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Videospiel "Street Fighter 6" im Test (PS5)

OnealRedux

Von OnealRedux in Videospiel "Street Fighter 6" im Test (PS5)

Videospiel "Street Fighter 6" im Test (PS5) Bildnachweis: © Capcom

Ein Jahr, insgesamt drei Kampfspiel Klassiker zurück auf der großen Mattscheibe: Für Fans des Genres stellt dieses Jahr wahrlich eine Renaissance dar. Und dies im buchstäblichen Sinne. Denn während Mortal Kombat (Start am 19. September) sogar kurzerhand den Neustart wagt - was Geschichte und Figuren angeht – wird Tekken 8 nach einer insgesamten Pause von 8 Jahren ebenfalls wieder in den Ring steigen. Street Fighter 5 indes hat ebenfalls schon seine 7 Jahre auf dem Bizeps und startet mit Street Fighter 6 und seinen Online-Möglichkeiten gleich einen kompletten Roundhouse-Kick um die Gunst der Spielerinnen und Spieler zu gewinnen. Und leider ist dies auch mehr als nötig, immerhin konnte sich Teil 5 wahrlich beim Start nicht mit Ruhm bekleckern und hatte auch danach immer etwas mit seinem Ruf zu kämpfen. Dafür soll sich nun einiges ändern: Schnelle Fights, gutes Online-Gaming, ein riesiger spaßiger Hub mit eigenen Charakteren sowie ein Gameplay, welches endlich Einsteigerfreundlich sein soll. Doch kann dies gelingen? Ist Street Fighter 6 die erhoffte Renaissance? Der Einstieg in die Next Gen Fightspiele der Zukunft? Die kurze Antwort: Ja, und wie!

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Kritik

Kommen wir aber erst einmal zum Kern des Spiels, welches seinen Start schon im Jahre 1987 hatte, welcher sich nicht wirklich groß geändert hat: Mit insgesamt 18 Charakteren bekämpfen wir uns 1:1 auf insgesamt 16 Stages. Der Umfang ist hierbei schon bei Start beachtlich und lockt erneut mit dem bekannten Gameplay. Wir fighten uns mit Kombos sowie Spezialattacken durch die wirklich gelungenen Stages, bis wir die Gesundheitsanzeige unseres Gegners im Fausthagel zusammengeschlagen haben oder eben die Zeit abläuft. Mit 11 bekannten Figuren, bekommen indes vor allem Fans einiges geboten, wobei die Neuzugänge ebenfalls gelungen sind und hier vor allem Luke als Fighter konzipiert wurde, der unerfahrenen Spielerinnen und Spieler den Zugang zum Spiel erleichtern soll. Doch damit nicht genug: Wer bislang wenig Erfahrungen in Street Fighter Games hat – und diese können mit ihren sechs verschiedenen Tasten für Schläge und Tritte eine Herausforderung darstellen – kann kurzerhand zwischen modern und dynamisch wechseln. Die moderne Spielvariation ändern das Gameplay von sechs auf drei Tasten. Die dynamische Variante greift hier sogar noch mehr ein. Dies zusammen mit Vereinfachungen beim Overdrive, macht es zur schnellen Einstiegsversion für den Solo-Kampf zuhause. Online hingegen ist diese Variante (zum Glück) nicht erlaubt.

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Profis hingegen stürzen sich gleich vollends auf die klassische Version, wobei hier das Wort Dynamisch eigentlich im Vordergrund stehen sollte. Denn kurzerhand können wir nämlich alle Buttons frei so belegen wie wir es gerne haben wollen oder eben unseren Spielprinzip entspricht.  Doch egal was wir auswählen, für jede der drei Spielvarianten, können wir bis zu fünf Sets programmieren und diese dann individuell vor Matchbeginn auswählen. Das klingt recht kompliziert, gewährt aber eine unglaubliche Freiheit, die so bislang in keinem anderen Kampfspiel zu finden war. Wer sich schließlich ein wenig in seinen Spielstil eingefunden hat, bekommt dann die volle Street Fighter Möglichkeit serviert und zwar in Form von World Tour, Fighting Ground und dem spaßigen Battle Hub. Dahinter verstecken sich diverse Herausforderungen, eine grundlegende Reise in Street Fighter selbst (sogar an den Anfang der Serie) und natürlich unglaublich viele Spielstunden, bis hin zu dem immerwährenden Onlinekampf gegen die Besten der Welt (wenn man dies denn eben möchte).

