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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Tim Lippe (Ed Helms) ist das Paradebeispiel eines erfolglosen, frustrierten und vollkommen langweiligen Kleinstadtbewohners, welcher nie über das eigene Ortsschild hinaus kam. Zu allem Überfluss ist Tim auch noch Versicherungsvertreter. Dennoch liebt er seinen Job, versucht stets sein bestes und ist schon glücklich, wenn seine ehemalige Lehrerin Macy (Sigourney Weaver) einmal pro Woche zum Schäferstündchen vorbei kommt. Eines Tages soll Tim jedoch als Ersatz für einen auf etwas drastische Art verstorbenen Kollegen nach Cedar Rapids fliegen, um dort seinen Chef auf einer wichtigen Konferenz zu vertreten. Es geht um den sagenumwobenen Two Diamonds Award, welcher die höchste Auszeichnung in den Versicherungskreisen darstellt. Doch schon kurz nach seiner Ankunft muss Tim feststellen, dass er mit seiner spießerhaften und naiven Art keinen Zugang zu dem Treiben auf der Konferenz findet. Nach und nach öffnet sich Tim, wobei ihm seine neu gefundenen Freunde Dean Ziegler (John C. Reilly), Joan Ostrowski-Fox (Anne Heche) und Ronald Wilkes  (Isiah Whitlock Jr.) gerne behilflich sind. Doch schon kurz darauf stolpert Tim von einer katastrophalen Situation in die nächste…

Kritik

Nachdem Hangover im Jahr 2009 ein absoluter Kassenschlager wurde, war dies auch ein Karriere-Boost für das grandiose Wolfpack, welches gekonnt ganz Las Vegas auf den Kopf stellte. Die Namen Bradley Cooper, Zach Galifianakis und Ed Helms waren plötzlich in aller Munde. So stand Cooper, nach seinem gekonnten Auftritt als Face in Das A-Team, zuletzt mit dem Thriller Ohne Limit im Kino, Galifianakis durfte mit Robert Downey Jr. eine irrwitzige Odyssee durch die USA machen (Stichtag) und Helms darf nun einmal mehr in seine Paraderolle als verweichlichte Spaßbremse schlüpfen, welcher gerne mal über die Stränge schlägt. An der Seite des Kampferprobten Partylöwens John C. Reilly, geht es hierbei in das verschlafene Cedar Rapids, welches mehr als nur eine spaßige Überraschung der etwas vulgären Art bereit hält.

In Sachen Originalität, dürfte die Geschichte rund um den naiven wie treuherzigen Tim kaum Preise gewinnen. Immerhin sind die Grundzutaten von Willkommen in Cedar Rapids nach altbekannter Mixtur gemischt. So gibt es einen Hauptcharakter (Tim), welcher Jahre seines Lebens einer Idee nachjagt die es so gar nicht gibt. Seine Ängste wie Zweifel jedoch überwindet und sich schlussendlich seinen Dämonen stellt. Natürlich verläuft dieser Prozess nicht ganz schmerzfrei und auch die Komödie von Regisseur Miguel Arteta setzt von Anfang an auf eine Menge derben Humor sowie viel nackter Haut (nicht weibliche), der meist in ausufernden Alkoholorgien, mit entsprechendem Endergebnis resultiert. Doch trotz dieser altbekannten Selbstfindungsphase, kann die Geschichte von Newcomer Phil Johnston, der 2009 von Variety auf die Liste der zehn vielversprechendsten Drehbuchautoren Hollywoods gesetzt wurde, durch seinen Charme und die konsequente Linie überzeugen. Allein die Idee, die Story rund um Versicherungsvertreter zu erzählen, dürfte sich als Glücksgriff erweisen. Denn allgemein gelten diese als lahm, langweilig oder gar schlimmeres. In Cedar Rapids jedoch, trinken sie, feiern sie, machen Witze und sind deutlich cooler als so manch anderer Berufszweig. Bevor jedoch die Party richtig losgeht, braucht man anfangs als Zuschauer ein wenig Geduld. Denn obgleich Tim Lippe für ein paar Lacher sorgt, kann er sich erst im Verbund mit seinen neuen Freunden richtig entfalten. Die durchgeknallten, völlig eigenwilligen Charaktere sind es, die der Konferenz in Cedar Rapids erst die richtige Würze verleihen. Überhaupt sind diese bis in das kleinste Detail hervorragend ausgearbeitet und interessant gestaltet, sodass hier das wahre Highlight von Willkommen in Cedar Rapids steckt.

