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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Zwei Teenager werden nach einer Rave-Party vermisst. Einer von ihnen ist der Sohn des örtlichen Polizeichefs. Eine Großfahndung wird eingeleitet.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Man kann sich den Titel Mad Dog ruhig mal auf der Zunge zergehen lassen und dann überlegen: „Was kommt einem sofort in den Sinn, wenn man diesen Titel hört?“ Vermutlich stellt man sich einen knallharten, unberechenbaren Typen vor, der alles und jeden sofort niederschmettert, wenn man sich ihm in den Weg stellt. Dann sieht man sich den Film an und erlebt eine derbe Enttäuschung, denn der „Mad Dog“ hat eher den Flair eines kleinen Welpen und auf der Verrücktheitsskala von eins bis Christian Bale in American Psycho landet er höchstens auf einer zwei und das auch nur aus Mitleid. Man kreiert hier wirklich eine sehr unglaubwürdige Figur eines ehemaligen Polizisten, der beinahe das italienische Äquivalent zum deutschen Schauspieler Henning Baum aus Der Letzte Bulle zu sein scheint. Edoardo Pesce (Romanzo Criminale) bewegt sich in seiner Rolle mit bedacht und alles an seiner Körpersprache schreit: „Ich tue jetzt mal so, als wäre ich der Obermacho!“, aber es funktioniert einfach nicht, weil man es ihm zu keinem Zeitpunkt abkauft.

Die absolut gestellten Schlägerei-Szenen sind dabei auch nicht gerade hilfreich. Mad Dog geht beispielsweise zu Beginn des Films auf einen Journalisten los und die ganze Szene wirkt übertrieben inszeniert, weil der Journalist so lange nervt und provoziert, bis er gnädigerweise von Mad Dog registriert und von seinem Improvisationstheater mit einem Schlag erlöst wird. Das war kein Schauspiel, sondern „Warten, bis der Hauptdarsteller endlich zuschlägt.“ Dann macht man auch noch den Fehler in den Film einige Close-ups von den Augen des Mad Dogs einzubauen, aber seine Augen sind ungefähr so ausdrucksstark wie die Augen eines Teddybären. Wenn man schon einen Schauspieler nimmt, dem man eher abkauft, dass er Omas über die Straße hilft, als dass er ohne Grund ausrastet, dann sollte man auf keinen Fall die Kamera so nah auf seine Augen ausrichten. Edoardo Pesce könnte nicht einmal dann böse schauen, wenn sein Leben davon abhinge und es ändert sich auch nichts an dieser Einschätzung, wenn er eine ehemalige Prostituierte in seiner Rolle als Mad Dog halb erwürgt.

Die Action lässt auch zu wünschen übrig, weil man die Figuren mit großer Vorliebe im Dunkeln kämpfen lässt und man zwar genau weiß, dass irgendetwas passiert, aber man sieht nicht genau was. Eigentlich gestaltet sich schon der Einstieg in den Film als schwierig, denn alles wirkt noch recht zusammenhanglos und nach und nach entwickelt sich trotzdem eine ganz passable Geschichte, die mit anderen Schauspielern und einem anderen Regisseur unter Umständen sogar ganz gut funktioniert hätte. Die Auflösung ist tatsächlich das Beste an dem Film, aber der Weg bis dorthin und die Darstellung der einzelnen Handlungsstränge sind eher bescheiden. Die ganze Erzählstruktur wirkt abgehackt und unglücklich umgesetzt, obwohl man der düsteren Atmosphäre sicherlich etwas abgewinnen kann.  Leider hat man es  nötig den Titel des Films ausführlich zu erklären und das in einer ganz plumpen Art und Weise. Man begründet es mit einem traumatischen Erlebnis aus Mad Dogs Vergangenheit und genau dieses Ereignis machte ihn offenbar so „Mad“ und „unberechenbar“. Von wegen „Mad“! Man kauft ihm ja nicht einmal ab, dass er zuvor ein Polizist war. Wer sehen will, wie man einen Polizisten spielt, der aufgrund psychischer Probleme dazu neigt, auszurasten, der sollte sich die Serie The Responder mit Martin Freeman ansehen, denn seine Darbietung ist einfach magisch. Was man von Edoardo Pesces Schauspiel leider zu keinem Zeitpunkt sagen könnte. Chiara Bassermann ist allerdings in ihrer Rolle als Prostituerte Jelena sogar ganz gut. Aber im Alleingang kann sie trotzdem nicht viel ausrichten, um diesen Film zu retten.

Fazit

"Mad Dog" ist ein Paradebeispiel für einen Film, der es trotz eines passablen Drehbuchs nicht schafft, die Geschichte ordentlich umzusetzen. Das verdankt man zum größten Teil seinem Hauptdarsteller, der definitiv eine Fehlbesetzung ist. Nicht jeder kann einen „Verrückten“ spielen und wenn man es nicht kann, dann sollte man die Finger lieber von solchen Rollen lassen. Der Regisseur ist an der unstrukturierten Umsetzung des Films allerdings auch nicht ganz unschuldig. Der Film punktet erst mit seiner Auflösung, doch bis dahin ist es ein steiniger Weg.

Kritik: Yuliya Mieland

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