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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Thomas Walsh (langweilig: Ed Quinn aus „House of the Dead 2 - Dead Aim”) ist Mitte 40, gut gebaut, smart, ruhig und Chef einer Gruppe Forstarbeiter - kurz gesagt der perfekte Schwiegersohn respektive TV-Held. Als ein herabfallender Ast einen seiner Kollegen am Bein verletzt und dieser, ohne ersichtlichen Grund innerhalb weniger Minuten seinen Verletzungen erliegt, steht Thomas vor einem Rätsel. Ob dieser Vorfall etwas mit den vermehrt auftretenden Beben, welche das Gebiet rund um die Stadt Ascension seit einiger Zeit heimsuchen, zu tun hat, oder doch mit dem Fabelwesen, das sein verwitweter Vater im Wohnzimmer an die Wand gepinnt hat, lässt sich nämlich nicht sofort klären. Gemeinsam mit seiner Jugendliebe Emily Allington (leider zu prüde in Szene gesetzt: Pascale Hutton, die „Smallville“-Fans eventuell als Clark Kents kryptonische Freundin Raya im Gedächtnis geblieben ist), die inzwischen Seismologin ist, macht er sich auf das Geheimnis zu lüften, seine Schwester Grace (zuckersüß: Cindy Busby aus diversen mehr oder weniger gelungenen TV-Produktionen Marke „American Pie Presents: The Book of Love“) zu retten und ganz nebenbei den Untergang der menschlichen Zivilisation abzuwenden.

Kritik

The hills have gigantic digital eyes

(Monster-)Horrorstreifen treiben von Zeit zu Zeit überaus bizarre Blüten. Neben beinahe als normal zu bezeichnenden Genrebeiträgen wie „Piranha“, „Anaconda“ und „Der Weiße Hai“ dominieren seit jeher Filme über mutierte Kreaturen („Arac Attack“, „Frankenfish“), speziesübergreifende Fantasiegeschöpfe („Sharktopus“, „Mosquito Man“), animalische Neukreationen („Tremors“, „Feast“) und nicht zuletzt Fabelwesen („Sasquatch“, „Das Ungeheuer von Loch Ness“) die hintersten Winkel vieler Videotheken. In letztere Kategorie lässt sich im Grunde auch die TV-Produktion „Behemoth - Monster aus der Tiefe“ von David Hogan einordnen, die sich eines Ungeheuers aus der jüdisch-christlichen Mythologie angenommen hat und, wie so viele andere ähnlich gelagerte Streifen, von der amerikanischen Trash-Schmiede SyFy (mit-)vertrieben wurde. Dank der unermüdlichen deutschen Allesverwerter von Splendid Film schaffte das 1,3-Millionen-Dollar-Werk von 2011 unlängst auch den Sprung vom amerikanischen Pay-TV direkt in den heimischen Blu-ray Player. Ob dem eher mäßig interessanten 90minüter diese Ehre berechtigterweise zu Teil geworden ist oder ob es besser gewesen wäre „Behemoth“ in den Untiefen eines deutschen Privatsenders verenden zu lassen, steht jedoch auf einem anderen Blatt.

Bereits anhand der einleitenden Inhaltsangabe lässt sich nämlich die Qualität des Drehbuchs und damit des gesamten Streifens recht deutlich ablesen. Ohne besondere Höhepunkte, dafür mit einigen schmerzhaften Tiefschlägen versehen, schleppt sich die Handlung von einem Soap-Opera Gespräch zum nächsten 80erJahre-Fernsehplot-Twist, nur unterbrochen von einer Handvoll langweiliger Todesszenen. Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, hätte es der Produktion mit Sicherheit nicht geschadet den Behemoth etwas früher und damit auch häufiger zum Einsatz zu bringen und nicht an die letzten beiden Sequenzen zu verschwenden. Denn die wenigen Einstellungen mit dem titelgebenden Monster beziehungsweise mit dessen Auge sind durchaus passabel umgesetzt, gut getrickst und versprühen einen gewissen Monster-Trash-Charme. Dies gilt vor allem im Hinblick darauf, dass die Erdbeben und deren direkte Folgeerscheinungen, welche die ersten 70 Minuten dominieren, weder besonders spannend noch besonders gut umgesetzt und in einem Monsterfilmchen sowieso durchwegs fehl am Platz sind.

Darstellertechnisch kann man sich bei einer Produktion dieses Kalibers naturgemäß auch keine Wunder erwarten, bekommt jedoch trotzdem ein kleines Highlight spendiert. Neben den immer gleichen, ewig junggebliebenen Fernsehsternchen darf der geneigte Betrachter einer Koryphäe auf dem Gebiet der gehobenen TV-Unterhaltung bei der Arbeit über die Schulter schauen. Die Rede ist von William B. Davis, der durch seine wiederkehrenden Auftritte als undurchsichtiger Cigarette Smoking Man in „Akte X“ Kultstatus erreicht hat und auf immerhin bereits über 100 Darbietungen in Film und Fernsehen zurückblicken kann. Das allein reicht jedoch bei weitem nicht aus, um den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Was bleibt ist somit ein Film, der einige wenige Lichtblicke zu bieten hat und einen durchaus erträglichen Vertreter seines Genres darstellt, aber trotzdem weder den Kaufpreis noch die Leihgebühr wirklich rechtfertigt.

Fazit

Behemoth“ stellt einen nur allzu typischen Repräsentanten aktueller, direkt fürs Fernsehen produzierter Streifen, aus den unermüdlich mahlenden Mühlen von SyFy und Konsorten dar. Ein schnell heruntergekurbeltes Machwerk, ohne besondere Storykniffe oder nachhaltig im Gedächtnis bleibende Dialogzeilen, mit schön anzuschauenden Abziehbildern als Hauptdarsteller und einer durchaus abgedrehten Grundidee, welche sich wiederum perfekt für ein reißerisches Cover und einen ebensolchen Subtext - Ein Berg…Ein Monster…Ein Massaker - verwenden lässt. Im Grunde also ein Film den man sich lediglich an einem wirklich verregneten Sonntagnachmittag zu Gemüte führen sollte, wenn bereits alle sechs Staffeln von „Dawsons Creek“ hinter einem liegen.

Kritik: Christoph Uitz

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