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Den Anfang macht der World Tour Modus, der die eigentliche Kampagne von Street Fighter 6 darstellt und diese fällt überraschend umfangreich aus: Als Rollenspiel ausgelegt, kämpfen wir uns in insgesamt 20-30 Stunden über die ganze Welt und lernen dabei jeden Aspekt des Spiels und vor allem der Kämpfe kennen – natürlich auch die Stärken und Schwächen der jeweiligen Figuren. Die größte Herausforderung dabei ist wohl aber der Charaktereditor, der wirklich schon eine aberwitzige Größe besitzt und jede Menge Freiheiten. Kein Wunder also, dass bereits unzählige Abscheulichkeiten und groteske Kämpferinnen und Kämpfer den Hub unsicher machen. Natürlich könnt ihr auch einfach den Teil komplett überspringen und euch ins Gefecht stürzen. Hier erkundet ihr die Final Fight Stadt Metro City, was gerade für Fans (zumal ihr das Spiel im Hub auf der Konsole sogar selbst spielen könnt) eine coole Sache darstellen sollte. Ihr erkundet schließlich die Straßen bei Tag und Nacht, erledigt diverse Aufgaben, kämpft gegen Passanten (unglaublich witzig), geht shoppen und fliegt schließlich in die Welt heraus, um gegen die Größten im Kampf anzutreten oder bei ihnen in die Lehre zu gehen. Im Gesamten ein gutes System, jedoch dauert es einfach viel zu lange alle Angriffe und Spezialfähigkeiten freizuschalten. Und auch seinen Meistern Geschenke zu bringen ist eine halbwegs gute Idee sowie die Klamotten mit ihren eigenen Statuswerten und Farben, aber im Kontext des Spiels etwas zu … na ja … lahm. Neulinge werden hier aber die meiste Zeit verbringen müssen, damit sie für das kommende gewappnet sind.

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Willkommen im Fighting Ground: Hier gibt es fast alles, was das Solo-Kämpferherz begehrt. Angefangen beim Arcade Modus, wo ihr in die Vergangenheit bzw. Motivation der jeweiligen Kämpferinnen und Kämpfer einsteigt. Dies wird passend in kleinen Standbildern erzählt, wo ihr euch anschließend in verschiedenen Tutorials, Minispielen und im Training dem jeweiligen Fighter ordentlich annähen könnt. Am Ende warten die Combo-Prüfungen, die euch wahrlich zum Meister machen. Im Versus Modus kommt es dann zu einem der Kernelemente von Street Fighter 6. Hier dürft ihr gewohnt im Kampf gegen KI-Gegner oder menschliche Mitspieler (auf der Couch zum Beispiel) antreten. Hier zeigt sich auch das perfekte Kampfverhalten der einzelnen Figuren. Wer Street Fighter 6 meistern möchte, muss sich schon alle Kombis und Spezialattacken gut einprägen und lernen. Doch keine Sorge, das Spiel belohnt einen sehr gut, wenn man mal etwas gemeistert hat. Und durch die neue Technik der Spezialangriffe, sind diese ebenfalls keine Hardcore-Herausforderung mehr. Was aber bleibt ist Folgendes: Stumpfes draufhämmern auf den Kontroller hilft nicht wirklich viel. Geduld und Präzision ist der Weg zum Erfolg. Gleiches gilt für die neue Drive Funktion, die ihr über die grüne Leiste sehen könnt. Ein recht komplexes System, was sowohl offensive als auch defensive Techniken beeinflusst und sich wirklich gut in das neue Spiel einfügt. Einer der besseren und cooleren Modi ist hierbei wohl der Teamkampf, wo ihr Turniere mit euren Freunden (bis zu 10 Mitspieler) organisieren könnt und dann herausfinden dürft, wer von euch der beste ist. Dies ist eine unglaubliche spaßige Angelegenheit und dürfte ein absoluter Party Renner werden. Und wer noch mehr Abwechslung braucht, nutzt einfach die Modifikatoren für das Spiel. Hier gibt es dann verschiedene Siegbedingungen, die immer wieder eine neue Herausforderung darstellen.