Allen voran natürlich Tim Lippe. Dieser ist der geborene Spießer, welcher sich als Mutterersatz mit seiner ehemaligen Grundschullehrerin (Sigourney Weaver) einlässt, die ihn fortan mit Rat und Tat zur Seite steht. In Cedar Rapids jedoch, ist es für ihn Zeit vollkommen auszuflippen. Alkohol, Drogen, Schlägereien, Gefühlsduseleien, alles bricht auf einmal über ihn hinein und kreiert so eine urkomische Situation nach der nächsten. Ed Helms kann dabei einmalmehr zur Höchstleistung auffahren. Wie schon in Hangover, spielt er seine ähnlich gestaltete Rolle grandios und überzeugt mit einer unverwechselbaren Gestik wie Mimik, die viel zum Spaß beträgt. Für die nötige Schärfe und vulgäre Art hierbei, sorgt sein Buddy Dean Ziegler, der sich selbst gerne als Scheusal sieht und dieses Bild auch eisern vertritt. Für jedes Bier zu haben, erzählt er nach einigen gerne ein paar schmutzige Witze und geht auch schon mal bis zum äußersten. Dennoch ist er auch ein wahrer Freund, der Tim in jeder noch so brenzligen Lage zur Seite steht. John C. Reilly ist unterdessen der perfekte Kandidat für die Rolle des Dean. Nicht nur, dass Reilly tatsächlich ein wenig wie ein Versicherungsvertreter aussieht, nein auch seine typische Art mimt das perfekte Scheusal, welches irgendwie auch immer ein wenig liebenswürdig ist.

Unterstützt werden beide zum einen von Ronald Wilkes alias Isiah Whitlock Jr. sowie Joan Ostrowski-Fox alias Anne Heche. Isiah Whitlock Jr. spielt als undurchschaubaren Ronald stets den Ruhepol zwischen den verschiedenen Katastrophen. Dennoch ist er auch für jeden Spaß zu haben und punktet immer wieder mit seinen The Wire Anspielungen, in der er von 2002-2008 selbst mitspielte. Anne Heche hingegen, kann als verführerische Foxie, welche frei nach dem Motto lebt:  Was in Cedar Rapids passiert, bleibt auch in Cedar Rapids, – eine Anspielung an Hangover – ihren hervorragenden Charme ausspielen. Stets locker, mal ordinär und doch immer bodenständig, bildet sie den weiblichen Part der Truppe. Als Gesamtkonzept sorgt dieses Vierergespann für eine humorvolle Atmosphäre, welche die Lücken der Geschichte gekonnt auffängt und so eine spaßige Komödie erzeugt. Der Rest des Casts ist dagegen solide und liefert die nötigen Vorlagen für das Quartett.

Fazit

Im Kern ist die Geschichte von "Willkommen in Cedar Rapids" zwar altbekannt, doch durch die hervorragenden Charaktere, kann Regisseur Miguel Arteta eine spaßige Komödie erzählen, die durchaus als gekonnt bezeichnet werden kann. Das Vierergespannt ist witzig, außergewöhnlich und völlig durchgeknallt, sodass ein zweiter Teil gerne folgen darf. Für Fans glorreicher, etwas derberer Komödien, sei der Ausflug nach Cedar Rapids wärmstens empfohlen.

Kritik: Thomas Repenning

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