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"Wataha" - Einsatz an der Grenze Europas - Staffel 1 - Kritik

OnealRedux

Von OnealRedux in "Wataha" - Einsatz an der Grenze Europas - Staffel 1 - Kritik

"Wataha" - Einsatz an der Grenze Europas - Staffel 1 - Kritik Bildnachweis: © RC Release Company

HBO Serienkunst aus Polen? Nun im Falle von Wataha (polnisches Wort für Bande bzw. Meute) darf man durchaus überrascht sein, denn die Produktion von HBO Europe, welche vor allem örtliche Produktionen stärken will und sich auf neue Zuschauer einstellen möchte, ist qualitativ auf einem hervorragenden Level. Das bedeutet kurzum: Wirklich spannende, atmosphärisch raue, kühle und besonders gutaussehende Action-Krimi-Inszenierung aus dem Osten Europas. Nachdem die Serie schon Anfang des Jahres im Fernsehen ausgestrahlt wurde (aber schon 2014 seine Premiere feierte), folgt nun auch der Release im Heimkino. Dank RC Release Company (ein Tochterunternehmen der WDR mediagroup) und Alive ist Wataha - Einsatz an der Grenze Europas seit dem 06.10.2017 auf DVD/BD im Handel erhätlich. Wir haben einen Blick riskiert.

Story

Bei einem Bombenanschlag auf einen Grenzposten in den Beskiden, einer unwirtlichen Bergregion sowie Schleuser- und Schmugglerrevier an der polnisch-ukrainischen Grenze, sterben alle Mitglieder der Grenzschutzeinheit – mit Ausnahme des Soldaten Wiktor Rebrow. Als einziger Überlebender des Attentats ist er dringend tatverdächtig, obwohl seine Geliebte zu den getöteten Kameraden zählt. Verstört und alleine gelassen macht er sich auf, die Hintermänner und den Grund des Verbrechens aufzudecken.

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Kritik

Nun, große Experimente darf man im Falle von Wataha nicht erwarten: Die Geschichte wirkt nicht nur sehr bekannt – eine Verschwörung, Beschuldigungen, die Suche nach der Wahrheit und schlussendlich gar Verrat – sondern verläuft sogar recht klassisch. Für Genre-Fans ist dies allerdings keine schlechte Nachricht. Denn neben den herausragenden Darsteller, allen voran Leszek Lichota als gestrauchelter wie suchender Wiktor Rebrow, ist auch die Inszenierung von Wataha über jeden Zweifel erhaben. Hier gibt es einen ganz besonderen Blick auf die Grenzregion der Ukraine und Polen, welche rau, unnahbar und regelrecht entmenschlicht wirkt. Die Vergleiche zu Die Brücke – Transit in den Tod oder Jordskott – Die Rache des Waldes kommen also nicht von ungefähr. Die Wahrheit liegt aber irgendwo dazwischen. Denn neben dem tollen HBO Look, der guten Charaktere und der guten Kameraführung, hat die Suche nach der Wahrheit auch ein großes Problem: Das Tempo.

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Wo andere Serie eher gemächlich sowie nach und nach ihre Geheimnisse entfalten – hier zum Beispiel The Missing – lässt sich Wataha noch mehr Zeit. Sehr langsam geht es nur voran, ohne dass hier der Zuschauer eine wirkliche Spannung serviert bekommt. Keine Frage, insgesamt ist die Story ohne Zweifel gut und auch packend dargestellt, doch etwas mehr Intensität hätte nicht geschadet. Hinzukommt, dass auch das Ende der ersten Staffel nach ihrer Komplexität den Zuschauer mit teils offenem Mund zurücklässt. Viele Fragen bleiben offen und somit die Geschichte nicht zu Ende erzählt. Schlimm ist dies nicht, da dieses Jahr bereits die zweite Staffel produziert wird (rund drei Jahre nach Ende von Staffel eins), aber etwas besser hätte der Übergang dann doch sein können. Der Rest ist hingegen gewohnt gute Genre-Kost: Gerade das Verwirrspiel der Charaktere weiß zu gefallen. Wem kann Rebrow trauen? Wie genau sieht die Wahrheit aus? Gibt es doch einen Verräter? Zwischen Schmuggel und Menschenhandel bietet die Grenze also allerlei Spielraum um richtig in die menschliche Finsternis einzutauchen. Daraus folgt auch, dass Wataha von einer unglaublichen authentizität zerren kann. Staffel zwei darf gerne kommen.

Blu-Ray

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Die Veröffentlichung von RC Release Company (seit dem 06.10.2017 im Handel) ist technisch gesehen ohne große Makel. Das Bild ist kräftig, scharf und kann gerade in den vielen düsteren Momenten überzeugen – und dies ohne ein grobkörniges Bild. Der Ton – vorliegend in Deutsch (DTS-HD 2.0), Polnisch (DTS-HD 2.0) – ist hingegen dann doch etwas enttäuschend. Es bleibt ein Rätsel warum nicht die 5.1 Version auf der Scheibe liegt. Zudem gibt es keine Extras. Schade.

Fazit

Wataha ist überraschende Serienunterhaltung aus Polen, die mit der Unterstützung von HBO gerade auf der qualitativen Ebene überzeugt. Kamera, Darsteller als auch Ausstattung sind fantastisch und können Genre-Kenner begeistern. Dennoch bleibt die Geschichte etwas zu bekannt, das Tempo zu langsam und das Finale zu kraftlos. Durch die fantastischen darstellerischen Leistungen und des ungewöhnlichen Settings lohnt sich aber ein Blick. Bleibt zu hoffen, dass die kommende zweite Staffel noch einmal an Intensität zulegt. Dann darf auch HBO Europe einen wahren Klassiker offenbaren.

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