nachdenkliche Töne anzuschlagen. Nach einer starken ersten Hälfte flaut der Film aber etwas ab. Nämlich dann, wenn sich Jesse vorerst aus der Handlung verabschiedet und nun mehr Celeste allein im Fokus steht. Ihre Dates sind katastrophal und sie macht auch vor Drogen nicht halt, um sich von Jesse abzulenken. Hier schlägt der Ton etwas von der glaubwürdigen bodenständigen Komödie zum übertriebenen und klischeehaften Klamauk um. Denn wie so oft hat man das alles schon mal ausgereifter gesehen. Alleine von Regie-Berserker Woody Allen könnte man einige Beispiele aufzählen, wie man es besser macht. Auch ist Rashida Jones zwar eine extrem sympathische Darstellerin, aber keine geborene Komödiantin. Es ist demnach auch nicht immer lustig, wenn sie sich selbst zum Affen macht. Viel spannender ist da nämlich, wie Celestes ernste Charakterzüge dargestellt werden: Eine sehr eitle Dame, die ihrer Meinung nach alles im Griff hat und davon überzeugt ist intelligenter als die Menschen in ihrem direkten Umfeld zu sein. Erst die Trennung gibt ihr Anlass zur Selbstreflexion und sie muss feststellen, dass sich viele ihrer Vorurteile nicht bewahrheiten und Menschen trotz aller Schwächen auch ihre liebenswürdigen Seiten haben. Sinnbildlich dargestellt wird dies im Konflikt mit dem Teenie-Popstar Riley Banks (dargestellt von Emma Roberts), deren Musik sie verabscheut, mit der sie sich aber beruflich arrangieren muss. Aber auch andere Personen halten Celeste einen Spiegel vor und machen sie auf ihre Komplexe aufmerksam. Dies verläuft leider wenig subtil und oft mit der Holzhammermethode, damit es auch der „dumme“ Zuschauer versteht.

Fazit

Noch eine Liebeskomödie und dazu noch mit größtenteils unbekannten Darstellern? Kein Wunder, dass „Celeste und Jesse“ im Kino total unterging. Der Film von Lee Toland Krieger schlägt aber einen anderen Weg ein und setzt sich in humorvoller Weise mit dem schmerzhaften Prozess einer Trennung auseinander. Obwohl Bilder und Trailer etwas anderes vermuten lassen: Die Handlung dreht sich hauptsächlich um Celestes persönliche Reise mit dem Ziel der Selbsterkenntnis. Das wirkt dank passender Musikauswahl unterhaltsam, oft auch intelligent und mitfühlend, ist allerdings auch nicht sehr eigenständig inszeniert. Für leichtfüßige Unterhaltung lohnt sich der Blick daheim auf Blu-Ray oder DVD allemal. 

Kritik: André Schiemer

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