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"Sind wir verrückt nach Waffen, oder einfach nur verrückt ?" ... Mit lakonischem Zynismus und beißendem Witz geht Regisseur Michael Moore, ausgehend vom Columbine Highschool Massaker im April 1999, auf eine wahnwitzige Reise in das Herz Amerikas. Er porträtiert mit bewegender Emotionalität und mitunter feuilletonitischen Volten voll absurder Komik eine Nation zwischen Waffenfetischismus und angstbesetzter Paranoia. Ein Volk mit dem Colt im Anschlag für die permanente Selbstverteidigung.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Siebzehn Jahre nachdem Bowling for Columbine erschien, haben sie es noch immer nicht gelernt, noch immer keine ausreichenden Waffengesetze eingeführt und setzen nun in dem US-Staat Florida sogar noch einen drauf, indem sie es Lehrern zukünftig gestatten, bewaffnet in den Unterricht zu gehen. Michael Moore (Roger & Me)  hat bereits vor knapp zwei Jahrzehnten  in einem seiner etwas subtileren Ausflüge die Waffengesetze der USA ad absurdum geführt, indem er uns Banken vorstellt, in denen man gratis eine Waffe zu jedem abgeschlossenen Konto bekommt, indem er Gespräche mit besorgten Bürgern, Waffennarren und Befürwortern aus den Reihen der NRA führt. Herausgekommen ist dabei eine fokussierte Dokumentation, die für Moores Verhältnisse mit weniger Polemik und eigenem Personenkult auskommt, weshalb sie sich zweifellos zu seinen besten zählen darf. 

Moores größte Stärke liegt darin, dass er Zusammenhänge leicht verständlich und nie ohne eine Prise Galgenhumor vermittelt, was teils essayistisch anmutet. So ist er nicht nur daran interessiert, den Besitz von Waffen plakativ anzuprangern, sondern unterlegt seine Thesen mit einer Vielzahl an Daten aus anderen Ländern, führt im benachbarten Kanada Interviews zu Sicherheitsfragen, erklärt bildlich politische Zusammenhänge und entlarvt Interessengruppen. Am Ende kommt er zu dem Schluss, dass es vor allem die Angst ist, die durch die Medien transportiert wird und dafür sorgt, dass sich der Verkauf von Waffen immer wieder reproduzieren kann: Die Bürger haben Angst und kaufen Waffen, dadurch geschehen mehr Unfälle, wodurch sie erneut mehr Waffen kaufen. Bowling for Columbine hat es in erster Linie auf die Sicherheitsideologie abgesehen, die auf einem Fundament von Lügen und falscher Versprechungen am Leben gehalten wird. 

Als Aufhänger dient ihm der Amoklauf an der Columbine High-School im Jahr 1999, bei dem zwölf Schüler und ein Lehrer ums Leben kamen und vierundzwanzig weitere Personen schwer verletzt wurden. Moore trifft sich mit betroffenen Schülern, versucht die Verantwortlichen zur Rede zu stellen und geht dabei bis an die Wurzeln, zu den Geschäften, von denen die Munition verkauft wurde. Gemeinsam mit zwei Betroffenen gelingt es ihm sogar, dass die besagte Geschäftskette verspricht den Verkauf von Munition einzustellen. Den großen Höhepunkt des Filmes stellt jedoch ein Interview gegen Ende dar, in dem der Schauspieler und damalige Präsident der NRA Charlton Heston (Chiefs) so kritisch befragt wird, dass er regelrecht die Flucht ergreift. Sein Schweigen spricht hier mehr als tausend Worte. 

Anders als in seinen späteren Filmen Where to Invade Next und Kapitalismus: Eine Liebesgeschichte, die beide zu seinen schwächsten Werken zählen, begegnet er dem Thema wenig selbstdarstellerisch, verständnisvoll und innovativ. Seine Argumentationsstrukturen sind simpel wie einleuchtend und diagnostizieren gelungen den Waffenfetisch der Amerikaner, bei dem auch knappe zwanzig Jahre später tragischerweise kein Ende in Sicht ist. Daran konnte auch ein Michael Moore in Hochform nichts ändern, der aber dankbarerweise immer wieder zurückkehrt und auf alte wie neue Missstände aufmerksam macht. So auch in dem vor kurzem erschienenden Fahrenheit 11/9, der sich ebenfalls zu den besten Filmen des Regisseurs zählen lässt und auf den an dieser Stelle nochmals aufmerksam gemacht werden soll.

Fazit

"Bowling for Columbine" ist einer der Höhepunkte in Michael Moores Filmschaffen: In seiner scharfsinnigen Dokumentation über die Waffengesetze in den USA rechnet er mit den Ursachen des Columbine-Massakers und dem Waffenfetisch der Amerikaner ab. Das gelingt ihm bildlich und humorvoll, ohne jemals ins Lächerliche oder Plakative abzudriften. 

Kritik: Maximilian Knade

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