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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Mutter Clara (Gemma Arterton) und Tochter Eleanor (Saoirse Ronan) sind Vampire. Da ihre Mutter sie über viele Dinge im Ungewissen lässt, glaubt Eleanor, sie seien die Letzten ihrer Art. Als die beiden Frauen in eine kleine Stadt an der irischen Küste ziehen – wo Clara aus dem heruntergekommenen "Hotel Byzantium" ein Bordell macht –, lernt Eleanor den an Leukämie erkrankten Teenager Frank (Caleb Landry Jones) kennen. Sie bringt ihr Geheimnis zu Papier, um Frank darin einzuweihen – und ahnt nicht, dass sie und Clara verfolgt werden und in großer Gefahr schweben...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Neil Jordan, Regisseur der fulminanten Horror-Oper "Interview mit einem Vampir", widmet sich in "Byzantium" abermals dem Vampir-Thema – und verzichtet dabei auf viele Standards: Kreuze und Knoblauch werden beiseitegelassen; die Blutsauger haben keine Fangzähne, sondern einen spitzen Fingernagel – und bei Tageslicht gehen sie nicht in Rauch und Flammen auf (keine Sorge, sie glitzern auch nicht!). Während der Film mit einem kurzen Ausschnitt aus dem Christopher-Lee-Klassiker "Dracula: Prince of Darkness" die Konventionen (sowie die Genderpolitik) der Vampirfiktion ins Bewusstsein bringt, schlägt die von Moira Buffini geschriebene Geschichte interessante neue Wege ein. So wird z.B. die Vampirwerdung als Prozedur dargestellt, die in einer Höhle auf einer kleinen irischen Insel stattfindet und mit Wasserfällen aus Blut einhergeht. Diese Transformations-Passagen in schönster Dark-Fairy-Tale-Tradition gehören zu den eindrücklichsten Sequenzen des Werks.

Gemeinsam mit seinem Kameramann Sean Bobbitt hat Jordan kraftvolle Kinobilder geschaffen, die von der kompositorischen Fertigkeit der Macher zeugen. Dramaturgisch gelingt eine Verschachtelung der zeitlichen Ebenen – Eleanor wandelt durch die Vergangenheit, nimmt sogar einmal Blickkontakt mit ihrem früheren Ich auf. In den Rückblenden kann "Byzantium" auch als Period Picture überzeugen. Als Enttäuschung gilt es lediglich das Holterdiepolter-Ende zu nennen: Die Lösung der Konflikte fällt ein wenig schwunglos aus – nicht zuletzt deshalb, weil Eleanor die wohl wichtigste Entscheidung nicht selbst trifft. Dies ist für den Schlusspunkt eines Reifedramas irgendwie unbefriedigend.

Das Werk ist unbestreitbar hochkarätig besetzt. Gemma Arterton ("James Bond 007 – Ein Quantum Trost") kommt als Clara mit einem verwegenen Audrey-Hepburn-from-hell-Look daher und legt insbesondere in den Mutter/Tochter-Streit-Sequenzen ein mitreißendes Spieltemperament an den Tag. Saoirse Ronan ("Abbitte") liefert eine einfühlsame Coming-of-Age-Performance und verhindert – wunderbar unterstützt von Caleb Landry Jones ("Der letzte Exorzismus") –, dass die Love Story zwischen Eleanor und Frank zur 08/15-Romanze wird. Die beiden jungen Talente geben ihren Figuren eine ausreichende Portion "weirdness", sodass keinerlei Kitschgefahr besteht. Der sonst so schillernde Sam Riley ("Control") bleibt als Verfolger wiederum ein bisschen farblos in seiner Interpretation.

Fazit

"Byzantium" ist ein bildgestalterisch hervorragendes Horrormärchen, das dem Vampir-Mythos faszinierende Facetten hinzufügt. Arterton spielt wuchtig auf; Ronan und Jones sorgen für eine morbide (Anti-)Romantik. Ein großartiger, wirkmächtiger Film (trotz schwachem Finale)!

Kritik: Andreas Köhnemann

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