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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Das Leben des jungen Conor (Lewis MacDougall) ist alles andere als sorglos: Seine Mutter (Felicity Jones) ist ständig krank, er muss deshalb bei seiner unnahbaren Großmutter (Sigourney Weaver) wohnen, und in der Schule verprügeln ihn die großen Jungs. Kein Wunder, dass er jede Nacht Albträume bekommt. Doch dann wird alles anders: Als er wieder einmal schweißgebadet – um punkt sieben Minuten nach Mitternacht – aufwacht, hat sich der alte Baum vor seinem Fenster in ein riesiges Monster verwandelt und spricht zu ihm. Ist das noch der Traum – oder ist es Realität? Das weise Monster beginnt, ihm Geschichten zu erzählen. Fortan kommt sein ungewöhnlicher Freund jede Nacht und seine Erzählungen führen Conor auf den Weg zu einer überwältigenden Wahrheit…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

In dem Gruselstreifen The Orphanage und dem Katastrophenmelodram The Impossible bewies J.A. Bayona, dass er sowohl die technischen Requisiten für Mainstream-Grusel als auch die emotionalen Hebel für ein Hochglanzmelodram kennt. Seine Kinofassung des gleichnamigen Bucherfolgs von Patrick Ness vereint beides zu einem filmischen Monstrum, das selbst dessen bizarre Unförmigkeit nicht fesselnd macht. A Monster Calls, so der Originaltitel, ist genau wie der titelgebende Baumdämon zu durchschaubar in seinen Absichten. Trotz allen CGI-Aufwands wirkt das Wesen aus einer Friedhofseibe in doppeltem Sinne hölzern. Ein kontraproduktiver Effekt, den Liam Neesons donnernde Stimme bis an die Grenze der Albernheit verstärkt. 

In positivem Kontrast dazu stehen die feinfühligen Darstellungen von Felicity Jones als krebskranke Mutter und besonders Sigourney Weaver als Großmutter. Sie schenken dem unausgegorenen Mix aus Kindermärchen, Fantasy und Familiendrama vereinzelte authentische Momente. Doch der aus einer Idee der 2007 an Krebs verstorbenen Autorin Siobhan Dowd konstruierte Plot gibt sich mit den unspektakulären Szenen alltäglicher Tragödien nicht zufrieden. Bayona und sein Drehbuchautor Ness drücken ordentlich auf die Tränendrüse und das bei jeder Gelegenheit. Davon gibt es reichlich im Leben des gemobbten, mit der kranken Mutter überforderten, vom Vater (Toby Kebbell) vernachlässigten Conor, doch keine ist originell. Diesen inhärenten Mangel an Phantasie verrät unfreiwillig schon der Einleitungsspruch. Die Geschichte handle „wie so viele Geschichten von einem Jungen, zu alt, um ein Kind zu sein, zu jung, um ein Mann zu sein“

Von solchen prätentiösen Mannwerdungsfabeln gibt es längst viel zu viele und das der junge Protagonist (Lewis MacDougall) durchgehend unsympathisch auftritt, macht seine larmoyante Trauerbewältigung nicht ergibieger. Aus ungeklärten Gründen hasst der 12-jährige Conor O'Malley seine fürsorgliche Großmutter und sperrt sich trotzig gegen unvermeidliche Veränderungen. Das Monster belehrt ihn mit drei Geschichten, deren visuelle und dramatische Qualität ähnlich auseinanderklaffen, wie es beim Handlungsrahmen der Fall ist. Als wäre die Holzhammerbotschaft der Tusche-Animationen nicht genug, liefert der Erzähler umgehend die Moral dazu: „Das Leben ist kompliziert“. Wow, echt jetzt? Wenn das alles ist, worauf das jahrhundertealte Geschöpf mit all seiner Erfahrung kommt, ist es ziemlich hohl.

Fazit

Unter dem erwachsenen Firnis steckt eine plumpe Parabel, die Kinder- und Erwachsenenpublikum gleichermaßen wenig Mitdenken zutraut. Plakative Metaphern für Sterben und Loslassen werden erst zu Tode erklärt und dann mit trivialen Lebenslehren aufpoliert. Die Kombination aus protziger Effektshow und kalkulierter Sentimentalität raubt der Geschichte ihr düsteres Potenzial. Manchmal ist es eben für alle Beteiligten besser, loszulassen - seien es die Toten oder deren Ideen.

Kritik: Lida Bach

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