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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Takumi und seine Tochter Hana leben im Dorf Mizubiki in der Nähe von Tokio. Eines Tages werden die Dorfbewohner auf den Plan aufmerksam, in der Nähe von Takumis Haus einen Glamping-Platz zu errichten, der den Stadtbewohnern einen komfortablen „Zufluchtsort“ in der Natur bieten soll.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Zu Beginn erhebt sich die Musik wie eine majestätische Sphäre, die den Zuschauer sanft in ihren Bann zieht. Es sind die Sinfonien der renommierten Komponistin Eiko Ishibashi, die von den ersten Sekunden an die Seelenlandschaft des Films Evil Does Not Exist durchdringt und somit die Grundstimmung diktiert. Es bedarf mehrerer Minuten, bis wir diese einleitende Sequenz verlassen, eine Zeit, die wie eine meditative Reise durch eine Welt erscheint, die ausschließlich aus den Harmonien der Töne und der Pracht der Baumkronen besteht. Eine Welt, in der man sich beinahe verlieren könnte, wäre da nicht Regisseur , der durch seine harten Schnitte bei Bild und Ton die erhabene Komposition immer wieder abrupt unterbricht. 

Dieses stilistische Mittel könnte als eine Art plötzliche Rückführung in die Realität interpretiert werden oder, um es mit einem gewissen Polemik zu sagen, als ein Weckruf für die Betrachter. Denn Evil Does Not Exist präsentiert sich zweifellos als ein kinematografischer Ruhepol von außerordentlicher Qualität, doch in seiner Funktion als erzählender Film, der Charaktere einführt und eine Geschichte vermittelt, erweist sich das neueste Werk von Hamaguchi als weder sonderlich fesselnd noch ertragreich. Mit einem gewissen scharfen Ton könnte man sogar behaupten, dass dieser Titel das Paradebeispiel für ein Kunstkino ist, das von Selbstbezogenheit, einer gewissen Erstarrung und einer unfruchtbaren Öde geprägt ist.

Nach einer gefühlten Ewigkeit, die der Betrachter mit weiteren sphärischen Szenen und feinsinnigen Alltagsbeobachtungen verbringt, kristallisiert sich langsam die eigentliche Handlung heraus: Eine Firma plant, in einem Naturschutzgebiet eine Glamping-Anlage (Luxus-Camping) zu errichten, was jedoch auf den Widerstand der örtlichen Bewohner stößt. Zwei Mitarbeiter der Firma versuchen daher vor Ort, die Gunst eines gewissen Takumi zu erlangen, der als eine Art Sprecher des Gebiets fungiert. Hinzu kommt die Präsenz von Takumis Tochter Hana, die der Situation eine weitere Dimension verleiht.

Diese kurze Zusammenfassung verdeutlicht die grobe Rahmenhandlung, doch sie vermag nicht zu erfassen, wie ermüdend aber ästhetisch anspruchsvoll der Regisseur von Drive My Car die Geschichte präsentiert. Für diejenigen, die solche kunstvollen Inszenierungen zu schätzen wissen, bietet sich mit Gift sogar eine Variante an, die gänzlich auf Dialoge verzichtet und sich vollends der musikalischen Komposition von Eiko Ishibashi widmet. 

Doch selbst in Evil Does Not Exist erscheinen die Dialoge entbehrlich. Jede Szene, jedes gesprochene Wort scheint eine Vielzahl von Bedeutungen zu bergen – zumindest ist dies der Wunsch. Doch nur weil etwas in einer zähen und ermüdenden Weise präsentiert wird, bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass es dadurch interessanter oder tiefsinniger wird. Dort, wo Ryusuke Hamaguchi in seinen vorherigen Werken noch überzeugende Figuren zeichnete, bleiben hier nur vage Andeutungen von Menschen zurück. Selbst der gewaltige Interpretationsspielraum, den der Regisseur am Ende des Films offen lässt, bzw. aufreißt, vermag nicht darüber hinwegzutäuschen, dass Evil Does Not Exist eine Erfahrung ist, die auf Geduld abzielt und an dessen Ende kein wirklicher Ertrag übrig bleibt, außer ein Schulterzucken. Aber hey, das ist ja anspruchsvolles Kino.

Fazit

Eine ästhetisch anspruchsvolle, aber ermüdende Erfahrung, die trotz ihrer visuellen und musikalischen Pracht kaum etwas Ergiebiges bietet. Anspruchsvolles Kino, das mehr Geduld erfordert als Ertrag liefert.

Kritik: Sebastian Groß

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