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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Janey ist in einem Camp, dessen Motto "Heilen durch Stille" ist. Keiner der Jugendlichen darf reden, telefonieren, ja, sogar Augenkontakt miteinander ist verboten. Geleitet wird die Einrichtung durch einen undurchsichtigen Doktor, der jeglichen Zuwiderhandlungen mit strikten Strafen nachgeht. Dass er die Frauen per Gehirnwäsche zu absolutem Gehorsam manipulieren will, wird schnell klar. Doch das ist noch lange nicht alles...

Kritik

Manchmal überraschen einen selbst noch solche DTV-Horror-Teile, sogar im positiven Sinn. Was nicht zu einem nicht geringen Anteil an der gedrosselten Erwartungshaltung liegt. Nicht ganz unschuldig daran ist die Aufmachung. Beim ersten Blick auf die DVD von „Absoluter Gehorsam - Silent Retreat“ (ohne die Inhaltsangabe zu lesen) stellt sich ein völlig anderes Bild im Kopf ein, als letztlich geboten wird. Der unverschämt miese deutsche Titel, das Bild einer blutverschmierten, leidvoll schreienden Frau und der roten FSK: 18-Flatschen, was erwartet man da wohl? Wieder so ein Low-Budget-Folter-Filmchen der ganz armeseligen Sorten, na vielen Dank. Unmotiviert wandert die Scheibe in den Player, gedanklich ist man schon voll auf das Schlimmste vorbereitet, doch dann passiert etwas ganz anderes. Das ist jetzt auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei, aber das reicht unter den Bedingungen schon, um am Ende halbwegs zufrieden zu sein. Wenn man mit dem Folgenden generell grob was anfangen kann.

Unverkennbar handelt es sich um einen Low-Budget-Streifen, der sich dafür ganz manierlich aus der Affäre zieht. Unter den Rahmenbedingungen ist das handwerklich durchaus akzeptabel, dazu die Grundidee augenscheinlich recht originell. Eine junge Straftäterin kommt statt in den Knast als „letzter Strohhalm“ in eine Art Boot-Camp im Wald, wo sie und wenige, andere Leidensgenossinnen sich dem sehr unorthodoxen und fragwürdigen Therapiekonzept des dort „regierenden“ Psychiaters unterordnen müssen. Strenges Kommunikationsverbot, in jeder Form. Nicht sprechen, schreiben, lesen, selbst direkter Augenkontakt ist untersagt. Das diese „Erziehungsmaßnahmen“ nicht gerade pädagogisch wertvoll sein können und sich hinter dem eh wenig seriös wirkendem Ort vermutlich eine ganz andere Intention verbirgt, ist offensichtlich, doch eben nicht welche. So gesehen gelingt es dem Film tatsächlich sogar recht geschickt eine Form vom Spannung oder zumindest gesteigertem Interesse zu generieren, schließlich ist man als Zuschauer ähnlich planlos wie die Protagonistin ob diesem radikalen Unsinns. Dabei wird geduldig verfahren, obwohl nur knappe 81 Minuten zur Verfügung stehen. Im Prinzip wird die Zeit optimal genutzt. Keine Längen, trotzdem etwas Suspense, großzügig betrachtet funktioniert das erstaunlich vernünftig. 

Sobald sich das Geheimnis um den Hintergrund der ganzen Nummer lüftet, offenbart „Absoluter Gehorsam - Silent Retreat“ auf einmal ganz andere „Qualitäten“, wenn man es denn so nennen will. Jetzt muss man wirklich Bock auf das Folgende haben, sonst wird es schwierig. Die erste Pointe ist Schwachsinn pur, total Banane, aber das kommt ja noch besser. Vor Spoilern muss jetzt nur gewarnt werden, wenn nicht der Klappentext der DVD gelesen oder die ersten Minuten des Films gesehen wurden, die deuten das ja schon an. Ist leider unmöglich, den Hauptspaß-Anteil des Streifens ohne diese Info wiederzugeben. Also, wer jetzt noch liest: Als der irre Doktor und seine Söhne ihr Visier notgedrungen fallen lassen müssen, kommt dann auch noch die kleine Schwester vom „Castle Freak“ aus dem Wald gehopst und richtet doch noch eine kleine, wenn auch nicht ausufernde Gore-Pampe an, mit der gar nicht mehr zu rechnen war. Der Film kippt blitzartig in astreinen Creature-Trash, der in dieser Unberechenbarkeit erstaunlich Laune macht. Das ist nicht qualitativ besonders hochwertig, in der überraschenden Kombination und nun zelebrierten Direktheit allerdings so überrumpelnd, das hat was. Objektiv sicherlich kein wirklich guter, dafür ein leicht ungewöhnlicher Film, der einem immerhin im Gedächtnis bleiben dürfte und das nicht zwingend negativ. Schon die halbe Miete.

Fazit

Ein Film ausschließlich für Genrefans, die dem groben Unfug nicht abgeneigt sind. Dieser versteckt sich allerdings erst hinter einem da schon zumindest nicht uninteressanten Gewand. Eigentlich ein ziemlich merkwürdiger Streifen aus der unteren Budget-Kategorie, der dafür mit offensichtlichem Herz gemacht wurde und in seiner leicht kuriosen Mischung einen grundsätzlichen Reiz hat. Typischer Fall von nicht ernsthaft gut, dafür auch nicht schlecht. Kann man mal machen, ohne viel zu erwarten. Dann geht das schon grob in Ordnung.

Kritik: Jacko Kunze

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