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Wer schließlich dann immer noch nicht genug haben sollte – oder sich bereits durch alles Mögliche durchgekämpft hat – bekommt mit dem Modus Extremer Kampf noch eine weitere Herausforderung. Hier variieren insgesamt sechs verschiedene Regelwerke die Anforderungen an einen Sieg im Kampf. Im konkreten heißt das: Ihr müsst den Gegner x-mal auf die Bretter holen oder erst diverse Aufgaben erledigen, bevor ihr vorankommt. Extras wie Bomben oder gar ein Stier der durch das Bild brettert, lockern das ganze dann noch angenehm auf (im schwierigen Sinne). Das letzte große Mysterium den man sich schließlich widmen kann (und man sollte erst ein paar Stunden gespielt haben, bevor man sich hier in den Kampf stürzt) ist der Online-Kampf und das Battle Hub als Online Lobby. Überraschenderweise läuft dieses richtig gut und sehr stabil, selbst wenn ein Mitspieler mal eine nicht so gute Leitung hat. Und auch der Kampfbeginn ist in Windeseile mit wenigen Klicks erreicht. Eine wahre Freude, angesichts der Situation beim Start von Street Fighter 5. Im Battle Hub sind indes die Möglichkeiten grenzenlos: Wir können mit anderen Spielerinnen und Spielern chatten und uns verbinden, wir könnten Outfits, Farben und Klamotten shoppen (hier auch mit Echtgeldshop), können an alten Spieleautomaten Klassiker von Capcom spielen (inklusive Weltranglisten) und natürlich plattformübergreifend gegen andere menschliche Spielerinnen und Spieler antreten. Alles natürlich für unsere eigenen und die weltweiten Stats. Das System ist hier im Gesamten wirklich gut gelungen und wird vermutlich von Capcom mit einem Battle-Pass und diversen Herausforderungen noch Jahre gefüttert. Wir hatten zumindest hier schon eine Menge Spaß mit dem System.

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Neben dem Umfang, dem schönen Online-System und dem komplexen Kampfsystem – bestehend aus dem Move-Set sowie den Techniken Overdrive, Parry und Rush und Drive Impact (inklusive Burnout-Modus wo ihr sogar diverse Move-Sets verlieren könnt, falls ihr nicht aufpasst und eure Drive anzeige leer ist) – glänzt Street Fighter 6 aber auch in Sachen Inszenierung. Klar, der World Tour Modus wirkt etwas Altbacken und ist grafisch an manchen Stellen kein Leckerbissen geworden, dafür können die Fights und Animationen aber vollends überzeugen. So ist die Auflösung knackscharf und liefert auf der Playstation 5 ein spektakuläres Bild. Natürlich kann das farbenfrohe Feuer auf dem Bildschirm etwas überfordern, doch die flüssigen Animationen, scharfen Texturen, vielen Details der Welt und der bohrende Sound, liefern einen grandiosen Gesamteindruck ab.


Fazit

Machen wir es kurz: Street Fighter 6 ist eines der besten Prügelspiele der letzten Jahre. Es ist einsteigerfreundlich, gleichzeitig aber auf E-Sports-Niveau und hat hierbei einen Spagat geschafft, der für die nächsten Jahre ein Lehrstück werden dürfte. Zwar fällt der World Tour-Modus etwas ab, doch der Rest kann dagegen glänzen. Egal ob Umfang, das komplexe Kampfsystem, das sehr schnelle und gut verwobene Onlinesystem, der spaßige Hub oder die Präsentation: Alles im allem ein Spiel, welches wahrlich an der Perfektion kratzt. Eine absolute Empfehlung. Street Fighter 6 setzt die Messlatte für dieses Jahr  bereits sehr hoch.

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