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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der junge Kämpfer Tran Nguyen Vu (Huynh Dong) verbrachte sein ganzes Leben in einem Tempel, ohne zu wissen, wer seine eigentlichen Eltern sind. Aufgezogen und trainiert von dem Meister des Berges, erzählt im dieser jedoch eines Tages die Wahrheit: So war seine Familie einst eine der mächtigsten des Landes, wurde jedoch durch einen Verrat auf bestialisch Weise ermordet. Fortan kennt Tran Nguyen Vu einzig den Gedanken der Rache und macht sich auf zum Palast der Königinmutter, Tuyen Tu Hoang, wo er nach den Tätern sucht. Dort entdeckt er jedoch schnell eine viel größere Verschwörung, die das komplette Land ins Chaos stürzen könnte. Einzig ein sagenumwobener Blutbrief, der Details des damaligen Massakers enthält, kann nun noch für das Gleichgewicht sorgen. Auf der Suche nach dem Brief, trifft er schließlich auch auf die schöne Hoa Xuan (Kim Hien), die ebenfalls noch eine Rechnung mit der Königsfamilie offen hat. Doch umso näher sie dem Brief kommen, umso mehr Blut fordert schließlich die eigentliche Rache. Und so zweifelt Tran Nguyen Vu immer mehr an seiner Mission, ob es wirklich Erlösung nach seiner Vergeltung geben wird…

Kritik

Blood Letter (OT: Thien Menh Anh Hung) ist der neueste Martial-Arts-Beitrag aus Vietnam und zeigt hierbei einmal mehr, das Kino aus dem wunderbaren südasiatischen Land sich kaum noch gegenüber der Konkurrenz verstecken braucht. Seien es die malerischen Landschaftsbilder, der ruhige hypnotische Score, die perfekt inszenierten wie choreografierten Kampfszenen, die hervorragenden darstellerischen Leistungen oder die intelligente Story über Verrat, Rache, Vergebung und Erlösung. All dies wirkt wie aus einem Guss, wodurch der Film von Regisseur Victor Vu scheinbar spielend an seine Vertreter aus China, Japan oder Südkorea anknüpfen kann und gar noch übertrumpft. Doch trotz einer teilweise grandiosen Erzählweise, bleibt der Film über einen sagenumwobenen Blutbrief, der eindeutig zu den historischen Wuxia-Streifen zählen kann, etwas hinter seinen eigentlichen Möglichkeiten zurück. Denn obgleich die obigen Zutaten perfekt klingen und somit ein spannendes wie kraftvolles Abenteuer den Zuschauer erwartet, gibt es einige gravierende Schwächen, die den Spaß merklich trüben. Was bleibt ist dennoch ein actionreicher Trip in die Vergangenheit, der zu gefallen weiß.

Sei es mangelnde Erfahrung oder eine andere Herangehensweise an das Genre, dennoch gelingt es Regisseur Victor Vu nicht gänzlich die Qualität über die kompletten 100 Minuten aufrecht zu halten. Dies beginnt bereits mit dem mehr als zweifelhaften Beginn von Blood Letter, der durch schlechtes CGI, einem sprunghaften Erzählstil sowie einem scheinbar merkwürdigen Mönch kurzerhand den Impuls auslöst, sofort abzuschalten. Doch gerade dies wäre ein schwerwiegender Fehler, wie die daran anknüpfende Geschichte von Tran Nguyen Vu zeigt. Zwar erweist sich die Liebesgeschichte als kitschig und der Humor ist an einigen Stellen ein pures Klischee, doch abseits davon gibt es einen Film, der begeistern kann. So sind die Kampfszenen, trotz Drahtseilakrobatik sowie einer gehörigen Portion Slo-Mo, perfekt in Szene gesetzt und ergeben ein Martial-Arts-Werk, das feurige wie bissige Action parat hält. Doch damit nicht genug, denn auch die Darsteller Huynh Dong sowie Kim Hien ergeben ein Gespann, welches gekonnt den Leidensweg der Figuren offenbart. Hin- und Hergerissen zwischen Verlust sowie Rache, entsteht so eine Reise, die durchaus auch durch ihre philosophischen Ansätze überzeugen kann. Denn letztlich führt Blutvergießen nur zu noch mehr Blutvergießen und setzt eine Spirale der Gewalt in Gang, vor der es kein entkommen gibt. Und so zweifelt  Tran Nguyen Vu immer mehr an seiner Mission, bis es schließlich doch für ihn eine Erlösung gibt. Zwar erweist sich das Finale abermals als Missgeschick (erneut durch kitschiges CGI sowie einem Dragon Ball Ende) in einem sonst grandiosen Erlebnis,  doch muss dies der Zuschauer bei Regisseur  Victor Vu scheinbar in Kauf nehmen.

Was bleibt ist so ein optisch höchst ansehnlicher Trip, sei es durch die malerischen wie prachtvollen vietnamesischen Landschaften, oder die gelungenen Kampfchoreografien, der an vielen Stellen immer wieder torpediert wird. Bleibt zu hoffen, dass sich Regisseur  Victor Vu für sein nächstes Projekt ein einheitliches Bild vornimmt, wodurch sich solche Missgeschicke in Zukunft vermeiden lassen. Denn nur so, knüpft er mühelos an Filme wie Hero an. Das Potenzial dazu ist mehr als erkennbar.

Fazit

"Blood Letter" hätte ein perfektes Filmerlebnis sein können, wenn nicht Regisseur Victor Vu, vor allem zu Beginn sowie zum Finale hin, immer wieder auf fragwürdige Inszenierungen setzen würde, die das prachtvolle Martial-Arts-Erlebnis empfindlich stören. Da kann die Landschaft noch so malerisch sein, die Choreographie noch so perfekt, die Darsteller noch so bemüht sowie die Story noch so tragisch oder tief, was bleibt sind klare Mankos, die die Suche nach dem Blutbrief deutlich stören. Für Fans bleibt indes dennoch ein interessanter Genre-Beitrag aus Vietnam, der Rest dürfte bei den Klassikern besser aufgehoben sein.

Kritik: Thomas Repenning

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