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Inhalt

Im Jahre 1908 geriet Butch Cassidy (Nikolaj Coster-Waldau), zusammen mit seinem besten Freund Sundance Kid (Padraic Delaney), in einen ausweglosen Hinterhalt des bolivianischen Militärs. Offiziell kamen dabei beide Banditen ums Leben, womit die einstige Western-Legende endete sowie unsterblich wurde. Doch Cassidy (Sam Shepard) überlebte den Kampf und zog sich danach in ein ruhiges bolivianisches Dorf als Pferdezüchter zurück. Die Jahre verstrichen und der ergraute Revolverheld, nun mit dem Namen James Blackthorn,  ist alt wie müde geworden und sehnt sich zurück in seine Heimat, wo er ein allerletztes Mal seine Familie sehen will. Auf dem Weg jedoch, trifft er auf den ambitionierten jungen Kriminellen Eduardo Apodaca (Eduardo Noriega), der seine Pläne vollkommen durcheinanderbringt. Nach einem kurzen Schusswechsel, finden sich beide in der wilden Natur ohne Pferde wieder, was  Blackthorn dazu zwingt, fortan mit dem Spanier zusammenzuarbeiten. Dieser birgt indes allerdings ein gefährliches Geheimnis und zu allem Überfluss, wird er auch noch von einer scheinbaren gierigen Banditenhorde gejagt. Das größte Abenteuer für Butch Cassidy seit zwanzig Jahren beginnt…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Im Jahre 1969 erschuf Regisseur George Roy Hill mit dem Western Zwei Banditen nicht nur einen Klassiker der bis heute unsterblich gilt, sondern brachte auch eine der besten Legenden der damaligen rauen Zeit auf die Kinoleinwand, welche mit Paul Newman und Robert Redford als Butch Cassidy und Sundance Kid perfekt besetzt war. Die Geschichte über Raub, Freundschaft, Träume, Freiheit sowie Flucht, gilt bis heute als unbeschreibliche cineastische Kunst und erschuf ein Meisterwerk, welches das Genre definieren sollte. Nun, rund 40 Jahre später, haben sich die Zeiten jedoch geändert. Zwar meldet sich der Western mit einem wahren Paukenschlag zurück (wie Meek’s Cutoff, True Grit – Vergeltung oder die Serie Hell on Wheels beweisen), doch die schillernden Helden gehören der Vergangenheit an. Und so starben auch damals Butch Cassidy und Sundance Kid in einem wahren Kugelhagel, wodurch Hill einen der besten Schlussakte aller Zeiten inszenierte. Doch wie hätte das Leben von Butch Cassidy ausgesehen, wenn er überlebt hätte? Wie wäre er mit dem Alter umgegangen, mit der fortschreitenden Zivilisierung, dem technischen Fortschritt? Gerade dies versucht Drehbuchautor Miguel Barros mit seiner Geschichte von Blackthorn zu beantworten. Denn im Film von Regisseur Mateo Gil, konnte sich Cassidy behaupten und lebt im Jahre 1927 zurückgezogen sowie ruhig ein beschauliches Leben als Pferdezüchter. Was folgt ist ein kritischer wie fast schon klassischer Neo-Western mit einem herausragenden Sam Shepard in der Hauptrolle, welcher trotz einem teils überladenen Drehbuches ansehnliche Kost bietet, die gerade durch ihre interessante Perspektive besticht.

Im Fokus steht hierbei natürlich Butch Cassidy, der nur noch ansatzweise an den einstigen draufgängerischen Banditen erinnert. Der Revolverheld ist ruhiger geworden, nachdenklicher sowie wehmütiger.  Stets auf der Suche nach sich selbst, sehnt er sich zurück an die einstige Zeit sowie nach Hause, wo nur noch ein Neffe auf ihn wartet (den er stets Briefe schreibt, in denen er seine Rückkehr ankündigt). Er ist scheinbar der letzte seiner Art, ein großer Held, der nur noch einen Teil seiner damaligen Faszination besitzt. Regisseur Mateo Gil gelingt es so, einen passenden melancholischen Grundton in seine Geschichte einzubringen, der passend dem Neo-Westers sowie seiner kritischen Art entspricht. Der Wandel ist nicht spurlos an ihm vorbeigezogen, was nicht nur oft im Film per Dialog thematisiert wird, sondern auch gerade durch die unglaubliche Performance von Sam Shepard (ohne dessen Engagement der Film gar nicht zustande gekommen wäre) zu jeder Zeit mehr als deutlich ist. Was folgt ist auf der einen Seite eine Entmystifizierung, doch gleichzeitig auch eine Glorifizierung des Genres.  Mateo Gil ist ein Kenner des Faches und präsentiert so einen gelungenen Drahtseilakt, der genau die richtige Mischung offenbart. Denn während Cassidy das alte darstellt, präsentiert sich Eduardo Apodaca (ebenfalls originell von Eduardo Noriega gespielt), als neue Generation der Räuber. Engagiert, aufdringlich, naiv und vor allem undurchdringbar, scheint seine Person zu sein (was gerade im Schlussakt eine wahnsinnige Wende liefert). Ziehen dann die beiden ungleichen Charaktere durch die raue Wildnis, von Steppen, Wüsten, Berge über den Dschungel, ergibt dies eine Dynamik, die gefällt und trotz seiner sehr dialoglastigen Erzählung zu gefallen weiß.

Doch trotz der sehr schönen Western Atmosphäre, wollte Drehbuchautor Miguel Barros scheinbar etwas zu viel in seine Geschichte einbauen. Denn während auf der einen Seite die Auseinandersetzung mit Blackthorn und Apodaca im Mittelpunkt steht (sowie die Jagd der Banditen), gibt es immer mal wieder auch Rückblick auf die einstige Zeit Cassidys mit seinem Freund Sundance Kid, die nur annähernd eine ähnliche Wirkung entfaltet wie die eigentliche Story. Dasselbe gilt für den etwas zu langegezogenen Schlussakt. Nach einer spannenden wie nervenzerreisenden Schießerei in einer Salzwüste, offenbart Blackthorn so abermals eine neue Storywendung, die nicht nur gefühlt aufgesetzt wirkt, sondern auch einige Längen offenbart. Zwar sind die Wendungen wie Überraschung durchaus passend, doch gerade der neue Charakter des alkoholsüchtigen wie einstigen Rivalen Mackinley (Stephen Rea), der als Pinkerton-Detektiv die Suche nach den damaligen Banditen leitete, wirkt unpassend. Einzig die unwirklichen Landschaften können so nochmals begeistern, bis dann im Schlussakt natürlich passend, wie schon 1969, das Bild einfriert und so Cassidy abermals zur Legende wird.

Fazit

"Blackthorn" ist ein gelungener Neo-Western geworden, der passend einen müden Helden offenbart, der über die Jahre hinweg sich gewandelt hat. Die treibende Kraft hinter der Geschichte, trotz seiner philosophischen Erzählung, bleibt jedoch die Leistung von Sam Shepard, die einfach unbeschreiblich ausfällt. Was folgt ist ein Western-Abenteuer klassischer Machart, welches trotz des überladenen Drehbuches, ein Muss für jeden Fan des Genres darstellt.

Kritik: Thomas Repenning

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